Vor 5 Jahren führte die Deutsche Telekom erstmals die sogenannten Hybrid-Anschlüsse in Deutschland ein. Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus Festnetz und Mobilfunk. Seit Mitte 2020 kann auf Wunsch jeder Kunde der Telekom Festnetz-Internetzugänge mit Hybrid den Internetzugang deutlich beschleunigen. Um bis zu 300 MBit! Zeit also für einen neuen Router, der modernere Techniken aus beiden Welten unterstützt, sprich Supervectoring und LTE-Advanced. Bereits zur IFA 2018 stellte die Deutsche Telekom den neuen „Wunderrouter“ vor, welcher im Vorfeld mehrfach ausgezeichnet wurde. Verfügbar ist er seit Februar 2019. Alle Eckdaten und Funktionen zum Speedport Pro hier. Soviel vorweg – das Modell ist eine kleiner Tausendsassa!
Features und Eigenschaften der Speedport Pro (Hybrid) |
|
---|---|
Hersteller und Typenbezeichnung | Sagemcom |
Hybrid Datenrate bis | tarifabhängig bis 550 MBit/s |
Downloadrate per LTE bis | bis 300 MBit/s |
Uploaddrate per LTE bis | bis 100 MBit/s |
unterstützte LTE-Bänder: | LTE 700, 800; 1500, 1800 & LTE2600 |
Support der Hardware-Kategorie: | Kategorie 6 (CAT6) [??] |
abwärtskompatibel zu: | nur LTE |
MIMO-Typ LTE: | MIMO 4x4 |
Anschluss für externe Antenne | leider nein |
Festnetz |
|
unterstützte Breitband-Standards | ADSL, VDSL, VDSL-Vectoring + Supervectoring |
max. Datenrate Festnetz only (Down|Up) | bis 1000 MBit/s per FTTH oder 250 MBit per VDSL |
VDSL-Vectoring Support | ja |
Telefonie |
|
Mit integrierter Telefonanlage | ja |
Anschluss für ISDN Telefone | ja (Mehrgeräteanschluss) |
Anschluss für analoge Telefone | 2 TAE a/b Ports (via Adapter) |
DECT | DECT bis 5 Telefone |
HD-Voice komtatibel | ja, CAT-iq 2.0 |
Netzwerk | LAN & WLAN |
|
LAN Ports | 3 Gigabit LAN Ports (1000 MBit) |
WLAN Standards | WLAN 802.11b/g/n/ac (bis Wifi 5) |
WLAN Datenrate | bis 9600 MBit/s dank 8x8 MU-MIMO |
5 GHz WLAN Unterstützung | ja |
Verschlüsselung | WEP, WPA, WPA2 |
NAS fähig | ja |
USB | ja 2 x 3.0 USB |
IPv6 Support | ja |
Stromverbrauch | 7,5 W im Stand-by Modus |
Besonderheiten | Tap to connect per NFC-Chip |
Sonstiges |
|
Abmessung | Gewicht | Farbe | 137 x 242 x 137 (BxHxT) bei 1,8 kg | schwarz |
Infomaterial |
|
Handbuch Download | Bedienungsanleitung hier laden PDF (6,3 MB) |
verfügbar seit ... | seit 26.2.2019 hier bei der Telekom |
Testbericht | » heri gehts zum Speedport Pro Testbericht |
Infos & Bestellung | » alles über Magenta Hybrid erfahren |
Hybrid Internet?
Wie schon angedeutet, kombiniert die Hybridtechnik schnelles LTE mit Festnetz-Anschlüssen, um noch höhere Datenraten und Zuverlässigkeit zu erzielen. Gerade im ländlichen Raum konnten so vielerorts erstmals Tarife mit mehr als 50 MBit angeboten werden, selbst wenn es nur langsames DSL vor Ort gibt. Nötig ist dafür unter anderem ein speziell angepasster Router, der beide Datenströme per Funk und VDSL zusammenführt. Bis vor Kurzem übernahm das der alte Speedport Hybrid. Doch es stand schon längst eine Wachablösung an…
Universalgerät: Stationäres Internet per Festnetz und/oder Funk
Nach Angaben der Deutschen Telekom, ist der Speedport Pro für sämtliche Festnetz-Tarife geeignet, sogar für den Tarif „Magenta Zuhause Giga“ – dem High-End Glasfaser Paket der Telekom mit 1000 MBit. Er eigne sich zudem ideal für MagentaTV, da er gleichzeitig mehrere UHD- und HD-Streams bewältigen kann und durch ausgezeichnete WLAN-Reichweite glänzt. Im Vorfeld gewann der Router, neben dem Design Award, sogar noch den „German Innovation“ und dem „Reddot Award“. Dass Gerät wird also, im Vergleich zum ersten Hybrid-Router, nicht nur rein für Hybrid-Kunden vertrieben, sondern als Universalrouter die gesamte Modellpalette. Der Pro ergänzt somit das Hardware-Angebot um den Speedport Smart 3 und wird wahrscheinlich mittelfristig den alten W925V ablösen.

