Im Karton fanden wir die üblichen Beilagen vor. Eine CD-ROM mit Handbuch im PDF-Format (oder Download hier per PDF) und eine Software für die vereinfachte Installation bzw. Bedienung. Letztere ist allerdings eher für Computereinsteiger gedacht, Profis können auf das Tool eigentlich verzichten. Ein anschauliches Faltblatt zeigt außerdem noch einmal die wichtigsten Einrichtungsschritte für Telefon und Internet. Ebenfalls mit im Lieferumfang enthalten, ist ein flaches LAN-Kabel mit 1,5 m Länge und selbstverständlich das Netzteil.
Wer schon einmal einen AVM-Router besessen oder bei Freunden gesehen hat, dem wird zunächst das vollkommen a-typische Design der 6842 ins Auge stechen. Denn während fast alle FritzBox-Versionen, egal ob für DSL, VDSL oder LTE, bisher flach konzipiert waren, entschied sich AVM hier erstmals für ein senkrechtes Designkonzept. Dies hat allerdings nicht nur visuell/optische Hintergründe. Die platzsparende Bauweise erleichtert die Positionierung in Fensternähe bzw. auf einer Fensterbank. Denn dort ist der Empfang besser, als innerhalb der Wohnräume, wo die Signale noch diverse Wände oder Türen durchdringen müssen.
Auch wenn das erste Bild demnach ungewohnt sein mag – die Fritz!Box 6842 macht einen sehr edlen Eindruck. Die Vorderseite, wo alle Info-LEDs untergebracht sind, ist im AVM-spezifischen rot gehalten, während sich der Body weiß glänzend präsentiert. Das Plastegehäuse vermittelt einen recht stabilen Eindruck und sollte etwaige Stürze, z.B. vom Fensterbrett, ohne weiteres überstehen.
In punkto Technik, lässt der Router eigentlich keine Wünsche offen, soviel sei schon einmal vorweg genommen. Selbst anspruchsvolle Naturen sollten hier nichts vermissen. Das integrierte Tri-Band 4G-Modem, unterstützt LTE auf den Frequenzbereichen von 800 MHz, 1800 MHz und 2600 MHz. Also den Bändern 20, 3 und 7. Es genügt den Anforderungen der Gerätekategorie 3 (LTE CAT3) und kann daher mit Tarifen genutzt werden, die bis zu 100 MBit/s Downloadrate bieten (bei MIMO 2x2). Vor diesem Hintergrund eignet sich die 6842 für praktisch alle LTE-Anbieter in Deutschland. Die maximale Uploadrate beträgt im übrigen 50 MBit/s. Nähere Hintergrundinformationen zum Thema LTE-Bänder & Frequenzen haben wir hier in diesem Ratgeber für Sie zusammengefasst. Wie alle anderen LTE-Modelle von AVM, unterstützt die Box keine älteren Funkstandards, wie UMTS oder EDGE (3G, 2G). Prinzipiell ist das kein Problem, da man ja das schnelle 4G nutzen möchte. Bei einem Ausfall steht dann aber leider keine Fallback-Möglichkeit bereit. Hier kann man sich höchstens mit einem Surfstick als Notfallabsicherung wappnen. Insbesondere dann, wenn man den Internetzugang beruflich einsetzt.
AVM-typisch, kann eine fast minutengenaue Zeitschaltung für jeden Wochentag definiert werden, wo das WLAN funkt bzw. nicht funkt. So lässt sich nicht nur die „Strahlenbelastung“ in Zeiten reduzieren, wo sowieso keiner zuhause ist oder alle schlafen. Zudem lässt sich so obendrein noch Strom sparen. Per Maus-Klick oder dem Scannen eines QR-Codes, kann ein WLAN-Gastzugang etabliert werden, etwa für Besucher. Auf diese Weise muss man Dritten nicht sein Passwort verraten und richtet nur temporär für diesen Zweck einen Zugang ein.
