Nicht nur in Deutschland hält die Mobilfunktechnik der 4. Generation seit 2010 Einzug. Auch in Österreich startete 2011 die Verbreitung von LTE. Dennoch unterscheiden sich beide Länder recht fundamental im Ausbau und der Tarifpolitik der Provider. Wie steht es um die Situation heute in 2025? Wir haben den aktuellen Stand zusammengefasst.
Eigentlich sollte die 4G-Technik in Österreichs Dörfer schon weit vor Ende 2013 mit Highspeed-Flatrates versorgen. Die dafür nötigen Funklizenzen (um 800 MHz) wurden aber leider viel später versteigert, als zunächst geplant. Mehrfach erfolgten Verschiebungen. Wie schon angedeutet, ist die Versteigerung endlich abgeschlossen. Grund für die Verzögerung waren regulatorische Bedenken der TKK (Telekom Control Kommission) hinsichtlich der Übernahme von Orange durch Drei. Nach langem Tauziehen beider Parteien, gab es im Januar 2013 grünes Licht von der TKK. Seither florierte der Ausbau.
Drei Mobilfunkunternehmen zeichnen sich bis dato dafür verantwortlich, dass die Verfügbarkeit von 4G und 5G in Austria weiter stetig steigt. Im Einzelnen sind das T-Mobile Austria, A1 Telekom und Drei.
Gemäß dem Chip Netztest 2021 können nunmehr alle Verbraucher auf 4G zugreifen. Also auch im ländlichen Raum. Die Verfügbarkeit beträgt nahezu 100 Prozent. So ermittelten die Tester in städtischen Gebieten eine Abdeckung von um die 98 %, auf dem Land um die 96 %.
A1 Telekom Austria versorgte bereits Mitte 2018 einen Großteil aller Österreicher mit LTE. Und das mit bis zu 300 MBit pro Sekunde. Laut Chip Netztest 2021 beträgt die Abdeckung im ländlichen Raum gut 96,5 Prozent. Dort wird der Standard teils als DSL-Ersatz verwendet. In diesem Zusammenhang sin insbesondere die A1 Cube Tarife erwähnenswert. Ballungsräume sind dagegen schon seit Jahren praktisch vollständig ersorgt. Hier kamen die Tester auf den besten Wert im Test von 98,87%. Eine Verfügbarkeitskarte von A1 können Sie übrigens hier einsehen.
Selbstverständlich arbeitet auch Magenta hart an der Um- und Ausrüstung des 4G-Netzes in Österreich. Unter magenta.at finden Sie zudem eine aktuelle Karte, die den Ausbaustatus anzeigt. Nach eigenen Angaben bietet der Konzern seit 2016 LTE praktisch flächendeckend in Österreich. Im Mobilfunk-Netztest der Chip in 2021 belegte Magenta im ländlichen Raum Platz 2 mit 98,23 % Abdeckung. In den Städten ermittelten die Testingenieure dagegen den Besten Wert (96,84%) neben A1 und Drei. Bis zu 300 MBit sind im 4G Netz von Magenta übrigens aktuell möglich.
Drei, eine Marke der „Hutchison 3G Austria“, bietet ebenfalls LTE-Tarife an. Diese wurden schon im Februar 2011 eingeführt. Heute offeriert der Provider mobiles Internet über 4G mit bis zu 300 MBit/s. Das Besondere: In den Paketen ist keine Drosselung vorgesehen. In vielen Ländern, wie auch in Deutschland, ist dies sonst die Regel! Der, nach der Übernahme von Orange, drittgrößte Player im österreichischen Markt, hat hehre Ziele und will das „beste LTE-Netz der Welt“ bauen. Heute deckt "Drei" gut 98 Prozent der Österreicher mit 4G/LTE. Das bestätigte in etwa auch der Chip Netztest 2021. In den Städten verzeichneten die Tester eine Abdeckungsquote von guten 97,68 %. Auf dem Land hapert es dagegen noch etwas. Hier liegt die Verfügbarkeit bei 94,73% im Gegensatz zu Magenta mit 96,84%.
