Adapter-Kit: 1) Micro -> Standard | 2) Nano -> Standard | 3) Nano -> Micro
Seit Ende 2015 taucht vermehrt ein neuer Begriff in der Mobilfunkbranche auf - die eSIM. Das "e" steht dabei für "embedded", also integriert. Rund 70-80 Prozent aller Anbieter bieten optional heute (2024) schon eSIMs an. Geht es nach den Plänen der Branche, werden die SIM-Chips künftig nicht mehr physisch an den Kunden geschickt. Vielmehr wird dann nur noch ein integrierter Chip, also die eSIM, von außen programmiert. Damit entfallen das physische Wechseln sowie Einlegen des Plastikchips, andererseits spart es Müll. Allerdings hat das Konzept auch Nachteile. Mehr dazu hier im eSIM-Spezial. Doch so richtig Fahrt hat die Technik noch nicht aufgenommen.
Adapterkit und SIM-Karten Cutter Werkzeug
Wer in Regionen wohnt, wo es noch kein (oder zu langsames) DSL gibt, kann per Mobilfunk (4G/5G) eine schnelle Alternative bekommen, die bis zu 300 MBit leistet. Auch hier erhält man nach Vertragsabschluss selbstverständlich eine SIM zugesendet, die in den Router oder Surfstick eingesetzt werden muss. Lange setzten die Routerhersteller noch auf Standard- oder Micro SIMs. Mittlerweile überwiegt auch hier wie schon erwähnt der Nano-Typ.
Zur Nutzung am Smartphone, schließt man einen konventionellen Mobilfunkvertrag ab. Praktisch alle im Handel oder beim Mobilfunkanbieter verfügbaren Geräte fassen seit ca. 2019 nur noch Nano-SIMs.
Aber keine Sorge: Bei dem vom gewählten Anbieter versendete SIM-Träger, werden nach wie vor alle drei Typen vorgestanzt. Derart, dass sie auf alle drei Arten herausgebrochen werden können, also je nach dem, was Ihr Endgerät vorsieht.
Sie als Kunde haben also weiter die freie Wahl und müssen bei der Bestellung nicht extra einen bestimmten Typ wählen. Wie das aussieht zeigt weiter oben das Bild mit der Telekom-SIM.
Immer mehr Tarife bieten neben 4G auch den Nachfolger 5G. Die Frage ist nun - braucht man hier spezielle neue SIMs? Die Antwort ist nein. Prinzipiell hat der genutzte Mobilfunkstandard nichts mit der eingesetzten Karte zu tun. Eine Ausnahme wäre nur, wenn diese zu alt ist. Dann gehts meist nicht einmal LTE. Erkennbar zum einen daran, dass sich nur das Standard-Format herauslösen lässt. Karten vor 2011 sind definitiv zu alt und müssen getauscht werden. Auch beim sogenannten 5G Plus kann mitunter ein Wechsel aus technischen Gründen nötig sein.
Einige Handys unterstützen nicht nur eine SIM-Karte, sondern gleich zwei. Man spricht dann von Dual-Sim-Fähigkeit. Hier sei exemplarisch das Huawei P30 Pro genannt. Dies kann durchaus für einige Einsatzszenarien sehr nützlich sein. Etwa, wenn man ein Gerät für die private und berufliche Kommunikation nutzen möchte - mit 2 Nummern und 2 Verträgen. Oder man hat zwei „Verträge“ - einen zum Surfen im Internet und eine günstige Prepaid-SIM zum Telefonieren. Etwa für Wenigtelefonierer, die so gut wie nie anrufen und sich eine Allnet-Flat nicht lohnen würde. Die SIMs können dann wahlweise parallel laufen oder individuell umgestellt werden. Oder eine fürs Inland und eine für häufige Aufenthalte außerhalb der EU, wie Kanada und Russland. Recht praktisch also!
Es gibt auch Sperren, die auf der SIM-Karte hinterlegt werden können. Die populärste und unbeliebteste war (gibt es nicht mehr) wohl der SIMlock. Was versteht man darunter? Schloss man einen Mobilfunkvertrag ab, konnte der Provider das Vertragshandy an die Nutzung der SIM-Karte koppeln. Der Einsatz anderen Karten, auch vom selben Anbieter, war dann nicht möglich. Sim-Lock fand primär bei Prepaid-Angeboten Anwendung. Heute wird das Konzept aber in Deutschland nicht mehr angewendet.
Eine weitere Ausprägung war/ der sogenannte „Netlock“. Realisiert wurde die Sperre allerdings nicht über die Simkarte, sondern auf dem Endgerät selbst. Beim Netlock hat der Anbieter die Nutzung eines, zum Vertrag erhaltenen Smartphones, beschränkt. Und zwar auf die Nutzung des Netzes vom Mobilfunkprovider. Beispiel: Bei einem iPhone mit Telekom-Netlock, konnte man demnach verschiedene Vertragskarten von der Telekom mit jenem Gerät nutzen - nur nicht von Vodafone oder O2. In der Regel konnte ein Netlock nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit (optional) entfernt werden. Von selbst erlosch er im Regelfall nicht. Auch Netlock-Sperren sind heute nicht mehr im Einsatz.
