Wie schon angedeutet, lässt sich mit Green Unlimited von Freenet so ziemlich jedes Haus, Wohnung, Gartenlaube, Camper oder Büro schnell und günstig mit Highspeed WLAN ausrüsten. Das alles funktioniert über das Mobilfunknetz von O2. Einfach nur die SIM-Karte in den mitgelieferten Fritz!Box 6820 v3 LTE-Router stecken und mit bis zu 225 MBit/s surfen. Sie müssen daher auf keinen Techniker warten und der Festnetzausbau vor Ort (DSL/VDSL/Kabel) ist ebenfalls unwichtig.
Näheres zum Preis und allen Kosten, haben wir für Sie hier in diesem Tarifspezial zu Green Unlimited ausführlich zusammengefasst.
Interessenten können Freenets Green Unlimited hier bequem über die Webseite auf www.freenet-mobilfunk.de/green bestellen. Für unseren Testbericht wählten wir ebenfalls diesen Weg. Eine Testkarte haben wir übrigens vom Anbieter nicht gestellt bekommen, so dass eine neutrale Bewertung garantiert ist!
Doch wie problemlos läuft der Bestellvorgang ab? Nachdem man den gewünschten Tarif (mit oder ohne Mindestlaufzeit) in den Warenkorb gelegt hat, folgt zunächst eine Zusammenfassung aller monatlichen Kosten und Einmalzahlungen. Außerdem kann noch aus vier Zahlungsmöglichkeiten gewählt werden. Ungewöhnlich: Darüber wird nur die Hardware (Fritz!Box) abgerechnet und nicht etwa der monatliche Grundpreis. Dafür muss man später nochmals Angaben machen. Das empfanden wir eigentlich als unnötig, zumal das bislang bei keinem anderen Anbieter so gehändelt wurde.
Bestellung von Freenet Green Unlimited | Screenshot freenet.de
Anschließend wie üblich Name und Kontaktdaten eintragen sowie die Ausweisnummer. Dies dient als erste Stufe der Ident-Verifizierung. Bei den meisten Anbietern genügt die Ausweisnummer und Angabe einer Lastschrift-Kontoverbindung bereits aus. Nur im Prepaidbereich muss noch zusätzlich ein Post- bzw. Videoident erfolgen. Freenet geht wohl auf Nummer sicher und verlangt ebenfalls zusätzlich noch eine der beiden Verfahren. Wir wählten Postident, da unserer Erfahrung nach Videoident immer ziemlich nervig ist. Der Vorteil zudem: Ich als Empfänger musste nicht nochmal extra zur Postfiliale, die Prüfung übernahm der Postbote bei der Lieferung. Daher empfehlen wir genau das – geht deutlich schneller …
Die Abrechnung der monatlichen Grundgebühr erfolgt (nur) per Lastschrift
Zur Verwaltung der eigenen Daten und zum Einsehen der Rechnungen, muss noch ein Konto erstellt werden. Die Registrierung ist hier möglich. Dafür die zur Bestellung verwendete Mailadresse verwenden und ein Passwort vergeben. Sobald man das Paket und Willkommensschreiben erhalten hat, ist auch die Kundennummer bekannt. Damit lässt sich der Tarif zum Konto hinzufügen und verwalten. Etwas umständlich, dass gibts teils etwas einfacher. Aber alles noch im Rahmen!
Einloggen ins Kundenmenü zur Vertragsverwaltung und Einsicht bei Green Unlimited
Dem Karton lag, neben dem Router, ein Rücksendeformular, die erste Rechnung und ein Willkommensbrief nebst SIM-Karte bei. Auf dem Brief sind zudem PIN und PUK verzeichnet, also gut aufheben! Bei der FritzBox 6820 selbst, sind neben dem Router noch das Netzteil und ein LAN-Kabel enthalten. Darüber hinaus eine Karte mit den Router-Passwörtern sowie ein kleines Handbuch.