Im Folgenden haben wir für die drei Szenarien je die drei Netzbetreiber in Österreich gegenübergestellt. Zunächst für den mobilen Einsatz, dann Angebot fürs Smartphone und zu guter Letzt als Heim-Alternativanschluss, falls kein DSL verfügbar ist (oder sehr langsam).
LTE-Highspeed am Smartphone:
Bei den Smartphone-Tarifen ist unlimitiertes LTE allerdings eher noch die Ausnahme. Nichts desto trotz sind die Kontingente beim Volumen (gemessen am Preis) deutlich attraktiver als in Deutschland.
Drei | Magenta | A1 | |
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Tarif-Bezeichnung | Perfect | Mobile | A1 SIMply |
Download bis | bis 300 Mbit/s | bis 150 Mbit/s | bis 150 Mbit/s |
Upload bis | bis 50 Mbit/s | bis 50 Mbit/s | bis 50 Mbit/s |
Datenvolumen | 10 - ∞ GB | 10 - ∞ GB | 10 - ∞ GB |
Telefonflat | ja | ja | ja |
SMS Flat | ja | ja | ja |
Preis je Monat in € | ab 18 - 99 € | ab 27 - 80 € | ab 30 - 79.90 € |
direkt zum Anbieter | » zu Drei | » zu Magenta |
Stationäres LTE ist prinzipiell für den lokalen Einsatz gedacht. Primär dort, wo es noch keine Alternativen für schnelles Internet gibt. Wie etwa in ländlichen Gefilden, auf Wochenendhäusern oder Gartenlauben. Speziell für dieses Szenario sind z.B. die A1 Cube Tarife konzipiert.
A1 NetCube Tarife | Internet 50 | Internet 100 | Internet 150 | Internet 300 | Internet 500 |
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Volumen pro Monat | unlimitiert | unlimitiert | unlimitiert | unlimitiert | unlimitiert |
Datenrate Download bis | 50 MBit/s | 100 MBit/s | 150 MBit/s | 300 MBit/s | 500 MBit/s |
Datenrate Upload bis | 10 MBit/s | 15 MBit/s | 20 MBit/s | 30 MBit/s | 70 MBit/s |
über | LTE o. 5G | LTE o. 5G | LTE o. 5G | 5G | 5G |
Preis pro Monat | 29,90 € | 34,90 € | 39,90 € | 44,90 € | 54,90 € |
direkt zum Anbieter | « » |
Magenta Internet Flex | 40 | 75 | 150 |
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Volumen pro Monat | unlimitiert | unlimitiert | unlimitiert |
Datenrate Download bis | 40 MBit/s | 75 MBit/s | 150 MBit/s |
Datenrate Upload bis | 8 MBit/s | 15 MBit/s | 20 MBit/s |
Aufpreis Internet Router | 0 € | 0 € | 0 € |
Preis pro Monat | 25 € | 30 € | 40 € |
direkt zum Anbieter | « hier gehts zum Angebot » |
Der erste LTE-Anbieter in Österreich, welcher Endkundentarife anbot, war T-Mobile. Schon 2010 nahm das Unternehmen in Innsbruck das erste LTE-Netz (testweise) in Betrieb. Im Folgejahr wurde die Verfügbarkeit auf Teile von Graz, Wien und Linz ausgeweitet. Auch A1 startete im selben Jahr ein eigenes LTE-Angebot, damals mit dem Fokus auf Wien und St. Pölten. Ende 2011 gesellte sich „Drei“ als, im wahrsten Sinne des Wortes, dritter Anbieter für LTE hinzu.
Die Verfügbarkeit von LTE in Österreich ist bereits teilweise nahezu flächendeckend. Der Status sollte spätestens 2023 erreicht werden. Damit ist die 4G-Netzabeckung bereits etwas besser als in Deutschland, obwohl der Ausbau in der Alpenrepublik deutlich später startete. Fairer Weise sollte allerdings beachtet werden, dass hier eine deutlich geringere Fläche und weniger Einwohner versorgt werden müssen. Seit 2019 kommt zudem langsam auch der 5G-Ausbau in Gang.