Das Wort setzt sich aus zwei Teilen, also „Allnet“ und „Flat“, zusammen. Letzteres kürzt lediglich den Begriff „Flatrate“ ab, welcher ein Tarifmodell bezeichnet, wonach man nur einmal zahlt und dann eine Dienstleistung unbegrenzt nutzen kann. Eine SMS-Flatrate bedeutet also, dass der Mobilfunknutzer für sein monatliches Entgelt unbegrenzt SMS senden kann.
Der namensgebende Teil „Allnet“ hingegen indiziert, dass man in alle (deutschen) Netze als Flatrate, daher ohne Mehrkosten, telefonieren kann. Es ist daher gleich, ob es sich bei der Nummer des Gesprächspartners um eine Festnetz- oder Mobilfunknummer handelt und ob dieser bei O2, Telekom oder einem sonstigen Provider Kunde ist. Ausgenommen werden in der Regel Sonderrufnummern und ggf. ausländische Netze. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird zudem häufig unterstellt, dass neben der Telefonie-Komponente auch Internet zentraler Bestandteil dieser Tarifmodelle ist. Doch dazu später mehr!
Fazit: Allnet-Flat = pauschal telefonieren zum Festpreis. Egal wohin in Deutschland.
Die Vorzüge liegen mehr oder weniger auf der Hand. Denn der Kunde erhält, gegen Zahlung eines vereinbarten monatlichen Betrages, unlimitierte Leistung ohne etwaige Mehrkosten. Vor einigen Jahren waren im Mobilfunkbereich noch Tarifmodelle sehr verbreitet, bei denen man pro Gesprächsminute zahlte. Für Vielnutzer kamen so schnell enorme Beträge zusammen, zumal die Provider für Gespräche zu anderen Netzen oft sogar weit mehr berechneten als im eigenen. Allnet-Flatrates sind daher seit jeher ein nützlicher Kostenairbag für Intensivnutzer. Was „intensiv“ genau bedeutet, werden wir noch im Abschnitt 4 zeigen.
Zum besseren Verständnis sei zuvor noch erwähnt, dass es prinzipiell zwei Typen von Allnetflats gibt. Die eine zielt auf den mobilen Einsatz unterwegs, zum Beispiel am Smartphone. Es gibt aber auch im Festnetzbereich gleichartige Tarife-Modell. Dazu mehr in Kapitel 5. Zunächst widmen wir uns rein den mobilen Varianten.
Auch wenn den meisten Verbrauchern wohl die Flatrate-Mentalität geradezu im Blute steckt, nicht jeder profitiert automatisch und immer von so einem Tarif. Am besten lässt sich das kurz mit einer Metapher zu einem All-you-can-eat Buffet verdeutlichen. Wer wirklich hungrig so ein Menü bestellt, wird aller Wahrscheinlichkeit nach gegenüber der Einzelbestellung mehrerer Speisen weniger zahlen und somit ordentlich sparen. Ein anderer Gast, welcher nur vor hat einen kleinen Vorspeisen-Salat samt Süppchen zu essen, macht dagegen garantiert Miese. Allnet-Flats lohnen sich also für alle Verbraucher, die regelmäßig sehr viel telefonieren und surfen. Daher Monat für Monat und über das ganze Jahr. „Viel“ bedeutet dabei mehr, als der nächstgünstigste, vergleichbare Tarif ohne Flat mit Minutenkontingent hergibt.
Ein Beispiel aus der Praxis: Vodafone bietet bei den Vertragstarifen ausschließlich Allnetflats und das ab ca. 30 Euro monatlich (zeigen). Als Prepaid-Variante (Callya), stellt Vodafone solche Tarife bereits ab nur 9.99 € mit 10 GB parat. Günstigere Pakete setzen hingegen auf Freiminuten oder rechnen pro Minute/SMS ab. Das kann schnell ins Geld gehen. Denn bei 9 Cent pro Minute entspricht das immerhin 5,40 € je Stunde. Daher kann man als pauschale Formel festhalten:
Natürlich gibt es nicht für jeden nur positive Seiten. Wie im vorherigen Abschnitt bereits hergeleitet, ziehen nicht alle gleichermaßen einen geldwerten Vorteil aus unbegrenzten Kontingenten. Die meisten Angebote schließen zudem eine Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten ein oder sind bei monatlicher Kündigungsfrist entsprechend deutlich teurer.
