Mit dem Neffos X9 schickt sich TP-Link an, ein wenig Bewegung in die Smartphone Einsteigerklasse zu bringen. Besonders zu gefallen weiß das Display, welches schon Ambitionen hat, höherwertige Geräte in den Schatten zu stellen. Auch ein Setup mit zwei Hauptkameras ist nicht das, was man von einem günstigen Gerät für den Einstieg erwartet. Erst bei den Schnittstellen offenbart sich, dass irgendwo gespart werden musste. Dies wirkt sich im täglichen Betrieb allerdings nur marginal aus.
Features und Eigenschaften des Neffos X9 |
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Bezeichnung & Hersteller | TP-Link Neffos X9 |
Wichtige Leistungs-Eckdaten: |
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CPU (Kerne, Takt) | 64-Bit Octa-Core (acht Kerne) bis zu 1,5 GHz |
CPU Bezeichnung | MediaTek MT6750 |
GPU | ARM Mali-T860 MP2 |
Arbeitsspeicher | 3 GB |
interner Speicherplatz | 32 GB |
Betriebssystem | Android 8.1 Oreo |
Display Größe; Auflösung | 5,99 Zoll, 1.440 x 720 |
Kamera (Back und Front) | 13 + 5 MP, 8 MP |
Datenübertragung: |
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LTE Standards | LTE 800, 1800, 2100, 2600 MHz |
Support von LTE-Advanced | ja |
Support folgender LTE Kategorien | CAT6 |
beherrscht VoLTE | ja |
W-LAN | WiFi 802.11 a / b / g / n |
Bluetooth | Version 4.1 |
sonstige Standards | GPRS, EDGE, UMTS, HSPA, HSPA+, GPS |
sonstige Eckdaten: |
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Besonderheiten | Dual-Kamera, Fingerabdruckscanner |
Speicherkarte | SIM-Format | microSD / Nano-SIM |
Akku | 3.060 mAh |
Gewicht; Abmessungen (HxBxT) | 168,0 g, 169,5 x 76,3 x 7,8 mm |
Handbuch downloaden | » hier Handbuch downloaden (PDF, 17,8 MB, englisch) |
Verfügbarkeit und Preis |
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Release in Deutschland | 26 Juli 2018 |
Preis / UVP | ~ 179 € ohne Vertrag |
angeboten bei | » mit LTE z.B. bei Amazon |
Gutes Display wird von Aluminiumgehäuse umschmeichelt
TP-Link ist als Hersteller für Smartphones nicht unbedingt allen geläufig. Erst 2016 begann der für Netzwerktechnik bekannte Konzern mit der Produktion von Handys. Mit dem Neffos x9 siedelt man sich mit einer Preisempfehlung von 179,00 Euro in der Einsteigerklasse an.

Dabei möchte man zeigen, was möglich ist. Vorbei die Zeiten, in denen billiges Plastik sofort zu erkennen gibt, was man in den Händen hält. Bei dem Neffos überwiegt Aluminium als Gehäusematerial. Dies wahlweise in silber oder schwarz, wobei in beiden Varianten die Rückseite glatt gebürstet ist und durchaus edel wirkt. Sauber verarbeitet und eingelassen thront auf der Vorderseite das 5,99 Zoll große IPS-Display. Es löst mit 1.440 x 720 Pixeln (HD+) auf und ist aus Gorilla Glas gefertigt. Erwähnenswert ist dabei die maximale Helligkeit von 467 cd/m². Damit lässt es auch ein Nokia 7 Plus mit 430 cd/m² deutlich hinter sich.
Die Haptik ist gelungen, allerdings wird klassentypisch auf die Zertifizierung nach einer IP-Schutzklasse verzichtet. Im Regen stehen gelassen werden möchte das X9 folglich nicht. Mit 168 g ist es zudem angenehm leicht und wiegt deutlich weniger als ein Sony Xperia XZ2 mit 5,7 Zoll.