Dann wäre an dieser Stelle noch die lokale bzw. regionale SIM-Lock zu nennen. Dabei konnte das Gerät nur inländlich oder kontinental begrenzt mit den Mobilfunkanbietern genutzt werden, wo es gekauft wurde. Beispielsweise eine Sim-Lock für Europa - in diesem Fall ließe sich das Gerät nicht mit Anbietern in den USA nutzen. Auch das ist mittlerweile kaum noch gängig.
Sicherheitssperrung: Diese Sperrung ist rein nutzerinduziert und jeder hat sie sicher schon einmal kennen gelernt, als dreimal die falsche PIN eingegeben wurde. Danach greift aus Sicherheitsgründen vor unbefugten Zugriff eine SIM-Sperre, die sich nur durch die sogenannte PUK (eine Art Zweit-PIN mit 8 Stellen, auch SuperPin genannt) wieder aufheben lässt. Diese findet man in den Vertragsunterlagen seines Mobilfunkproviders.
Im Laufe der Jahre haben sich Leistungsfähigkeit, Speicherkapazität und Form der SIM-Karten weiterentwickelt. Ältere Modelle besitzen z.B. noch eine 8-Bit-Anbindung, während im Mobilfunkbereich aktuelle SIMs über einen 16 Bit verfügen. Die Größe des ROMs beträgt bis zu 100 KByte, der RAM fasst max. 3 KB. Der für den Endnutzer wichtige Festspeicher kann maximal 64 KB aufnehmen. Das ist recht wenig, reicht aber z.B. einige SMS und 100-250 Rufnummern bzw. Adressdaten zu speichern. Die meisten Nutzer hinterlegen diese Informationen heute aber ohnehin direkt auf dem Smartphone, wo ungleich mehr Speicher zur Verfügung steht. Dennoch wird an SIM-Karten gearbeitet, die mehr Speicherkapazität bieten. Neben der Nutzeridentifizierung und Datenspeicher, kommen der SIM-Karte bekanntlich aber noch andere Aufgaben zu.
Um die auf der SIM gespeicherten Daten, wie die IMSI, auslesen zu können, benötigt man für den PC ein Karten-Lesegerät und einem Tool zum Auslesen der Daten. Zum Beispiel die Freeware „SIM Spy“. Bei Amazon fanden wir diesen SIM-Reader.
Beispielbild SIM-Karten Reader
Es gibt auch Profitools, die sich allerdings nicht unbedingt an Endanwender richten und mit Preisen jenseits der 500 € wohl wirklich nur für Detektive relevant sein dürften. Für Privatanwender viel wichtiger ist hingegen der Zugriff bzw. das Kopieren von gespeicherten Adressdaten.
Im Sommer 2013 machte der Sicherheitsexperte Karsten Nohl Schlagzeilen, als er auf ein Sicherheitsleck bei SIM-Karten verwies. Eigentlich galten SIM-Karten bisher als relativ sicher. Doch wie Nohl mit seinem Unternehmen „Security Research Labs“ zeigen konnte, existiert typabhängig ein Sicherheitsleck. Diese würde einem Angreifer erlauben, so ziemlich alles mit dem Mobiltelefon eines Opfers anzufangen. Telefonate führen, SMS schreiben oder Gespräche belauschen! Angriffspunkt ist sogar der Sicherheitsschlüssel selbst, der besonders bei älteren Versionen nur 56 Bit lang und mit dem als veraltet geltenden Algorithmus „DES“ verschlüsselt sei. Die Telekom verwendet angeblich schon 168 Bit und den moderneren Standard 3DES. Vodafone, O2 und Eplus dementierten gegenüber heise.de, dass deutsche Kunden betroffen waren. Nur bei SIMs, deren Herstellung vor 2003 liegt, könne man ein Risiko nicht ausschließen.
Weltweit hingegen sei mindestens jede 8. Karte betroffen gewesen. Sorgen machen muss man sich allerdings kaum. Die Wahrscheinlichkeit Opfer dieses Bugs zu werden, ist nahe null, da es immenses, technisches Knowhow und Planung voraussetze, so das zusammenfassende Kredo von Knoll. Wer dennoch kein Risiko eingehen will, sollte SIM-Karten mit älterem Datum vom Provider austauschen lassen. Solange die SIM nicht defekt ist, wird dafür aber aller Wahrscheinlichkeit nach eine kleine Gebühr fällig.
Jain. 5G und LTE-Nutzer bekommen natürlich keine anderen Karten, als andere Nutzer z.B. mit 2G. Vielmehr benötigen Sie einen entsprechenden Vertrag mit Datentarif. Damit einher geht dann in der Regel der Erhalt einer neuen SIM. Lediglich ein LTE-fähiger Stick, Tablet, Router oder Smartphone reicht selbstverständlich nicht aus. Die Tarife der einzelnen Anbieter, können Sie hier vergleichen.
Ja, SIM-Karten sind viel anfälliger, als man vielleicht glauben möchte. Auch die Anzahl der Lese-Schreibezyklen ist begrenzt. Sollte z.B. der LTE-Router oder Stick über einen größeren Zeitraum kein Netz mehr finden, kann es sich durchaus auch um einen Defekt der Karte handeln. Bei Prepaid-verträgen hingegen kommt auch eine Deaktivierung seitens des Netzproviders in Frage, falls die Karte lange nicht genutzt wurde. Wenden Sie sich in diesen Fällen am besten an Ihren nächstgelegenen Mobilfunkshop.