Hier entspricht das Gerät im Wesentlichen den Möglichkeiten des Vorgängers, also der FB 6840. Nur die Aufteilung ist designbedingt etwas anders. Auf der Rückseite (vertikal) befinden sich 4 LAN-Anschlüsse, ein USB-2.0-Anschluss und zwei SMA-Ports zur Anbindung einer externen LTE-Antenne. LAN 1 repräsentiert den Gigabit-Port, alle anderen sind für bis zu 100 MBit ausgelegt. Auf der Unterseite sitzen der Netzanschluss, der Schacht für die SIM-Karte, sowie zwei FON 1 Stecker für Telefon und FAX. Einmal TAE-F und RJ11 für die DECT-Basisstation.
Wie schon angedeutet, gestaltet sich die Inbetriebnahme äußerst problemlos. Am schnellsten klappt die Ersteinrichtung über LAN. Setzten Sie zunächst Ihre SIM-Karte des LTE-Vertrages ein und verbinden das LAN-Kabel mit Port 1 und dem PC bzw. Laptop. Anschließend die Stromversorgung sicherstellen und ca. 60 Sekunden warten. Nun starten wir den Browser und geben in der Adresszeile fritz.box ein. Nun sollte sich die Fritzbox melden, mit der Aufforderung ein Gerätepasswort zu vergeben. Anschließend befinden Sie sich in der Benutzeroberfläche, wo sämtliche Einstellungen vorgenommen werden können.
Damit die Verbindung zum Internet aufgebaut werden kann, ist noch die Angabe des Providers (z.B. Vodafone) und die Hinterlegung der SIM-Karten-PIN nötig. Zu finden unter „Internet->Zugangsdaten“. Mit Bestätigung der Angaben, versucht die FritzBox eine Verbindung aufzubauen, was in unserem Test teils ungewöhnlich lange dauerte. Nach spätestens 5 Minuten meldet der Assistent, ob der Versuch geglückt ist. Falls ja, können Sie nun surfen oder bei Bedarf noch das WLAN einrichten. Vergeben Sie eine frei gewählte SSID (Netzwerkname), wählen die sicherste Verschlüsselungsmethode WPA2 und tragen ein sicheres WLAN-Passwort ein. Letzteres sollte aus mindesten 15 Zeichen bestehen. Idealer Weise ein Gemisch aus Buchstaben, Zahlen und einigen Sonderzeichen, wie „[ : ) $“. Einfache Wörter eigenen sich aus Sicherheitsgründen nicht für ein sicheres WLAN-Heimnetz.
Im Gegensatz zu den meisten LTE-Routern, bietet die Fritz!Box-Serie eine komfortable Telefonanlage für analoge Telefone, DECT, FAX und VOIP. Sogar HD-Telefonie, für ein extra klares Klangbild, ist möglich. Zudem wurde ein digitaler Anrufbeantworter implementiert. Die 6842 eignet sich somit ideal für Kunden der „Vodafone Zuhause LTE“-Tarife (Update: Natürlich auch für die Gigacube-Tarife). Der Betrieb von „Call & Surf per LTE“ von der Deutschen Telekom ist selbstverständlich ebenfalls möglich. Wer einen reinen Surftarif ohne Telefonie gebucht hat, kann im Übrigen einen Anschluss via externe VOIP-Anbieter (z.B. SIP) einrichten. Im Konfigurationsmenü lassen sich noch etliche Einstellungen vornehmen, wie Rufnummersperren, Rufumleitungen, ein Weckruf und vieles mehr.
Nicht nur die Hardware von AVM hat zu Recht, einen exzellenten Ruf. Auch in Sachen Firmware macht kein anderer Hersteller dem Unternehmen etwas vor. Das Repertoire an nützlichen Funktionen ist schier endlos. Daher wollen wir folgend nur einige besondere Highlights für LTE-Nutzer herausgreifen. Das Backend bietet nämlich dutzende Zusatzinfos, die gerade für den 4G-Betrieb teils elementar wichtig sind. Etwa zur optimalen Ausrichtung einer Antenne, um den idealen Standort der Fritz!Box im Haus zu finden oder für die Fehleranalyse und Performance-Optimierungen.