Wer sein Telefonieverhalten also nicht gut genug kennt, zahlt unnötig drauf. Es gibt aber im Vorfeld eine ganz einfache Möglichkeit dieses zu messen. Installieren Sie dazu eine kostenlose Verbrauchs-Statistik App auf Ihrem Smartphone, wie z.B. diese. Damit lässt sich bequem 1-2 Monate lang überwachen, wie viel Minuten tatsächlich telefoniert und wieviel MB im Internet versurft wurden. Manche Leser werden sicher überrascht sein wie viel das ist. Wer den Bedarf schätzen will, dem sei unsere oben genannte Pauschal-Formel ins Gedächtnis gerufen.
Widmen wir uns nun dem eigentlichen Hauptthema – die Frage nach der idealen Allnet-Flatrate für Ihr Smartphone oder Tablet. Gerade bei den drei großen Netzbetreibern dominiert dieser Tarif-Typ heute ohnehin. Auch bei Prepaid setzte sich spätestens seit 2019 immer mehr das Flatratemodell durch. So gibt es tatsächlich kaum noch Tarife nur mit Minutenkontingenten. Allen gemein ist jedoch, dass zur Telefonie-Flat in sämtliche Netze auch noch eine Datenflat zum mobilen Surfen enthalten ist ...
Unserer Redaktion ist zumindest keine Allnetflat auf dem deutschen Markt bekannt, welche nicht auch die Möglichkeit für mobiles Browsen im WWW bietet. Unterschiede gibt es aber in zweierlei Hinsicht. Einmal bezüglich der Frage, welcher Mobilfunkstandard für die mobile Internetnutzung zum Einsatz kommt und wie gut dimensioniert das Highspeed-Volumen der Flat ausgestattet ist.
Bei einigen Tarifen ist für die Internetnutzung eine sogenannte „Datenautomatik“-Funktion enthalten. Diese bewirkt, dass man nicht in die langsame Drosselung rutscht, sondern wie gewohnt schnell weiter surft. Das allerdings lassen sich die Provider teils fürstlich bezahlen. Glücklicher Weise ist das Modell auf dem Rückzug und bedarf heute der Zustimmung der Verbraucher. Es gibt sie aber noch! Mehr hier in unserem Datenautomatik Spezial!
Die Beschränkung des Internetvolumens ist gerade für Vielsurfer zumeist sehr ärgerlich. Vor allem beim Konsum von Videos am Smartphone oder Tablet, ist der Rutsch in die Drossel schon nach wenigen Stunden oder Tagen vorprogrammiert. Bisher gibt es leider nur wenige LTE-Allnetflat Tarife in Deutschland ohne Volumenlimit. Zudem können Nutzer einer Telekom-Allnet-Flatrate, bei Bedarf, eine 24 Stunden lang geltende unlimitierte Dayflat buchen.
Gerade Neukunden und Wechsler profitieren bei Neuverträgen meist von attraktiven Rabatten. Etwas in Form von Onlinebesteller-Gutschriften oder durch rabattierte Smartphones und Tablets. Die meisten Anbieter haben spezielle Bundles im Angebot, wo der Kunde z.B. nur 10 € monatlich Aufpreis für ein neues Top-Smartphone bezahlt, welches sonst 600-2000 € im Handel kostet. Wer ohnehin sein altes Gerät tauschen will, kann hier meist ordentlich sparen.
Wie schon angedeutet, dominieren am Mobilfunkmarkt heute noch Tarife, welche den Kunden 24 Monate an einen Vertrag binden. Es gibt jedoch auch Ausnahmen außerhalb des Prepaid-Bereiches. Etwa mit einem Monat Kündigungsfrist oder moderaten 3 bzw. 6 Monaten. Gerade Wechselwillige oder junge Leute profitieren hier von mehr Flexibilität. Mehr zu diesem Thema, finden Sie hier in unserem Spezial zum Thema „LTE Tarife ohne Vertrag“.
