Testbericht Netgear AirCard 810

Was taugt der Mini-Hotspot Router von Netgear?


Karton des AirCard 810
Juli 2016: Mobile LTE-Hotspots sind derzeit sehr beliebt und verdrängen zunehmend LTE-Sticks: Die Geräte bieten einen schnellen, komfortablen Internetzugang und können universell mit allen WLAN fähigen Endgeräten verwendet werden. Die schnellsten mobilen LTE-Router, wie der neulich von uns getestete Aircard 790, konnten bisher rund 300 MBit/s im Download erreichen, dies entspricht LTE der Kategorie 6. Erste Anbieter haben aber bereits angekündigt, noch im Jahr 2016 deutlich schnellere Geschwindigkeiten anbieten zu wollen. Netgear hat mit dem AirCard 810 nun den weltweit ersten Hotspot im Sortiment, welcher bis zu 600 MBit/s im Download ermöglicht. Damit ist man für die Zukunft bestens gerüstet. Vodafone plant schließlich noch dieses Jahr entsprechende Tarife anzubieten. Max von LTE-Anbieter.info konnte den Router bereits einem ausführlichen Test unterziehen.

AirCard 810 von vorne und Blick auf das Display

Weltweit schnellstes LTE-Modem

Der Netgear AirCard 810 Hotspot verfügt über ein integriertes Qualcomm Snapdragon X12 Modem. Dieses unterstützt LTE der Kategorie 11 (!) mit Geschwindigkeiten von bis zu 600 MBit/s im Download und bis zu 50 MBit/s im Upload. Natürlich muss der verwendete Netzbetreiber sowie der Tarif diese Geschwindigkeit ebenfalls zulassen. Aber in vielen Tarifen von Vodafone und Telekom, ist die maximale 4G-Geschwindigkeit bereits ohne Aufpreis enthalten, sodass man in Kürze schon vom schnelleren LTE-Netz profitieren kann.

Möglich wird die hohe Datenrate unter anderem durch dreifache Kanalbündelung, bis zu 60 Megahertz Funkspektrum kann der Hotspot gleichzeitig im Downlink nutzen. Im Test konnte nur 2 x 20 MHz Frequenzbündelung getestet werden. Im Netz der Telekom waren damit rund 220 MBit/s möglich. In jedem Fall ist der Netgear AirCard 810 bestens für die Zukunft des mobilen Internets gerüstet.

Lieferumfang

In der Box befinden sich neben dem Gerät noch ein kleines Quickstart Handbuch, ein Ladegerät, USB Micro-USB-Anschluss, den Lithium-Ionen-Akku und das Netzteil. Im Prinzip also das nötigste ohne viel Schnickschnack.


Zubeböhr zum Netgear AirCard 810

Nur UMTS und LTE, kein GSM

Netgear hat dem AirCard 810 Hotspot zwar ein sehr schnelles LTE-Modem spendiert, allerdings im gleichen Atemzug die GSM-Funktion deaktiviert. Das GSM/2G Netz ist für das mobile Surfen ohnehin kaum bis gar nicht geeignet, doch einige Nutzer werden die Daten-Dienste GPRS und EDGE dennoch vermissen. Warum Netgear GSM-Funktion deaktiviert hat, ist nicht ganz klar, für die meisten Nutzer dürfte sich die Einschränkung dank gutem UMTS- und LTE-Netzausbau aber stark in Grenzen halten.

Bedienung via Touchscreen

Der AirCard 810 LTE-Router ist mit einem 2,4 Zoll großen Touchscreen-Display ausgestattet, welches wichtige Informationen zum Gerätestatus darstellt und außerdem zur Konfiguration genutzt werden kann. Das Display reagiert schnell und zuverlässig und die Menüführung ist leicht verständlich. Fast alle Funktionen können über das Display gewählt werden, nur für ganz wenige Einstellungen ist das Webinterface notwendig, welches über einen beliebigen Browser geöffnet werden kann.

Display Anzeige in groß vom AirCard 810

Auf dem Startbildschirm werden alle wichtigen Informationen wie Verbindungsdauer, Datenvolumen und Anzahl der WLAN Nutzer angezeigt. Auf Wunsch wird auch das WLAN-Passwort eingeblendet. Vom Nutzer lässt sich Helligkeit des Displays in drei Stufen regeln, ebenso die Dauer der Beleuchtung. Im Normalfall geht es wenige Sekunden nach der letzten Berührung von selbst aus, um Energie zu sparen. Eine hell leuchtende LED auf der Front signalisiert bei ausgeschaltetem Display den Verbindungsstatus.

