Schnelles Internet über 50 MBit/s ist gerade im ländlichen Raum auch 2024 vielerorts noch nicht in Sicht. Die Mobilfunktechnik LTE bietet aber zumindest eine Brückentechnik, bis der Ausbau mit Glasfaser oder Kabel doch noch umgesetzt wird.
Sowohl die Deutsche Telekom, als auch Vodafone und congstar bieten spezielle, stationäre Zuhause-Tarife als DSL-Alternative. Doch für den reibungslosen Betrieb und gute Datenraten reicht es leider meistens nicht, nur einen Router ans Fenster zu stellen. Wir stellen Tools und Ratgeber vor, mit denen Sie alles aus Ihrem Anschluss herausholen!
Auf dem Papier schafft Ihr Heim-Tarif 100 MBit? Doch wie sieht es in der Praxis aus? Ein Speedtest speziell für LTE-Nutzer zeigt, wie schnell der Zugang wirklich ist. Bedenken Sie allerdings, dass LTE als Funktechnik vielen Einflussfaktoren unterliegt und es daher im Tagesverlauf zu starken Schwankungen bei der Performance kommen kann. Selbst die Vegetation hat Einfluss auf Ihren Empfang! Liegt etwa zwischen Ihrem Haus und dem Sendemast ein Waldgebiet, sorgt die Belaubung im Frühjahr für schlechtere Signalstärken wie im Winter.
Besonders die Auslastung nach Tageszeit wirkt sich enorm auf die zu erzielende Datenübertragungsrate aus. Zu Stoßzeiten gegen Abend, kann die Geschwindigkeit um über 90 Prozent zusammenbrechen. In den frühen Morgenstunden lassen sich dagegen meist Spitzenwerte erzielen.
Daher empfiehlt es sich, den Speedtest an mehreren Tagen und Zeiten zu wiederholen. So kann man bereits nach einigen Messungen ein gutes Profil ableiten. Liegen die Werte nie annähernd am Wert, welchen der Tarif ermöglicht, besteht entsprechend Optimierungspotenzial. Möglich macht dies eine Zusatzantenne zur Empfangsverbesserung. Doch was braucht man dazu? Mehr in den nächsten Abschnitten ...
Bevor man sich an die Installation einer externen 4G-Antenne macht, ist es hilfreich, die lokalen topografischen Gegebenheiten zu kennen. Genauer gesagt, die geografisch bedingten Hindernisse zwischen Haus und dem nächsten Sendemast des eigenen LTE-Anbieters.
Unser Höhenprofil-Tool sagt Ihnen genau, wo Hügel oder Täler auf der Linie zum Funkmast vorkommen und wie hoch bzw. tief diese sind. Im Profimodus kann sogar, für noch genauere Analysen, die Höhe des eigenen Hauses und damit der geplanten Antenne, sowie die des Sendemastes eingetragen werden. Zusätzlich zur genutzten Funkfrequenz wohlgemerkt! Die Ergebnisgrafik zeichnet dann den topologischen Verlauf samt Fresnelzone ein. Einer Art gedachten Funkkegel, in dem der Empfang noch optimal möglich ist. Teil des kostenlosen Tools ist natürlich auch eine detaillierte Beschreibung samt Ratgeber.
Die Ergebnisse können einfach durch kopieren des Links mit anderen geteilt werden. Die Grafik oben ist z.B. hier abrufbar. Sie zeigt exemplarisch eine Situation, wo sich ein Tal zwischen Haus des Kunden und dem Sendemast befindet. Auf einer Distanz von rund 2 Kilometern. Die Höhe des Funkmastes beträgt 25 Meter, beim Haus (mit Antenne) wurden exemplarisch 7 Meter angenommen.
Mit diesem Hintergrundwissen fällt nun die Wahl der idealen Außenantenne für Ihre LTE-Anlage leichter. Unser Antennenratgeber hilft Ihnen Schritt für Schritt, die persönlich passende Antenne zu finden, je nach Ausgangslage, lokalen Gegebenheiten und Budget. Zudem erfahren Sie, wie man den nächsten LTE-Sendemast ermittelt und gute von schlechten Antennen auseinanderhält.
Ist die Antenne am Haus angebracht, steht ähnlich wie bei einer SAT-Schüssel die bestmögliche Ausrichtung auf der Agenda. Im Gegensatz zur TV-Schüssel, muss dies aber nicht immer zwingend genau die Richtung zum Sender sein. Bedingt durch die Physik der Wellenausbreitung, kann per Reflektion, Refraktion (Brechung) oder Diffraktion (Beugung) eine leicht abgewandte Ausrichtung zu idealen Werten führen.
Um dies genau einzuschätzen, benötigt man eine Art "Pegel". Moderne LTE-Router bieten nicht nur eine einfache Balkenanzeige, sondern geben auch detaillierte Signalparameter wie RSRP, RSRQ oder SINR aus. Das erleichtert die Ausrichtung der Antenne enorm. LTE-Fritz!Box Router hingegen, verfügen bereits über ein Ausricht-Hilfstool.
Jeder, der eine LTE-Antenne installiert, empfängt nicht nur Daten, sondern sendet auch. Funkanlagen unterliegen in Deutschland aber gesetzlichen Vorgaben, die nicht überschritten werden dürfen. Genauer gesagt, muss die sogenannte Strahlleistung (EIRP) der Anlage unter +25 dBm liegen. Einfluss auf den EIRP haben sowohl die LTE-Antenne, der Router sowie die Art und Länge des Kabels samt Steckverbindungen. Das ist leider eine Wissenschaft für sich, aber unser Sendeleistungsrechner unterstützt Sie bei der Planung Ihrer Anlage, damit diese die Grenzwerte auch einhält.
Auch wenn die Datenübertragungsrate exzellent ausfällt – die sogenannte „round trip time“ oder kurz „Ping“, kann dennoch überdurchschnittlich hoch ausfallen. Wichtig ist der Wert insbesondere für Onlinegamer, wo es auf rasche Reaktionszeiten ankommt.
Aber auch VOIP und Videotelefonie profitieren von geringen Werten unter 30 Millisekunden. Unser speziell entwickeltes Pingtest-Tool ermöglicht Ihnen die genaue Analyse der Laufzeiten. Wahlweise durch Pingtests zu einzelnen Webseiten oder mehreren gleichzeitig. Alle Ergebnisse werden grafisch geplottet. Enthusiasten können so auch noch das letzte Quäntchen aus dem LTE-Anschluss herausholen.