Congstar bietet bereits seit Herbst 2016 einen LTE-Tarif namens "Homespot" an, samt passenden 4G LTE-Router. Im März 2020 überarbeitete congstar das Angebot letztmals und stellt seither sogar 3 Homespot-Tarife mit bis zu 250 GB bereit. Homespot richtet sich unter anderem an Kunden, die keinen festnetzbasierten DSL-Anschluss brauchen, wollen oder wo schlicht noch kein DSL verfügbar ist.
Derartig stationäre LTE-Tarife, gibt es bis dato sonst nur noch von Vodafone und der Telekom. Natürlich haben wir das Angebot für Sie ausführlich getestet. Lesen Sie folgend, welche Erfahrungen unsere Redaktion von der Bestellung bis zur ersten Inbetriebnahme sowie in der Praxis machte.
Nach der Bestellung eines Homespots-Tarifes hier auf congstar.de, erhielten wir zunächst die übliche Bestätigungsmail. Diese enthält unter anderem den Benutzernamen und eine Zusammenfassung des Auftrages. Congstar weist darauf hin, dass die Lieferung 10-14 Tage dauern wird. Relativ lange – bei Prepaid-Tarifen dauert es oft nur 3-5 Tage. Am 9. Werktag kam schließlich das Paket mit dem LTE-Router von Alcatel, dem Willkommensschreiben sowie der nötigen SIM-Karte.
Das Schreiben sah etwas mitgenommen aus, allgemein wirkte der Inhalt recht „zügig“ zusammengematscht ohne irgendwelche Polsterungsfolie oder ähnliches, wie sonst eigentlich üblich. Der Router dürfte also beim Transport ordentlich im Karton hin und her gewirbelt worden sein, was nicht unbedingt vorteilhaft für solche Geräte ist. Dennoch war alles in einem funktionsfähigen Zustand. Hier sollte congstar künftig etwas mehr Sorgfalt an den Tag legen.
Bevor es losgehen kann, benötigen Sie noch Ihre PIN. Diese liefert congstar, wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen, nicht per Post. Vielmehr kann der Code nur im persönlichen Bereich unter www.congstar.de/meincongstar eingesehen werden. Doch wie kommt man da rein ohne Zugangsdaten? Nach der Bestellung bekommen die Kunden eine weitere E-Mail, die Sie nicht ignorieren dürfen. Darin enthalten ist, neben dem Benutzernamen, ein temporärer Link zum Kundenbereich mit einem Übergangspasswort. In diesem Schritt werden Sie auch aufgefordert, ein persönliches Passwort zu erstellen. Im Benutzerbereich finden wir PIN & PUK nun unter dem Menüpunkt „Meine Daten“ und dann bei „Handy PIN / PUK“.
Der Karton des Routers enthält neben dem Gerät lediglich ein USB-B Kabel samt Ladestecker (2 Amper), sowie eine Quick-Start Anleitung. Ein LAN-Kabel fehlt leider komplett. Dieses wird zwar nicht zwingend benötigt, ist aber eigentlich sonst Standard. Doch widmen wir uns der Einrichtung. Los geht’s!
PS: Mittlerweile bietet congstar wahlweise auch einen mobilen Hotspot-Router. Wir konzentrieren uns im Test aber auf den unserer Meinung nach weit besseren LTE "Link Hub" Router. Die Inbetriebnahme und sonstiges in diesem Ratgeber gleicht sich aber größtenteils, unabhängig vom Endgerät...
Rein optisch macht der WLAN Homespot-Router in der neusten Version von 2018 schon etwas her. Der weiße, glänzende Lack auf der Oberseite, gepaart mit den blau leuchtenden Info-LEDs, ist ein echter Augenschmeichler. Zudem ist das Gerät sehr leicht und griffig in der Hand.
Alle nötigen Taster und Anschlüsse sind einfach zu erreichen. Negativ fällt dagegen auf, dass es keinen integrierten Akku gibt. Somit ist der Betrieb zunächst nur stationär möglich, was aber ja auch zum vorgesehenen Nutzungsszenario der congstar LTE-Tarife für zuhause passt. Wer dennoch flexibel sein will, kann aber einfach eine Handy-Powerbank anbinden und so das Gerät auch unterwegs nutzen – allerdings dann natürlich nicht mit der Homespot SIM, welche ja wie schon erwähnt lokal auf die Heimadresse beschränkt ist.
Wir haben für Sie alle Features und Eckwerte des Homespot (CAT4) Routers hier in diesem Spezial ausführlich zusammengefasst. Dort erfahren Sie welche LTE-Frequenzen dieser unterstützt und welche WLAN-Datenrate möglich ist und vieles mehr.
Führen Sie zunächst die SIM-Karte (Micro Format) mit der Ecke nach links oben zeigend ein. Anschließend verbinden wir mit einem LAN-Kabel den Router mit einen PC/Laptop für den ersten Test-Zugriff sowie die erweiterte Konfiguration. Stellen Sie jetzt die Stromzufuhr sicher und der erste Start kann erfolgen!
