Hybrid-Internet

DSL & 5G/LTE in Kombination – der Highspeed-Trend fürs Land!?


DSL + 5G oder LTE = Hybrid
Seit nunmehr fast 14 Jahren bietet LTE superschnelle Internetzugänge auch im ländlichen Raum, wo noch kein flottes (V)DSL oder Glasfaser verfügbar ist. Doch die Technik hat bekanntlich auch Schattenseiten, da der rasante Surfspass meist noch volumenbegrenzt ist. Wer zu viele Daten verbraucht, wird bis Monatsende gedrosselt. Die Deutsche Telekom arbeitete daher bereits Jahre zuvor an einem neuen Ansatz, der das Beste aus zwei Welten vereint.


Achtung: Die Deutsche Telekom bietet seit Februar 2023 jetzt eine modernere Variante über 5G und LTE. Mehr zu dem Angebot hier.


Praktisch den „5G & LTE Turbo für DSL" - denn mit dem Hybrid-Ansatz arbeiten 4G oder 5G und DSL nun Hand in Hand um dem Kunden Highspeed, Stabilität und Kontinuität ohne Drosselung zu bieten. Im folgenden Ratgeber zeigen wir, welche Vorteile und Nachteile die Hybrid-Anschlüsse aufweisen, was für Tarife es gibt und welche Hardware nötig ist.

Infografik:
Infografik Hybrid Internet

So funktioniert Hybrid *klick*

Vorteile und Funktionsprinzip der DSL & Mobilfunk Kombination

Hybrid-Internet kombiniert stationäre (V)DSL-Anschlüsse mit Funkverbindungen. Die dafür nötige Hardware (siehe folgender Abschnitt) beherrscht also beide Breitbandstandards. Die Vorteile sind offensichtlich, denn beide Verfahren können sich prinzipiell perfekt ergänzen. Während DSL in ländlichen Regionen meist kaum schneller als 16 MBit ist, bietet LTE bzw. 5G Downloadraten auf VDSL-Niveau. Je nach örtlicher Funkversorgung sind aktuell bis zu 300 MBit im Telekomnetz möglich. Hinzu kommt noch die Performance des Festnetzanschlusses, also ca. 6-250 MBit. In der Spitze sind also aktuell über VDSL + 5G/LTE-Hybrid 550 MBit erzielbar.

Die meisten reinen Mobilfunk-Tarife sind dagegen keine echten Flatrates. Wer z.B. mehr als 200 Gigabyte pro Monat verbraucht (tarifabhängig), wird auf deutlich unter 1 MBit abgebremst. Ein Nachteil, den es bei DSL nicht gibt! Ein intelligentes Datenmanagement des Hybrid-Routers kann nun die Vorteile und Nachteile beider Zugangstechnologien ideal aufwiegen.

Hier ein Beispiel für die Funktionsweise von Hybrid: Nehmen wir an, der Hybrid-Tarif arbeitet bei einem Kunden mit DSL 6 MBit (netto) und 5G oder LTE liegt mit rund 90 MBit an. Diese Konstellation ergäbe zusammen rund 96 MBit/s. Wer Windows neu installiert, sieht sich meist mit Updates im Gigabyte-Bereich konfrontiert. Für die Downloads wird der Funk-Turbo genutzt. Surft der Kunde nebenbei im Internet, was relativ wenige Daten verbraucht, wird nur auf DSL zugegriffen. Lädt man 5 Gigabyte in die Cloud, kommt wieder 5G oder LTE zum Einsatz, da die Aufgabe mit der mageren DSL-Uploadrate sonst Stunden dauern würde. Man merkt allerdings, hier kommt es wirklich auf ein intelligentes Management vom Router an. Der Hybrid-Router verteilt also das Lastenmanagement auf DSL oder Funk je nach der nötigen Grundlast.


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Hybrid Tarife: Anbieter und Kosten

Viele Jahre lang bot die Dt. Telekom spezielle Tarife namens "MagentaZuhause Hybrid". Im Juli 2020 änderte der Anbieter aber das Angebot. Seither kann prinzipiell jeder Hybrid zu seiner regulären Festnetzflat (Magentazuhause) optional nutzen. Seit Oktober 2023 ist der zusätzliche Datenturbo für die MagentaZuhause-Tarife sogar kostenlos. Los gehts demnach schon ab 37,95 € monatlich im Tarif MagentaZuhause S.

Dann surft man mit einer echten Flatrate (unlimitiert und ungedrosselt!) mit bis zu 16 MBit per DSL + bis 300 MBit via 4G/5G, was maximal 316 MBit ergibt. Die Uploadrate beträgt über DSL 1 MBit + 50 MBit mittels Mobilfunk. Hinzu kommt noch die Gebühr für den Router sowie Empfänger (siehe folgender Abschnitt).