Klicken Sie hierzu ins Menü „LTE-Informationen“ im linken Untermenü von „Internet“. Hier wird zunächst die Signalstärke eingeblendet. Und zwar in –XY dBm von Antenne 1 und Antenne 2. Je näher der Wert an -50 dBm, desto besser. -140 dBm repräsentiert dagegen den "worst case". Zudem wird angezeigt, welcher MIMO-Modus gerade betrieben wird. Ideal wäre MIMO 2x2. Hier im Bild exemplarisch „open loop MIMO“. Ganz unten mittig, findet sich der Hinweis zum genutzten Frequenzband (hier 800 MHz) und der Bandbreite (z.B. 10 MHz).
Noch mehr Details verstecken sich unter dem oberen Reiter „LTE“. So lassen sich für jede Antenne der RSRP, RSRQ und SINR (Signal Rauschabstand) genau ablesen. Zudem gibt AVM darunter noch Informationen zur Leistung. Zum Beispiel, wie hoch die maximale Datenrate mit den vorliegenden Empfangswerten höchstens sein könnte und der aktuell persönliche Ressourcenanteil an der Funkzelle.
Für alle, die aufgrund großer Distanzen (> 5km) oder allgemein schlechter Empfangswerte noch eine externe Antenne installieren müssen, bietet die Fritz!Box ein besonderes Schmankerl – die sogenannte Ausrichthilfe. Bei jeder Positionsveränderung der Box bzw. der Antenne, kann man direkt in Echtzeit die Auswirkungen ablesen und so ganz einfach den idealen Standort bzw. Ausrichtung finden.
An dieser Stelle wollen wir zunächst die, immerhin rund 50 - 80 Euro günstigere, 6810 und 6842 gegeneinander antreten lassen. Erstere verfügt ja über keine Anschlussmöglichkeiten für externe Antennen. Beide haben aber intern, also unter dem Gehäuse, zwei einfache Antennen verbaut - daher auch das stehende Konzept. Bei der 6840 waren die Stabantennen noch sichtbar außen angebracht. Umso überraschender viel das erste Fazit aus. Während an der 6810 mangels Empfang gar keine Verbindung aufgebaut werden konnte(!), erreichten wir mit der 6842 im Büro immerhin 4 von 5 Balken bei -87 dBm, was schon recht ordentlich ist. Zwischen beiden Geräten liegen also Welten, wenn es um den Betrieb ohne Zusatzantenne geht. Der Test erfolgte übrigens mit einem Vodafone-Zuhause-Tarif, für maximal 21,6 MBit Downloadrate.
Alle wichtigen Empfangswerte und viele weitere Informationen, können Sie auch bequem mit einem kostenlosen Programm beobachten und auswerten. LTE-Anbieter.info hat mit „LTEWatch“ den Idealen Begleiter für Frit!Box-Besitzer entwickelt.
Auch die Kollegen überschütteten AVM geradezu mit Auszeichnungen und Testsiegen seit dem Release. Die Fachzeitschrift „connect“ etwa, vergab 5 von 5 Punkten beim Test in der Ausgabe 03/2013. Die renomierte „c´t“ urteilte mit „sehr gut“ (11/2012).
Für LTE-Kunden der Non-Plus-Ultra LTE-Router! Einzig die mangelnde Unterstützung von WLAN-AC und dem 5 GHz-Band, fehlen für das Prädikat „perfekt“. Wer keine Kompromisse eingehen will und die Anschaffungskosten von rund 250 € nicht scheut, ist mit der Fritz!Box 6842 ideal bedient.
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