Experten klassifizieren diese nach sogenannten Release-Versionen unterteilt in Gerätekategorien - genauer gesagt ist das Aufgabe des 3GPP Gremiums. Die erste Generation von LTE, wie wir sie kennen, genügte dem Release 8. Frühe Hardwaremodelle unterstützten CAT3 und später CAT4. Ab Rel.10 und CAT6, spricht man dagegen vom sogenannten „LTE-Advanced“. Grund ist ein technischer Quantensprung, der hier markiert werden sollte. Erstmals können Frequenzbänder auf verschiedenen Abschnitten des Spektrums zusammen gebündelt werden – mit der sogenannten Carrier Aggregation. Diese Bündelung ist elementar für alle folgenden Verbesserungsschritte, bis hin zum LTE-Nachfolger 5G.
Mittels der Zusammenfassung von wenigstens zwei Bändern, können die LTE-Anbieter so seit 2015 bis zu 300 MBit Datenrate erzielen. Nötig sind dafür jedoch beim Kunden Endgeräte mindestens nach CAT6. Vodafone und Telekom bietet aktuell in immer mehr Regionen sogar 500 MBit oder darüber. Basis dafür ist LTE-Advanced Pro (ab CAT11). Mehr dazu siehe folgender Abschnitt.
Mit dem Zusatz “Pro” soll ein weiterer Entwicklungsschritt markiert werden. In dieser Ausbaustufe werden meist mindestens drei Bänder aggregiert, was die Geschwindigkeit vorläufig auf bis zu 1000 MBit treibt. Von LTE-Advanced Pro spricht man ab dem Release 12 und der Kategorie 11 (CAT11). In der folgenden Übersichtstabelle sind alle wichtigen Unterscheidungskriterien verzeichnet. Einfach auf die Tabelle klicken um die Ansicht zu vergrößern.
Im Zusammenhang mit fortschrittlichen LTE-Techniken, taucht in letzter Zeit auch immer wieder die Abkürzung 4.5G auf. Dabei ist das „4.5G“ keineswegs ein offizieller Termini, so dass von unterschiedlichen Ausbaustufen die Rede sein kann. Manchmal ist lediglich „LTE-Advanced“ gemeint, manchmal „Pro“. Wir bevorzugen letzteres, da 4.5G gut den letzten Zwischenschritt hin zu 5G markieren könnte.
Ohne kompatible Hardware, nützt einem der beste LTE-Standard leider nichts. Und genau hier hapert es noch gewaltig. Zwar bringen die CPUs (ab Snapdragon 820) der meisten modernen Smartphone-Flaggschiffe nativ Support von CAT11 oder darüber mit sich. Das eingestellte Galaxy Note 7 beherrschte sogar bereits CAT12, wurde aber in der EU kastriert mit CAT9-Support verkauft. Der Snapdragon 835 (z.B. im Samsung Galaxy S8) half erstmals, LTE Advanced Pro (CAT12, evtl. auch CAT16) als Grundlange für schnellere 4G-Netze zu etablieren. Welche Modelle welchen Standard unterstützen, erfahren Sie jeweils in unserer Smartphone Rubrik. Zudem hier für Router und Sticks.
Noch bieten weder Vodafone noch Telekom oder O2 LTE-Advanced Pro in Deutschland. Zwar verkündete Vodafone im Sommer 2016 stolz, das Netz sei jetzt in ersten Städten kompatibel zu 4.5G und biete bis 375 MBit, doch wie wir gesehen haben, ist der Begriff Auslegungssache. Vodafone selbst spricht bereits von "4.5G" bei CAT9. Diese Ansicht kann man teilen oder nicht. Im Sommer 2017 schließlich wagte Vodafone sogar den Sprung auf 500 MBit - die Telekom folgte zur IFA 2017 ebenfalls diesem Beispiel. Bis erstmals bundesweit LTE nach CAT11 oder höher ausgebaut bzw. gefunkt wird, dürfte es wohl noch etwas dauern.
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