Der chinesische Hersteller mit dem etwas sperrigen Namen Xiaomi hat sein Pocophone F1 vorgestellt. Hardwaretechnisch bewegt es sich auf Augenhöhe mit Flaggschiffen anderer Hersteller. Lediglich bei den Materialien muss man etwas zurückstecken. Das ist angesichts des Preises von 369,00 Euro aber nicht verwunderlich. Wer einen günstigen täglichen Begleiter sucht, der in puncto Geschwindigkeit und Displayauflösung keine Kompromisse macht, der kann hier fündig werden, denn mehr Leistung für einen ähnlichen Preis findet man woanders nicht.
Features und Eigenschaften des Pocophone F1 |
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Bezeichnung & Hersteller | Pocophone F1 von Xiaomi |
Wichtige Leistungs-Eckdaten: |
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CPU (Kerne, Takt) | 64-Bit Octa-Core (acht Kerne) bis zu 2,8 GHz |
CPU Bezeichnung | Qualcomm Snapdragon 845 |
GPU | Qualcomm Adreno 630 |
Arbeitsspeicher | 4 GB |
interner Speicherplatz | 64 GB |
Betriebssystem | Android 8.1 Oreo |
Display Größe; Auflösung | 6,2 Zoll, 2.246 x 1.080 |
Kamera (Back und Front) | 12 + 5 MP, 20 MP |
Datenübertragung: |
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LTE Standards | LTE 800, 900, 1800, 2100, 2600 MHz |
Support von LTE-Advanced | ja |
Support folgender LTE Kategorien | CAT18 |
beherrscht VoLTE | ja |
W-LAN | WiFi 802.11 a / b / g / n / ac |
Bluetooth | Version 5.0 |
sonstige Standards | GPRS, EDGE, UMTS, HSPA, HSPA+, GPS |
sonstige Eckdaten: |
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Besonderheiten | Notch |
Speicherkarte | SIM-Format | microSD | Nano-SIM |
Akku | 4.000 mAh |
Gewicht; Abmessungen (HxBxT) | 182,0 g, 155,5 x 75,2 x 8,8 mm |
Handbuch downloaden | » Bedienungsanleitung zum Pocopone hier laden (PDF) |
Verfügbarkeit und Preis |
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Release in Deutschland | 28.08.2018 |
Preis / UVP | ~ 330 € ohne Vertrag |
angeboten bei | » mit LTE z.B. bei Amazon |
Schlichtes Design
Xiaomi hat sich bereits in der Vergangenheit sehr zurückhaltend gezeigt, wenn es um die Optik ging. Auch mit dem Pocophone F1 sorgt man nun nicht für Aufregung. Der seitliche Rahmen besteht aus einer Aluminiumlegierung, an der Front- sowie Rückseite passgenau anschließen. Obschon des Preises, gibt es keine elegante Glasrückseite, sondern Kunststoff, welches allerdings sehr verwindungssteif ist. Vorne sitzt das IPS-Panel mit 6,2 Zoll das mit einer hohen Auflösung von 2.246 x 1.080 Pixeln daherkommt. Während das Display sowohl links, rechts und oben fast bis zum Rand reicht gibt es unten einen deutlichen Streifen. Die Frontkamera findet dabei in einem Notch Platz, der Geschmackssache ist. Die Benachrichtigungs-LED befindet sich ein wenig ungewohnt unten am Gerät unter dem Display.
Dual-Kamera
Die technischen Daten der Kamera lesen sich erst einmal nicht sonderlich überzeugend. Die rückseitige Hauptkamera kommt mit 12 Megapixeln und einer Blende von f/1,9 daher. Die Lichtstärke liegt damit im unteren Mittelfeld. Steht jedoch genug Licht zur Verfügung, dann kommt hierbei eine sehr überzeugende Qualität heraus. Für ein weiches Bokeh und Freistellung ist dabei der zweite 5 Megapixel Sensor mit Blende f/2,0 zuständig. Sobald es dunkler wird, bricht die Qualität natürlich ein, aber die Ergebnisse können noch überzeugen. Hier hilft sicherlich auch die AI-Unterstützung, die für mehr Dynamik und Tiefe sorgt. Für Selbstportraits steht frontseitig ein 20 Megapixel-Modul zur Verfügung, welches in der Qualität nicht mit der Hauptkamera schritt halten kann. Was eingefangen wird ist aber immer noch nutzbar, insofern die nicht sonderlich gut arbeitende Bildstabilisierung greift.
Edelhardware im Inneren
Geht es an die Eingeweide, dann findet sich Luxus pur. Bei CPU und GPU-Leistung hat man keine Kompromisse gemacht und das schnellste verbaut, was Qualcomm aktuell im Programm hat. Der Snapdragon 845 taktet mit bis zu 2,8 GHz und ist jeder Aufgabe gewachsen. Mit 6 GB Arbeitsspeicher gibt es kein Nutzungsszenario, wo es an Ressourcen mangelt. Der Adreno 630 Grafikprozessor sorgt schlussendlich dafür, dass auch die mobilen Gamer auf ihre Kosten kommen. Alle aktuellen Titel laufen flüssig und ohne Ruckeln. Lediglich der Speicherplatz passt nicht ganz zum Bild. 64 GB Flash sind nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Dieser lässt sich aber zumindest per MicroSD erweitern.
Kabel und Co.
Damit dem Sprinter nicht zu schnell die Puste ausgeht, wurde ein üppiger Akku von 4.000 mAh verbaut. Damit sollte man auch bei intensiver Nutzung ohne Probleme durch den Tag kommen. Etwas unwürdig mutet da der USB 2.0 Anschluss an. Dieser wird aber immerhin als Typ-C nach außen geführt, so dass man beim aufladen nicht fummeln muss. Die Karte vom Mobilfunkprovider sollte wie gewohnt das Nano-SIM-Format aufweisen. Mit einem Gewicht von 182,0 g liegt das Pocophone in der Mittelklasse. Die Ausmaße von 155,5 x 75,2 x 8,8 mm weichen ebenfalls nicht vom gewohnten ab. Farblich stehen Rot, Blau und Grau zur Auswahl.
Daten Highway
Zwei Abstriche muss man gegenüber deutlich teureren Handys dann doch machen. Auf NFC wurde gänzlich verzichtet, obwohl der SoC dies eigentlich beherrscht. Im täglichen Einsatz viel mehr zum Tragen kommen dürfte aber die fehlende Zertifizierung nach einer IP-Schutzklasse. Das Pocophone ist damit also wasserscheu und staubige Umgebungen mag es auch nicht. Der Rest ist aber wieder kompromisslose Oberklasse. Bluetooth liegt auf dem aktuellen Versionstand von 5.0 vor und das WiFi beherrscht Verbindungen nach 802.11ac. Voice over LTE (VoLTE) ist genauso obligatorisch wie WiFi-Calling. Unterwegs stehen Downloadraten von bis zu 1,2 Gbit/s zur Verfügung. Würden die Mobilfunknetze es via LTE-MAX hergeben, dann würden über 100 Megabyte pro Sekunde den Speicher befüllen. Verantwortlich dafür zeichnet sich das CAT18 fähige LTE-Modem. Von den hohen Geschwindigkeiten profitiert man wohl spätestens, wenn das angekündigte Update auf Android 9.0 (Pie) kommt. Im Auslieferungszustand befindet sich das Android noch auf Version 8.1 (Oreo).