Ratgeber zum Upload-Speed bei LTE / 4G

Der vernachlässigte Speed-Parameter...


Geht es um die Leistungsfähigkeit von Internetzugängen, steht in erster Linie eine Maßzahl im Vordergrund – die der Downloadrate. In den Schatten rückt dagegen die sogenannte Uploadrate. Zu Unrecht wie wir zeigen werden! Das ist die Geschwindigkeit, mit der Daten über den Breitbandzugang gesendet werden können. In diesem Ratgeber wollen wir einen Überblick zur Thematik und Hilfestellungen bei Problemen mit der Uploadrate bei LTE (4G) geben.


Wie schnell kann ich Daten mit LTE senden?



Senden vs. Empfangen – warum ist hier die Datenrate unterschiedlich hoch?

Tarife für private Endkunden sind im Regelfall asymmetrisch – die Transferleistung zum Senden und Empfangen ist also nicht gleich groß. Die folgende Grafik zeigt exemplarisch anhand der aktuell angebotenen LTE-Zuhause-Angebote, wie die Aufteilung der gängigen Tarife zwischen beiden Werten ausfällt. Blau markiert dabei die maximale Uploadrate bei jedem Angebot und grün entsprechend die höchste Downloadrate in MBit/s.



In der nächsten Grafik haben wir das Verhältnis typischer LTE-Tarife für Smartphone oder Tabletnutzer am Markt visualisiert. Tarife mit maximal 300 MBit Downstream, bieten zum Beispiel bis zu 50 MBit/s Uploadrate. Liegt das Limit für den Download dagegen bei 50 MBit, können Kunden im Regelfall maximal 10 MBit/s hochladen. Nur bei einigen wenigen Anbietern beträgt der Uploadspeed 25 MBit/s bei 50 MBit/s Downloadrate.



Wie man schnell erkennt, beträgt das Verhältnis im Beispiel meist in etwa 1:5 oder 1:6. Doch nicht nur bei Mobilfunk (LTE und 5G) ist dies der Fall. Auch DSL-, Kabel-, VDSL- und Glasfaser-Flatrates weisen ähnliche Verhältnisse auf.

Für Privatkunden ist dies relativ unproblematisch, da im Regelfall mehr Daten empfangen als gesendet werden müssen. Wer z.B. ganz normal surft oder einen Clip bei Youtube sieht, nimmt nahezu ausschließlich die Empfängerseite in Anspruch. Eine Ausnahme bildet beispielsweise VOIP oder Videotelefonie - hier hält sich das Verhältnis (sprechen/zuhören bzw. sehen) in etwa die Waage. Ein Extrembeispiel, wo praktisch nur der Upload relevant ist, wäre dagegen das Hochladen von Urlaubsfotos zum Server eines Fotolabors oder in die Personal Cloud.

Das bedeutet: Wer also häufig größere Dateien senden möchte, wie etwa Filme bei Youtube einstellen oder Backups in die Cloud schieben, sollte einen Tarif wählen, wo der Uploadspeed nicht zu kurz kommt. Um längere Wartezeiten zu vermeiden, empfehlen wir mindestens 25 MBit/s. Glücklicher Weise profitieren LTE-Nutzer ohnehin von exzellenten Uploadraten. Hier sind sogar Niveaus im dreistelligen Bereich möglich, von denen Festnetzkunden aktuell nur träumen können, sofern kein Glasfaseranschluss zum Einsatz kommt.

Beispiel – wie lange dauert es, um …

… eine Datei mit 10 MB (Megabyte) über einen LTE-Anschluss mit X Kbit/s Uploadrate zu senden? Oder sogar 250 MB? Die Werte können Sie in dieser Tabelle entnehmen. Angabe in Sekunden.


Upload-Zeit in Sekunden für X MB je nach Uploadrate:

Megabyte 1 MBit Upload 5 MBit Upload 10 MBit Upload 50 MBit Upload
10 MB 80 Sekunden 16 8 2
50 MB 400 80 40 8
150 MB 1200 240 120 24
250 MB 2000 400 200 40

Während also ein Tarif mit rund 1 MBit/s maximaler Uploadrate fast 7 Minuten (400 Sek.) zum Senden von 50 MB benötigt, geht dieselbe Aufgabe mit 10 MBit/s in nur 40 Sekunden vonstatten. 50 MB entsprechen in etwa 5 HiRes-Bildern einer Digitalkamera oder 10 MP3-Dateien mit guter Qualität. Zu beachten ist jedoch, dass hier modellhaft eine konstante Upload-Übertragungsrate angenommen wird. In der Realität bzw. Praxis kann diese natürlich schwanken und unter dem Wert liegen, die Ihr Vertrag vorgibt. Dazu aber später mehr.



Probleme mit der Uploadrate bei LTE?