Lieferumfang bei der FritzBox zum Freenet-Tarif
Nichts leichter als das! Die SIM-Karte ist bereits aktiviert, so dass man eigentlich nur eines erledigen muss, nämlich die Karte in den Router einlegen und dann einmalig noch den Router startklar machen. Packen Sie dazu als erstes die Fritz!Box aus. Wir benötigen zudem noch das Netzteil. Falls die Anbindung per Kabel an den Laptop oder PC erfolgen soll, natürlich noch das LAN-Kabel.
SIM einlegen: Der Router muss dafür unbedingt noch vom Stromnetz getrennt sein. Brechen Sie aus dem SIM-Kartenträger vorsichtig die Karte heraus. Wir benötigen übrigens das Standard-Format, also das Größte.
AVMs 6820 LTE (V3) gehört zu den wenigen Geräten am Markt, die noch keine Nano- oder Micro-SIM verwenden. Der Schacht befindet sich auf der Unterseite. Dabei muss die Kerbe wie auf dem folgenden Bild nach links unten zeigen. Nun drücken wir die Karte ganz sanft herunter bis ein leichter Widerstand zu spüren ist. Hat die Green Unlimited SIM korrekt eingerastet, erkennt man das an dem leisen „Klick“ Geräusch. Übrigens: Dass die Karte ca. 1 mm übersteht ist normal. Ist das geschafft, können wir den Router mit Strom versorgen. Leider hat AVM den Stromanschluss ebenfalls auf der Unterseite angebracht direkt neben der SIM-Karte.
Der Startvorgang dauert ca. 1 Minute. Sobald die WLAN-LED auf der Vorderseite brennt, kann es weitergehen.
Wer die Box per LAN angeschlossen hat, kann schon durch Eingabe der Adresse http://fritz.box im Browser darauf zugreifen. Oder alternativ über die Standard-IP des Routers, also 192.168.178.1. Beim ersten Start werden zunächst von der Box einige Fragen gestellt, wie die Sprachauswahl etc. Durch Eingabe des Routerpassworts gelangen wir ins Hauptmenü der FritzBox. Alle Zugangsdaten zum Router findet man auf dem Boden (siehe auch Bild unter Punkt 5). Auch die Mobilfunk-PIN muss zur Freischaltung einmal eingegeben werden. Sie verbirgt sich im Willkommensbrief rechts unten hinter der Sichtschutzfolie.
Als nächstes bestimmt die Box selbstständig den Internetanbieter. Bei uns im Test wurde O2 richtig als Provider erkannt, so dass Sie hier nur bestätigen müssen.
Folgend wird noch der Empfang getestet. Soweit dieser gut ist, dürfte nach spätestens 1 Minute der Zugang stehen und Sie können lossurfen. Das Startmenü sieht dann in etwa so aus:
Alternativ lässt sich die Box natürlich auch über ein Smartphone oder Tablet kabellos einrichten. Am einfachsten geht das über den QR-Code auf der „Notiz“-Servicekarte, welche mit zum Lieferumfang gehört. Dort sind zudem Router- und WIFI-Passwort verzeichnet. Steht die Verbindung, gehen Sie analog vor wie im Punkt 5.1. Also Browser aufrufen, fritz.box eingeben, einloggen und den Anweisungen folgen. Später lässt sich das WLAN wahlweise noch nach ihren Wünschen konfigurieren. Also Standard, SSID, Funkband, Verschlüsselung, Passwort und so weiter.
Zuvor sei bemerkt, dass die Ergebnisse jedes Speed- und Empfangstests natürlich bei Mobilfunk von vielen Faktoren abhängen. Vor allem dem Standort, dem Endgerät und sogar der Tageszeit. Letzteres, da sich die Auslastung der meisten Mobilfunkzellen im Tagesverlauf stark ändern. Abends sind meist mehr Teilnehmer in einer Mobilfunkzelle des örtlichen Funkmastes als tagsüber.