Hardware: Unterschiedliche Ausstattungen für 4G und 5G

"Normale" Router beherrschten stets nur eine Breitbandtechnik. Sie sind also entweder fürs Festnetz (DSL/VDSL oder Kabel) ausgelegt oder eben speziell für LTE oder 5G. Jetzt kommt es darauf an, welche Variante man bucht. Bei der Bestellung kann man sich nach wie vor für die neuste 5G-Hybrid-Option entscheiden oder weiter nur auf 4G setzen. Am monatlichen Preis ändert das nichts, nur an der nötigen Grundausstattung bei der Hardware:

4G Hybrid: Hier wird noch ein spezieller Hybrid-Router benötigt. Dieser kann Funk und DSL in einem Gerät verarbeiten und verfügt daher sowohl über ein DSL-Port, als auch intern über Antennenanschlüsse für LTE. Die Rede ist vom „Speedport Pro+“. Dieser kostet 6.95 € Mietgebühr im Monat. Alternativ kann er aber auch für rund 400 Euro bei der Bestellung erworben werden. Er unterstützt LTE der Kategorie 6 (CAT6) und ist somit für Datenraben bis 300 MBit geeignet. Zudem beherrscht er die wichtigsten LTE-Bänder auf 700, 800, 1500, 1800 und 2600 MHz. WLAN ax (WIFI 6) mit bis zu 9700 MBit brutto und 4 Gigabit-LAN Ports runden das Bild ab. Der Router ist obendrein kompatibel zu DSL und VDSL! Hergestellt wird der Speedport übrigens von Sagemcom.

Speedport Pro von der Dt. Telekom

5G Hybrid Variante: Wir empfehlen aber den Griff zur leistungsstärkeren Variante mit Support der 5. Mobilfunkgeneration. Dann erhält man von der Telekom einen anderen Router - den Speedport Smart 4 sowie eine externe Empfängerbox (Antenne) samt Befestigungs-Kit. Dieses kann am Außenfenster, Fensterbrett oder ähnlich angebracht werden. Die Durchleitung erfolgt mit einem Flachbandkabel in die Wohnung. Der Empfänger kann sowohl LTE als auch 5G empfangen, ist also wesentlich flexibler. Mehr dazu erfahren Sie hier in unserem 5G-Hybrid Spezial.

Hybrid als „Internet Backup“

Die Technik macht ihren Anschluss aber nicht nur auf Wunsch deutlich schneller, sondern fungiert gleichsam auch als eine Art Ausfallsicherung. Denn im Fall einer Störung im DSL- bzw. Festnetz, springt einfach komplett 4G als Überbrückung ein. Somit sind Komplettausfälle für Telefon und Internet nahezu ausgeschlossen.

Seit 2022 bietet die Telekom die Hybrid-Option auch für Kunden der Glasfaser-Tarife bzw. MagentaZuhause via FTTH. Doch hier nicht zur Erhöhung der Übertragungsrate wie bei (V)DSL. Vielmehr steht dann die Ausfallsicherheit im Fokus. Bucht man die Backup-Funktion und fällt doch einmal der Internetzugang über Glasfaser aus, schaltet der Router dann auf Mobilfunk um und überbrückt so die Ausfallzeit. Der Preis ist mit 4.95 € identisch. Sinnvoll ist das vor allem für alle, die nahe 100 Prozent auf den Zugang angewiesen sind, wie etwa Selbstständige.

Für wen eignet sich das?

Hybrid wäre vor allem in dörflichen Gegenden ideal...
Zunächst einmal profitieren vor alle Anwohner von Regionen, wo bisher nur sehr langsames Internet ausgebaut wurde. Hier kann der Performance-Sprung enorm ausfallen. Etwa von unter 10 MBit auf weit über 100 MBit.

Aber auch Speed-Fans kommen nun auf ihre Kosten. Denn während z.B. im Kabel-Netz von Vodafone vielerorts schon 500-1000 MBit möglich sind, waren bei der Dt. Telekom zuvor maximal 250 MBit per VDSL drin. Außer, es wurde vor Ort schon Glasfaser ausgebaut, was aber noch sehr selten der Fall ist. Mit Hybrid erhöht sich die Leistung nun auf stattliche 550 MBit in der Spitze, auch ohne FTTH.

Nicht nutzbar ist Hybrid dagegen für Regionen, in denen absolut noch kein DSL anliegt. Mehr dazu finden Sie auch weiter unten im Fragen-Bereich.

Nachteile der Hybrid Technik

Telefonkabel Festnetzausbau

Glasfaser statt Kupfer oder Hybrid müsste die Devise beim
Breitbandausbau eigentlich lauten. Hier traditionelle Telefonleitung

Zunächst kling der Ansatz intelligent und wie eine kleine Eierlegende Wollmilchsau. Wie wir gezeigt haben, macht die Kombination unter Umständen auch durchaus Sinn. Doch es gibt auch Schattenseiten und Hybrid-Kritiker.

Eines der Hauptargumente zielt in die Richtung, dass die Telekom dringend nötige Investitionen im ländlichen Raum abermals hinauszögern will und mit günstiger „Flicktechnik“ den Lebenszyklus alter Standards aufbläht. Das mittlerweile in die Jahre kommende DSL kann so noch gut und gerne 5 Jahre weiter existieren. In Kombination mit VDSL-Vectoring bzw. Supervectoring, einem Verfahren, welches die Datenrate von VDSL deutlich erhöht, werden wiederum Investitionen ins Glasfasernetz weiter aufgeschoben.