Einstellungsmenü

Dualband WLAN mit Repeater-Funktion

Bis zu 15 Geräte kann das Modell gleichzeitig drahtlos per WLAN mit einer Internetverbindung versorgen. Ein weiteres Gerät lässt sich per USB-Kabel anschließen. Die maximale LTE Geschwindigkeit ist allerdings nur dann nutzbar, wenn der angeschlossene Computer USB 3.0 unterstützt. Ein passendes Kabel liegt dem Lieferumfang bei, dieses wird gleichzeitig auch zum Aufladen des Akkus verwendet.

Beim WLAN setzt Netgear auf ein modernes Dualband AC Modul, welches sowohl auf 2,4 GHz als auch auf 5 GHz funken kann. Die maximale Geschwindigkeit ist dank WLAN 802.11ac ausreichend schnell, um die hohen LTE-Datenraten an die verbundenen Endgeräte weiter zu leiten. Die WLAN Sendeleistung kann in drei Stufen geregelt werden und überzeugte im Test durch eine gute Reichweite. Externe WLAN Antennen lassen sich allerdings nicht anbinden, sodass man auf die im Gehäuse integrierten Antennen angewiesen ist. Auf Wunsch steht es dem Nutzer offen, ein Gast-WLAN mit separatem Namen und Passwort anzulegen.


Besonders überzeugend war im Test die WLAN-Repeater-Funktion. Diese erlaubt den Internetzugriff über vorhandene Wifi-Netzwerke anstatt über Mobilfunk. So kann man dem Netgear AirCard 810 zum Beispiel die WLAN-Zugangsdaten vom heimischen DSL-Router oder vom Hotel-WLAN geben und sobald ein bekanntes WLAN in Reichweite ist, wird dieses für den Internetzugang verwendet. Die Funktion ist besonders für diejenigen Nutzer interessant, die nicht über eine unbegrenzte Daten-Flatrate verfügen, sondern auf ihr Datenvolumen Acht geben müssen, um nicht gedrosselt zu werden.

Anschlüsse für LTE-Antennen

Seitlich am Gerät stehen zwei TS-9 Anschlüsse für eine externe LTE Antenne zur Verfügung. Die Anschlüsse sind jeweils mit einem stabilen Schiebe-Mechanismus vor Staub und Schmutz geschützt. Die Empfangs- und Sendeleistung ist zwar auch ohne externe Antenne sehr gut, doch insbesondere bei der stationären Verwendung in empfangsschwachen Gebieten kann eine solche Antenne von großem Vorteil sein. In unserem LTE Speedtest, konnten mit einer LTE 800 Antenne von novero Dabendorf und entsprechenden Adapter-Kabeln von TS-9 auf SMA deutlich höhere Geschwindigkeiten erzielt werden, als ohne externe Antenne.

TS9 Anschluss vom AirCard 810

Starker Akku

Die Kapazität des Akkus beträgt immerhin 2.970 mAh und sorgt für eine Betriebszeit von etwa 11 Stunden im LTE Netz. Wem das nicht ausreicht, der kann einfach einen oder mehrere Ersatz-Akkus kaufen, denn der Akku ist problemlos innerhalb von Sekunden wechselbar – ein großer Vorteil gegenüber vielen anderen LTE Hotspots mit fest verbauten Akkus. Der Router erlaubt sogar das Aufladen von anderen mobilen Geräten mit dem integrierten Akku und dem mitgelieferten Adapter-Kabel. Diese „Jump Boost“ genannte Funktion ermöglicht zum Beispiel das schnelle Nachladen eines Smartphones.

Innenleben - Accuschacht

Aufpreis für Leistung gerechtfertigt

Mit rund 210 Euro (April 2018) ohne Vertrag ist der Netgear AirCard 810 Router nicht billig, aber angesichts der gebotenen Leistung ist das Gerät den Preis durchaus wert. Wer einen top aktuellen mobilen LTE Hotspot mit schnellem WLAN und durchdachter Touchscreen-Bedienung sucht, wird am AirCard 810 kaum vorbei kommen. Als Alternative bietet sich der Netgear AirCard 790 sowie der Huawei E5786 / E5787 an: beide sind etwa 50 Euro günstiger, bieten aber auch „nur“ 300 MBit/s LTE und sind nicht ganz so gut ausgestattet.

Interssenten können das Gerät hier bei Amazon günstig kaufen und Bewertungen zum Modell lesen.

Die Netzbetreiber in Deutschland, Österreich und der Schweiz bieten den Netgear AirCard 810 Hotspot übrigens nicht vergünstigt mit einem Vertrag an, wer sich für das Gerät interessiert, muss also in jedem Fall Gerät und Tarif getrennt erwerben.

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