Am meisten Flexibilität bieten nach wie vor Prepaid-Tarife. Denn hier entfällt eine Vertragsbindung komplett. Ebenso gibt es keinen Mindestumsatz. In diesem Segment dominierte lange die bedarfsweise Minutenabrechnung oder Kombi-Minutenpaketen mit Internet. Mittlerweile finden sich auch bei Prepaid-Anbietern immer häufiger günstige Flatrates zum Telefonieren samt Internetzugang. Wer also vor einem teuren Vertrag zurückschreckt und keine Vertragsgängelung wünscht, könnte hier genau richtig liegen.
Es gibt eine ganze Menge an Anbietern für Allnetflats am Markt. In unserem speziellen Allnet-Flat Tarifvergleich, finden Sie die gängigsten Provider in der Übersicht. Zudem haben wir hier separat ausführlich die Tarife für die Telekom, Vodafone, O2, congstar, Blau, SIM.de und 1&1 zusammengestellt und in ihren Besonderheiten beschrieben.
Die meisten Leser werden noch einen weiteren Typ kennen oder wahrscheinlich sogar schon länger nutzen - die Heim-Festnetzflat. Diese deckt, wie der Name schon impliziert, alle Gespräche vom Festnetz zum Festnetz innerhalb Deutschlands ab. Nahezu alle Internet-Tarife beinhalten heute automatisch einen solchen Anschluss. Es gibt aber auch Allnetflats beim Festnetz! Das bedeutet: Alle Telefonate vom heimischen Anschluss auf sämtliche dt. Mobilfunknummern sind gleichsam abgedeckt. Angeboten werden diese „Festnetz-Allnetflats“ zum Beispiel von den größten Internetprovidern, also Vodafone, Telekom, O2 sowie 1&1. Das beste und günstigste Angebot kommt unserer Ansicht nach von O2:
O2 Allnetflat Festnetz: Wer sich für einen der „O2 Home“ DSL- oder VDSL-Anschlüsse entscheidet, profitiert von der regulären Sprachflat zum Festnetz. Los geht’s bei „O2 Home S" ab 34.99 € monatlich, komplett für Internet und Telefon (für Gespräche ins Fest,- und Mobilfunknetz). Bei Bestellung hier unter www.o2-online.de/all-in winken sogar noch attraktive Onlinerabatte.
Telekom MagentaZuhause Allnet: Was viele sicher nicht wussten – auch die MagentaZuhause Tarife der Deutschen Telekom lassen sich um eine Heim-Allnetflat ergänzen. Der Aufpreis beträgt 8 € monatlich. Nur ab MagentaZuhause L ist das Paket kostenlos mit enthalten. Mehr Infos und Bestellung (mit Onlinevorteil) hier auf www.telekom.de/zuhause
Vodafone: Wer einen DSL- oder Kabelanschluss bei Vodafone bucht bzw. schon hat, kann diesen um diverse Telefonflats ergänzen. Etwa mit der „Mobile & Euroflat“ für unlimitierte Gespräche zu 25 EU-Ländern (Festnetz). Die günstigste Variante, welche zusätzlich noch dt. Mobilfunknetze abdeckt, kostet 9.99 € monatlich extra. Mehr hier auf www.vodafone.de/dsl
1und1: Normaler Weise rechnet 1&1 19.9 Cent je Minute ab für Telefonate vom Festnetz zu Mobil. Die „1&1 Mobilfunk-Option“ schafft für 4.99 € monatlich Abhilfe. Allerdings halbieren sich damit die Minutenpreise lediglich! Eine Allnetflat fürs Festnetz gibt’s hier leider nicht. Direkt zu www.1und1.de.
Telefonieren ohne Reue – wo immer man sich befindet und das zum Festpreis. Was uns heute als völlig normal erscheint, ist noch nicht so lange Bestandteil unseres Alltags. Vor 19 Jahren, also 2006, gab es das Tarifmodell der Allnet-Flatrates noch gar nicht. Erst 2007 wurden erste Tarife eingeführt, welche zumindest ein unbegrenztes Gesprächsvolumen versprachen. Allerdings teils auch nur in bestimmte Netze (z.B. Telekom) und zu horrenden Preisen nahe an der 100 € Marke. Unser Retro-Check 2006 bildet noch einmal die damalige Mobilfunklandschaft samt Preisen ab. Sie werden erstaunt sein!