Als nächstes schalten wir den Router ein und stellen die LAN-Verbindung am PC wie gewohnt her. Nach einigen Sekunden warten im Adressfeld des Browsers bitte die IP 192.168.1.1 oder alternativ congstar.home eingeben - es öffnet sich der Willkommensbildschirm.
Der Standardzugang (Passwort) lautet am Anfang admin. Beim ersten Einloggen wird Ihnen das System empfehlen, dass Passwort entsprechend zu ändern. Dieses sollte aus Sicherheitsgründen natürlich unbedingt befolgt werden. Durch klicken auf den Anmeldebutton, gelangen Sie zum Startbildschirm, der wie folgt aussieht. Nun sollte die Internetverbindung bereits bestehen.
Alternativ kann der erste Zugriff auf den Router natürlich auch per WLAN am Tablet oder Smartphone erfolgen. Das geht am einfachsten mit der "Alcatel WiFi Link App".
Bei congstar Homespot handelt es sich nicht um einen „normalen“ Mobilfunktarif. Das bedeutet, die Funktionsweise ist nicht bundesweit gegeben, wie beispielsweise bei regulären LTE-Datentarifen. Vielmehr ist das Angebot auf die Heimadresse geeicht und rundherum durch ein eine Art „Homezone" begrenzt. Wie weit das nun genau reicht, dazu äußert sich congstar nicht. Nur, dass es angeblich auf die zur angegebenen Adresse nächstgelegene LTE-Funkzelle beschränkt ist. Das können theoretisch 200 Meter sein, aber auch mehrere Kilometer, ganz abhängig von der Sendeleistung. Wir wollten es in der Praxis genau wissen und haben die Homespot SIM-Karte kurzer Hand in ein LG G5 gesteckt. Mit überraschenden Ergebnissen …
In der offiziellen Pressemitteilung hieß es eigentlich, dass über die Adresse des Kunden der Home-Bereich definiert wird. Genauer gesagt, um „die passende Mobilfunkzelle zu identifizieren.“. In unserem Test konnten wir zunächst aber keinerlei Einschränkung feststellen. Im gesamten Stadtgebiet von Leipzig konnten wir mit dem LG G5 problemlos im LTE-Netz der Telekom surfen. Mit einer App beobachteten wir mehrere Zellwechsel ohne Probleme. Unten haben wir exemplarisch zwei Screenshots mit zwei verschiedenen eNodeB Kennungen. Also haben wir den Test ins Auto verlegt. Auch nach passieren des Ortsausgangsschild im Südosten, war der Empfang frisch wie eh und je. Nach 10 Kilometern Luftlinie brachen wir dann den Versuch vorerst ab. Auch dort funktionierte der Homespot Tarif noch einwandfrei. Aber: Ab 2-3 Kilometern gab es Probleme, wenn man die Verbindung kurz trennt und dann wieder aufbaut. Dann lässt sich keine Internetverbindung mehr aufbauen. Entfernungsunabhängig ist die Verbindung also nur solange, wie sie nicht beendet wird.
Ohne Probleme konnten wir dagegen nur in einem Radius von 2-3 Kilometern Luftlinie agieren. Eine genaue "Grenze" zu ermitteln scheint jedoch fast unmöglich, ohnehin dürfte diese von Ort zu Ort variieren.
Nach den ersten Gehversuchen, machten wir uns natürlich daran die Empfangsbedingungen zu prüfen und mehrere Speedtests durchzuführen. Leider zeigt der neue Homespot Router von 2018, im Gegensatz zum Vorgänger, keinerlei Empfangsparameter mehr an. Vielmehr lässt sich die Signalstärke nur anhand der Balkengrafik rechts oben im Routermenü abschätzen oder eben mittels der nur 3 Balken umfassenden LED-Skala auf der Frontseite des Gerätes. Doch zurück zum Speedtest. Im Download erzielten die im von uns gewählten Tarif maximal möglichen 20 MBit (Homespot M) problemlos. Der Upload rangierte leicht unter den möglichen 5.7 MBit pro Sekunde. Bei ausreichend gutem Empfang (Empfangs-LED Blau), sind also Geschwindigkeiten möglich, die sich im Bereich eines guten DSL-Anschlusses bewegen.
Auch subjektiv beim surfen im Netz gab es keine Beanstandungen. Videos, Bilder, Webseiten – alles lädt flott und zügig, wie man es von einem schnellen DSL- oder Kabelanschluss gewohnt ist. Solange der Empfang passt, macht das Internet mit Homespot also richtig Spaß!
Während die erste Generation des Homespot Routers von congstar über keine Anschlussmöglichkeit zusätzlicher LTE-Antennen verfügte, hat sich dies mit der neusten Generation (Alcatel) glücklicher Weise geändert und auf der Hinterseite zwei SMA-Buchsen untergebracht.
Wer es zunächst ohne Zusatzantenne versuchen möchte, sollte einen geeigneten Standort im Haus bzw. der Wohnung finden. Prinzipiell gilt: Immer so hoch wie möglich und fensternah.
Keinesfalls darf der Router zentral untergebracht oder sogar in einem Schrank versteckt werden. Wände und Bebauung allgemein dämpfen die Funksignale, welche von außen kommen.