Nicht selten berichten User in unserem Forum von zu geringen Datenraten, welche in einem Speedtest ermittelt wurden. Dabei gibt es drei häufige Effekte – entweder sind a) Down- und Upload deutlich zu gering. b) Manchmal geht die Datenrate temporär stark in den Keller. c) Sende- und Ladegeschwindigkeit sind im Durchschnitt immer zu niedrig. Oder d) nur einer der beiden Werte steht in einem krassen Missverhältnis zur gebuchten Geschwindigkeit.

Fall a) Hier hat wahrscheinlich die sogenannte Drosselung zugeschlagen. Überschreitet der Nutzer innerhalb eines Monats das vom Vertrag zugesicherte Highspeedvolumen (auch Inklusivvolumen), wird bis zum nächsten Monat die Geschwindigkeit „gedrosselt“. Bei Zuhause-Tarifen meist auf 64-384 KBit/s im Download bzw. und 32-64 KBit/s für den Upload. Das reicht kaum noch zum Aufrufen einer normalen Webseite. Einzige Ausnahme sind die Hybrid-Tarife der Telekom und O2´s Home LTE Angebote, welche beide ohne Drossel (weder Up- noch Downspeed) auskommen.

Smartphone-Tarife und mobile Surftarife allgemein, werden dagegen in der Regel auf 32 oder 64 KBit/s gedrosselt, der Upstream liegt sogar nochmals deutlich darunter. Dennoch: Da die Drossel vertraglich praktisch überall festgeschrieben ist, hilft hier leider jeweils nur „sparen“, Datensnacks nachbuchen oder den Tarif upgraden. Tarife ohne Volumenlimit gibts auch hier, aber wenige.

Sendemast mit Router davor

Mit steigender Entfernung gehen auch die Werte in den "Keller"

Fall b) Dadurch das sich bei LTE & 5G alle Nutzer im Umkreis des Funkmastes sich die Kapazität teilen müssen, kann es vor allem in den Abendstunden zu starken Schwankungen kommen. Oft kann man ein starkes Abfallen von Up- und Downloadrate zwischen 18 und 22 Uhr beobachten.

Fall c) Liegen Ihre Messwerte deutlich über 500 KBit/s, aber weit unter der gebuchten Datenrate, ist eine andere Ursache weit wahrscheinlicher. Hinter 4G/LTE steckt ja eine Funktechnik – je weiter sich der Sendemast von Ihnen entfernt befindet und je mehr Hindernisse dazwischen, desto schlechter prinzipiell der zu erwartende Empfang. Spätestens wenn Distanzen über 6 Kilometer überbrückt werden müssen (z.B. auf dem Land), sind Maßnahmen angesagt. Wunder wirken hier in nahezu allen Fällen spezielle LTE-Antennen. Fachmännisch installiert und verkabelt, sind sogar Datenraten leicht über der gebuchten Geschwindigkeit möglich. Das funktioniert natürlich nur bei Heimanschlüssen oder transportablen Routern/Sticks mit Antennenanschluss und nicht am Smartphone. Da hilft leider nur ein Standortwechsel.


Fall d) Dieses „Phänomen“ wird nicht selten geäußert. Eine „einzige“ Ursache scheint es hier allerdings nicht zu geben. Misst man eine deutlich höhere Upload- als Downloadrate (sonst ja anders herum), ist in der Regel ebenfalls einfach nur der Mast überlastet.

In seltenen Fällen liegt es an einer Netzstörung des Providers, welche durch Modifikationen am Sendemast behoben werden können (diesen Fall hatten wir mal im Forum). Mitunter kommt aber auch das eigene Netzwerk oder der PC als Ursache in Frage. Sehr oft ist der Virenscanner der „Übeltäter“. Versuchen Sie diesen probehalber mal zu deaktivieren und testen erneut. Mehr dazu hier. Unter Umständen kann aber auch in diesem Fall eine Antenne helfen, wie im vorhergehenden Abschnitt angedeutet.

Vorsicht Falle: MB ≠ MBit

Nicht selten erhalten wir Emails mit aufgebrachten Kunden, dass die Uploadrate bzw. der Download viel zu langsam sei. Denn der Browser beim Download zeigt nur 12 MB/s an, man habe aber einen VF-Tarif mit 100… Der vermeintliche „Fehler“ ist tatsächlich dann nur ein Interpretations-Missverständnis in Hinblick auf die Einheiten. Viele verwechseln stetig MB/s (Megabyte pro Sekunde) und MBit/s (Megabit pro Sekunde). Zur Umrechnung muss man lediglich MBit/s durch 8 teilen und erhält MB/s. Ein Anschluss mit 100 MBit/s, kann also im Idealfall 12,5 Megabyte je Sekunde laden.


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