MediaTek-SoC durchaus alltagstauglich
Den Prozessoren von MediaTek eilt der Ruf voraus, dass sie nicht sonderlich leistungsfähig sind. Tatsächlich stammen die langsamsten Herzstücke von diesem Hersteller, aber auch dort bleibt die Entwicklung nicht stehen. Der MT-6750 SoC hat vier schnelle ARM Cortex A53 Kerne, die mit 1,5 GHz takten. Dazu gesellen sich bei wenig anfallender Last weitere vier Kerne, die mit 1,0 GHz den Akku schonen. Im Zusammenspiel mit der ARM Mali 860 MP2 GPU kommt das Gespann im 3D Mark-Benchmark auf 105 Punkte. Selbst ältere Flaggschiffe wie das Samsung Galaxy S8 liegen hier bei weit über 2.500 Punkten. Trotzdem stemmt das X9 ohne Probleme auch kleinere Games. Die täglichen Aufgaben sind damit problemlos zu bewältigen. Denkpausen muss das Gerät aber einlegen, wenn es die Daten der Dualkamera im HDR-Modus zusammenrechnen muss. Da helfen auch die üppig dimensionierten 3 GB Arbeitsspeicher nicht mehr.
Audiophile Ausstattung
Zwar suggeriert die Unterseite mit seinen Gitteröffnungen Stereo-Sound, aber tatsächlich ist nur ein Lautsprecher verbaut. Dagegen wurden zwei Mikrofone integriert, die für klaren Ton sorgen. HD-Voice beherrscht das Neffos genau so, wie VoLTE. Wer vom laden des Bluetooth-Headsets genug hat, der kann sich über die 3,5 mm Klinkenbuchse freuen. Diese wurde sinnigerweise nach oben ausgeführt, so dass man sein Smartphone bei angeschlossenem Kabel nicht kopfüber in die Tasche verbringen muss.
Interaktion mit der Außenwelt
Bei den Schnittstellen muss man mit rostigem Besteck leben. Zwar ist alles vorhanden, das aber nicht unbedingt in der aktuellen Ausführung. Bluetooth kommt mit Versionsstand 4.1 daher. Der Lithium-Ionen Akku mit einer Nennleistung von 3.060 mAh wird noch mit Micro-USB befüllt. Nahbereichsfunk per NFC hat erst gar nicht den Weg in das X9 gefunden und auch bei der WLAN Anbindung klafft mit 802.11 a / b / g und n noch eine Lücke in Form von fehlendem ac. Dafür kann man sowohl bei 2,4 als auch 5 GHz eine Verbindung herstellen.
Wer unterwegs ins Netz möchte, der darf sich darauf gefasst machen, dass LTE-MAX bisweilen schneller könnte, wenn sein mobiler Begleiter es beherrschen würde. LTE-Verbindungen kommen maximal nach CAT6 zustande. Während 300 Mbit/s im Download absolut akzeptabel sind, kann der geringe Upload von 50 Mbit/s durchaus mal als störend empfunden werden.
Mittelprächtige Fotos
Selten zu sehen ist ein Gerät dieser Preisklasse mit einer Dual-Hauptkamera. Hierbei handelt es sich um ein Konstrukt aus 13 + 5 Megapixel. Letzterer dient dabei zur Ermittlung von räumlichen Informationen und hilft bei der Freistellung. Portraits dürften dem Neffos also liegen. Der 13 Megapixel Hauptsensor kommt von Sony, was durchaus Qualität verspricht, allerdings weist dieser nur eine Größe von 1/3 Zoll auf. Die hohe Auflösung und das kleine Format fordern ihren Tribut. Qualitativ reiht es sich hinter einem etwas teureren Nokia 6 ein. Daran teilhaben dürfte auch der nicht sonderlich lichtstarke Linsenaufbau mit einer Fixblende von f/2,0.