Glasfasermodem – angebunden am Speedport Pro
Theoretisch bis zu 550 MBit möglich
Mit den herkömmlichen DSL- und VDSL-Tarifen der Telekom, können aktuell 16-250 MBit erzielt werden. Gemessen an der Konkurrenz durch Kabelanbieter wie Vodafone, welche in immer Regionen bis 1000 MBit anbieten, nicht unbedingt viel. Daher bietet der Konzern seit Mitte 2020 Hybrid als Zubuchoption zu allen MagentaZuhause-Paketen. In der Spitze lassen sich so 550 MBit erzielen. Denn LTE kann im Hybridmodus bis zu 300 MBit beitragen, während es der VDSL-Festnetzzugang mit Supervectoring auf bis zu 250 MBit bringt. Die End-Datenrate speist sich also als Kombination aus den beiden Kanälen – Funk und Festnetz.
Speedport Pro (Hybrid)
Hergestellt wird der Speedport Pro vom französischen Elektronikkonzern Sagem – der Vorgänger kam noch aus dem Hause Huawei. Bereits im Vorfeld (Sommer 2018) gewann der Speedport den
„German Design Award“. Doch kommen wir zu den technischen Werten. Zunächst unterstützt er neben 4G sämtliche wichtigen Festnetz-Breitbandstandards. Also ADSL und VDSL, samt den Erweiterungen Vectoring und Supervectoring! Sogar mit dem Gigabit-Glasfasertarif (1000 MBit) kann der Pro betrieben werden. Allerdings verfügt er nicht über kein integriertes Fiber-Modem, sondern muss hinter ein entsprechendes ONT geschaltet werden.
Das LTE-Modem genügt der Kategorie 6, so dass bis zu 300 MBit über die Luftschnittstelle erzielt werden können. Das integrierte 4G-Modem funkt auf den Frequenzbändern bei 700 (Band 28), 800 (Band 20), 900 (Band 8), 1500 (Band 32), 1800 (Band 3) und 2600 (Band 7) MHz und ist damit auch für die Zukunft gerüstet. Ein Kritikpunkt gibt es jedoch! Entgegen des Vorgängermodells, verfügt der Speedport Pro über keine Anschlussmöglichkeiten für Zusatzantennen. Bei schlechtem LTE-Empfang hat man also keinerlei Möglichkeiten zur Verbesserung, was unserer Ansicht nach bei einem Vorzeigerouter dieser Art unverständlich ist.
Kein LTE ohne Hybrid-Tarif
Leider mussten wir bei ersten Tests feststellen, dass sich der Router nicht mit normalen LTE-Tarifen betreiben lässt. Das LTE-Modem akzeptiert nur Hybrid-fähige SIMs der Telekom. Auch die APN kann nicht geändert werden. Als Solo-LTE-Router lässt sich der Speedport Pro also nicht einsetzen.
High-End WLAN für Performancejunkies
Das Highlight beim Speedport Pro ist, neben der Hybridfähigkeit, zweifelsfrei das enorm leistungsstarke WLAN-Modul. Als einer der ersten Router hat das Modell 12(!) Wifi-Antennen implementiert, so dass 8×8 Multiuser-MIMO möglich ist, sofern die Geräte der Gegenseite dies auch unterstützen. In Kombination mit QAM1024 und Beamformingtechnik, sind auf 5 GHz so brachiale 8600 MBit brutto möglich – plus nochmals 1000 MBit via 2.4 GHz und MIMO 4×4. Der Telekom-Router wartet also mit knapp 10 GBit Wifi-Performance auf, zumindest auf dem Papier. In unserem Testbericht glänzte der Speedport Pro allerdings nicht mit der besten Leistung. Rein von den Eckdaten, rangiert der Speedport Pro aber ganz oben in der „Upper-League“. Selbst der ebenfalls über 400 Euro teure Netgear Nighthawk R9000 mit 802.11ad Standard bringt es „nur“ auf 4600 MBit brutto. Allerdings spiegelt sich das Leistungsplus leider auch in den Kosten wieder, wie wir noch sehen werden.
Anschlüsse am Speedport Pro
Auf der Unterseite hat Hersteller Sagemcom insgesamt vier LAN-Buchsen verbaut, welche allesamt Gigabitfähig sind. Eine davon fungiert als WAN-/Linkport – zum Beispiel zur Anbindung eines Glasfasermodems. Des Weiteren gibt es eine DSL-Schnittstelle für den Anschluss an TAE, sowie ein MicroSD Slot. Auch die SIM-Karte ist auf der Unterseite verortet. LTE-Antennen können, wie schon erwähnt, nicht angebunden werden.