Derartige Hintergründe werden natürlich bestritten. So heißt es von Seiten der Telekom, dass es sich bei Hybrid nur um eine "intelligente Lösung zur Schließung der Bandbreitenlücke in Gebieten mit geringer Breitbandversorgung" handle und der Breitbandausbau dadurch nicht verzögert wird.

Dabei warnen Experten seit Jahren, dass einzig Glasfaser ein solides Fundament für die Netze der Zukunft sein und Deutschland in diesem Punkt bereits seit Jahren deutlich im internationalen Vergleich hinterher zottelt. Die Penetrationsrate von FFTH liegt immer noch unter 15 Prozent! Doch seit 2021 baut die Telekom tatsächlich intensiv am Glasfasernetz der Zukunft. Schon 2030 sollen angeblich fast alle Haushalte angebunden sein.

Fragen und Antworten zum Thema Hybrid-Internet

Welche Voraussetzung sind zwingend?

Obligatorisch ist, neben dem Hybrid-Router, vor allem ein IP-DSL-Anschluss. Zum Beispiel DSL 6000 RAM. Das bedeutet, dass man keinen analogen Telefonanschluss mehr bekommt, sondern rein auf Basis von VOIP. Mittlerweile haben praktisch alle Anbieter ausschließlich diese Anschlüsse im Einsatz. Neukunden bekommen bei der Dt. Telekom ohnehin nur noch IP-Anschlüsse (All IP) und auch alle Alt-Verträge wurden bis 2020 umgestellt.

Wo sind die Hybrid-Tarife schon verfügbar
Da die LTE-Verfügbarkeit heute (2024) bereits beträgt, kann die Hybrid-Option nahezu überall bestellt werden, wo die Telekom (V)DSL oder Glasfaser bietet. Testen Sie hier, ob die Angebote bei Ihnen verfügbar sind.

Ist Magenta Hybrid mit DSL-Light nutzbar?

Ja, bedingt. Wichtig ist hier wiederum die IP-Fähigkeit vor Ort. "DSL 384 IP" (mit Annex J), wie DSL-Light jetzt heißt, kann als Basis genutzt werden.

Sind analoge Telefone weiter anschließbar?
Ja! Am Speedport Pro+ (4G) und Smart 4 (5G) lassen sich dennoch alte, analoge Telefone und Faxgeräte betreiben. Vor diesem Hintergrund ändert sich für die Kunden erstmal nichts.

Kann ich von "normal" zu Hybrid wechseln?
Ja, laut Telekom ist ein Wechsel problemlos möglich. Dabei verlängert sich aber die Mindestvertragslaufzeit wieder um 24 Monate – also wie bei jedem anderen Wechsel auch.

Ist das auch mit Magenta-TV (IPTV) möglich?
Ja, seit Anfang 2016 wird auch endlich der TV-Anschluss für Hybridkunden angeboten, der sonst nur für DSL- oder VDSL-Kunden buchbar war. Hier mehr zum Angebot und den Preisen von. Magenta-TV über Hybrid erfahren.


Magenta TV gibts auch per Hybrid

Wo platziere ich den Hybrid-Router am besten in der Wohnung bzw. im Haus?

Zunächst: Die Frage ist nur für Nutzer der 4G-Variante wichtig, da 5G-Kunden ja eine Außenantenne erhalten. Auf den ersten Blick scheint die Frage trivial. Denn während der ideale Ort für einen reinen DSL-Router in der Regel im Erdgeschoss beim Festnetzanschluss ist, platziert man LTE-Router meist genau in entgegengesetzter Richtung. Nämlich irgendwo am Fenster mit möglichst freier Sicht zum Mast oder in der Nähe des Daches.

Gibt es Hybrid auch für Unternehmen?

Leider nicht mehr. Eine Zeit lang bot die Telekom aber auch Hybrid für Geschäftskunden an.

Gibt es noch andere Anbieter für Hybrid?
Nein aktuell nicht. Jedenfalls nicht für Privatkunden. Die Firma "Viprinet" offeriert alternative Hybrid-Router, wie den VPN 200. Komplettangebote gibt es aber momentan nur für Businesskunden. Geplant waren zwar auch einmal Tarife für Konsumenten, diese wurden jedoch vorerst auf Eis gelegt.

Unser Fazit zu Hybrid

Die Fusion von Funk mit DSL liegt nahe und macht unter gewissen Voraussetzungen Sinn! Allerdings primär für eine bestimmte Gruppe von Verbrauchern auf dem Land. Dadurch, dass der hybride Anschluss bei Magenta Hybrid keine Drosselung aufweist, eröffnet sich endlich eine echte Highspeed-Alternative für den ländlichen Raum.


Wissenswertes Thema:

» Drosselung bei LTE
» Wie schnell ist LTE eigentlich?
» Ratgeber "Empfang verbessern mit LTE"



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