Unser Test fand wie üblich in unserem stadtnahen Büro in Leipzig statt. Die SIM wurde dabei in drei Endgeräten eingesetzt. So kann man in etwa auch abschätzen, welchen Effekt das Gerät selbst hat. Denn in einem 10 Jahre alten Handy wird der Speedtest mit Sicherheit schlechter ausfallen als in einem neunen iPhone 13. Zum Einsatz kamen die mitgelieferte FB 6820 LTE (v3), eine nagelneue FritzBox 6850 5G, die über das zurzeit beste 4G-Modem verfügt, sowie ein Samsung S20 Ultra.
Der Tarif ermöglicht ja prinzipiell bis zu 225 MBit/s im Download. Aber mit der mitgelieferten Fritzbox schafften wir leider kaum über 40 MBit/s. Auch die Übersicht des Routers schätzte die maximale Datenrate har auf bescheidene 21 MBit/s!
Daher starteten wir direkt eine Gegenprobe mit dem S20 Ultra von Samsung. Hier fielen die Werte weit besser, aber mit ca. 60-80 MBit/s immer noch recht bescheiden aus:
Im nächsten Schritt sollte die superschnelle (und mit über 500 € superteure) FritzBox 6850 5G zeigen, was sie aus den Gegebenheiten vor Ort herausholen kann. Tatsächlich erzielten wir einmal nahezu 130 MBit/s. Der Schnitt pendelte sich bei fast 100 MBit/s ein. Nur die Uploadrate fiel ebenfalls mit 12 MBit/s eher marginal aus.
Hier noch die Übersicht der Speedtestwerte, welche wir mit den Endgeräten im Büro ermittelten. Jeweils wurde der Mittelwert von drei Testwerten gebildet:
Speedtest | Samsung S20 Ultra | Fritz!Box 6820 LTE | Ffritz!Box 6850 5G |
---|---|---|---|
Download | 71,6 MBit/s | 33,07 MBit/s | 98,96 MBit/s |
Upload | 18,8 MBit/s | 8,9 MBit/s | 11,91 MBit/s |
Ping | 33,7 ms | 33,7 ms | 44 ms |
Ja, das ist kein Problem! Denn ein Routerzwang gibt es hier nicht. Zudem ist dieser ohnehin nicht mehr rechtens. Wir haben die Green Unlimited SIM daher problemlos auch in einem Samsung S20 Ultra sowie einer FritzBox 6850 5G betrieben, wie auch die Speedtests oben zeigen. Wichtig ist nur, dass das Gerät nicht zu alt ist und möglichst viele Frequenzen unterstützt. Gerade Geräte aus den Anfangstagen von LTE bieten oft nur 2-3 Bänder. Moderne Router teils über 20 Frequenzbereiche! Das gewährt vor allem im In- und Ausland besseren und schnelleren Empfang, sorgt mitunter aber auch für mehr Speed.
Das Modem sollte wie schon erwähnt auch wenigstens CAT4 oder besser noch CAT6 unterstützen, da erst ab CAT6 auch Carrier Aggregation eingeführt wurde. Damit kann der Router mehrere Bänder zu einem bündeln. Auch das sorgt im Schnitt für mehr Leistung! Das Modem der mitgelieferten FritzBox 6820 beherrscht übrigens Kategorie 4 für bis zu 150 MBit/s.
Der Freenet-Tarif für zuhause und den mobilen Einsatz mit unendlich Volumen machte im Test durchweg eine gute Figur. Sofern vor Ort das O2-Netz gut ausgebaut ist, was immer häufiger der Fall ist, wie Netztests zeigen, findet man hier einen relativ preiswerten Ersatz zum Festnetz. Zumindest bis zum Ablauf der Mindestvertragslaufzeit. Schnäppchenjäger sollten dann ggf. wechseln, denn mit rund 50 € ist Green Unlimited dann relativ teuer. Entscheidender Vorteil ist aber, dass man den Tarif auch im EU-Ausland nutzen kann. Das bietet sonst kein anderes Angebot in diesem Segment.
Wer den Einsatz ohnehin nur in Deutschland plant, für den wäre eventuell Freenet Internet per LTE noch interessant. Dort bleibt der Preis dauerhaft bei 29.99 € und es gibt satte 1.000 Gigabyte monatlich!