Telefonie
Der Speedport Pro bietet per DECT die Möglichkeit, insgesamt fünf entsprechende Telefone anzubinden. Zudem verfügt die Box über ein S0-ISDN- und 2 TAE Ports. Für beste Sprachqualität sorgen HD-Voice und CAT IQ 2.0
Kosten und Verfügbarkeit
Der Speedport Pro wird seitens der Telekom hier auf www.telekom.de vertrieben. Preislich rangiert der Router leider ebenfalls in der Oberliga. Wie schon der erste Hybrid-Router (Speedport Hybrid), verlangt die Telekom satte 400 Euro beim Direktkauf. In Verbindung mit Neuverträgen werden 9.95 € monatlich fällig. Vor diesem Hintergrund wird für die Meisten Verbraucher wohl eher die Miete in Frage kommen.
Fazit
Die Telekom hat mit dem neuen Speedport Pro (Hybrid) einen perfekten Hybrid-Access-Router für Mobilfunk- und Festnetz im Köcher. Leider gibt es vorerst keine passenden, leistungsstärkeren Hybrid-Tarife, für die sich ein Upgrade lohnen würde. Wer aber ohnehin zu einem flotten VDSL- oder Glasfaser-Tarif der Telekom greifen will, wird hier bestens versorgt. Für Hybrid-Bestandskunden gibt es erstmal keinen Grund umzusteigen.
Update:
Im Juli 2019 lieferte die Dt. Telekom ein wichtiges Update, welches nicht nur viele Bugs behebt, sondern auch einige neue Funktionen, samt VPN liefert. Mehr dazu hier.
» zum Testbericht des Speedport Pro
» alles über Hybrid-Internet erfahren
» mehr zu den Hybrid-Tarifen der Telekom
» alle Eckdaten zum Vorgänger Modell Speedport Hybrid
Christian Bendig
zum Speedport Pro
na toll keine Möglichkeit ne externe Antenne anzuschließen ist schon mal für kein kauf Grund mehr, ich habe aktuell nur 100% Empfang über meine externe Antenne auf dem Dach also ist Router sinnlos für mich.
Abel Eric
zum Speedport Pro
da bin ich der gleichen Meinung wie Herr Bendig, was soll ich mit einem Hybrid Router,bei dem ich bei schlechtem LTE Empfang keine Außenantenne anschließen kann.
Michael
Speedport pro ohne externen Antennenanschluss ist in jedem Fall komplett uninteressant. Kann eigentlich nur von der Telekom so kommen.
rjackmuc
In schlecht ausgebauten DSL-Gebieten ist meist auch der indoor LTE-Empfang erheblich eingeschränkt. Wie kann man nur den Anschluss für externe Antennen vergessen wenn man Hybrid-Tarife für solche Gegenden anbietet? Der Aufwand für den Anschluss bei einem 400 € Router dürfte kaum nennenswert sein. Kundenorientierung und auch praktisches Wissen sehen anders aus!
Michael
Ohne LTE Antenne ist das genauso interessant wie wenn ich mir einen Ferrari kaufe der auf 100 KM/H gedrosselt ist. Also für Hybrid Kunden in der Regel sinnlos. Ohne Antenne habe ich im Haus eine LTE Rate von ca. DSL 25:000 mit meiner Antenne DSL 98.000
Kurt Truckenmüller
Habe den speedport Hybrid Pro mit meiner ISDN-Telefonanlage verbunden. Telefone funktionieren, Fax versenden geht auch, Fax empfangen geht nicht, obwohl ich (glaube ich wenigstens) alles richtig zugeordnet habe. Kennt jemand das Problem?
Ursula
Lol ohne Antennenanschluss- was soll das?
Frank
„Auf der Unterseite hat Hersteller Sagemcom insgesamt vier WLAN-Buchsen verbaut“
Aha, toll diese Fachkompetenz, WLAN-Buchsen also, wer hat die wohl erfunden und wozu?
admin
Danke für den Tipp. Freu mich, dass Sie sich noch nie verschrieben haben!!!
Thomas
Der Hybrid Router soll doch gerade im ländlichen Bereich, wo ein Breitbandausbau nicht lukrativ ist, Anwendung finden. Aber gerade da ist auch der LTE Empfang ohne Aussenantenne nur sehr beschränkt möglich. Warum also, eine „Alleskönner“ anbieten, der genau das, wozu er eigentlich da sein soll, nicht kann.
Da wurden aber mal sehr kundenfern 10 Cent an der falschen Stelle gespart….
Andreas Merkle
Mit Sagem hatte ich mit absolut allen Boxen mords Qualitätsprobleme. Kam dann die gleiche Box von Huawei, war sie ok. Darum aus Erfahrung kein Sagem. Unausgereifte Ingenieurskunst
Hans
Miserabel !!!!!!!!
Betrieb mit 3 Dect-Telefonen Speedphone 30. Wahl aus dem Router internem Telefonbuch: Die Gegenseite hört mich, ich höre nichts. Es geht auch kein hörbarer Rufton raus. Bei der Wahlwiederholung das gleiche Problem. Bei der Wahl aus dem Telefoninternem Telefonbuch alles normal, doch auch hier funktioniert die Wahlwiederholung nicht.
Die Aussage der Telekom: Wir arbeiten an einer neuen Software.