Es gibt natürlich auch Untersuchungen dahingehend, wie viel ein Mobilfunknutzer statistisch heute verbraucht bzw. benötigt.
Auffällig dabei sind die recht hohen Zuwachsraten. Seit 2013 hat sich der Datenkonsum der Kunden fast verdreisigfacht! Zu beachten ist jedoch, dass Werte auf Basis aller SIM-Karten in Deutschland erhoben wurden. Also auch all jene, die kaum oder gar nicht mehr genutzt werden, wie z.B. vergessene oder abgelegte Prepaidkarten. Und solche "Geisterkarten" sind recht zahlreich im Umlauf. Würde man Nutzer mit extrem geringer Nutzungsintensität rausrechnen, käme man wahrscheinlich gut auf doppelten Verbrauch pro Kopf.
Eine berechtigte Frage ist natürlich: Was passiert, wenn das Inklusivvolumen innerhalb des Rechnungsmonats alle ist? Mit den Konsequenzen dürften die meisten wohl schon Erfahrung haben. Die Mobilfunker bremsen den Kunden dann auf magere 32 oder 64 KBit pro Sekunde (Drosselung), was in etwa der Datenrate eines alten DFÜ-Modems entspricht. Kurzum, ein weitersurfen, geschweige denn Apps laden oder Bilder verschicken, ist damit nahezu unmöglich. In einem kurzen Test während der Drossel, ermittelten wir exemplarisch die benötigte zum Download einer 3 MB großen App (also sehr klein). Das Ganze dauerte bereits eine 3/4 Stunde! Die meisten Apps haben aber mehr als 10 MB.
Es gibt aber auch Ausnahmen und Ausweichmöglichkeiten durch Buchung von Tarifen mit unendlich Datenvolumen, die sind allerdings meist noch sehr teuer.
Bei fast allen Anbietern und Tarifen kann man bedarfsweise mehr Volumen nachbuchen - ohne. Nähert sich ein Kunde dem monatlichen Inklusivvolumen, wird dieser per SMS darüber informiert. Beträgt das Restvolumen schließlich 0 MB, ermöglichen kleine Extragebühren dann das weitersurfen. Zum Beispiel 3 € für 1 GB je Buchung. Die Kosten und Möglichkeiten variieren je nach Anbieter - dazu hier mehr.
Etliche Tarife, vor allem im O2-Netz, verfügen aber auch über eine sogenannte Datenautomatik. Solange der Kunde nicht widerspricht, bucht der Provider gegen Entgelt einfach neue Volumenpakete ein. Das erscheint praktisch, ist mittelfristig ziemlich teuer. Der Smartphone-Tarif sollte daher am besten von vornherein genug Reserven bieten.
Egal ob sie nur einen Prepaidtarif ohne Vertrag suchen oder rund um die Uhr per Allnetflat surfen und telefonieren wollen - der Markt bietet für jeden Bedarf das richtige Angebot. Man muss es nur finden. Unser großer Handy-Tarifvergleich hilft dabei, den persönlich idealen Tarif im Tarifchaos aufzustöbern. Einfach nur gewünschte Eckdaten angeben und los geht’s!
Der Erfahrung nach, kristallisieren sich in der Praxis einige wenige Nutzerprofile heraus, in welche sich die meisten Verbraucher einordnen lassen. Daher haben wir einige dieser kurz zusammengestellt. Sicher erkennt sich der ein oder andere hier direkt wieder.
Der Gelegenheitsnutzer: Dieser Verbraucher-Typus gehört definitiv nicht zu denen, welcher permanent am Smartphone hängt und ständig „up to date“ sein muss. Er/Sie will vor allem erreichbar sein und bei Bedarf mal den Fahrplan per App checken, bei Google Maps den Weg erfragen oder eben mal eine Whatsapp verschicken. Für den Gelegenheitsnutzer reicht meistens ein günstiger Vertragstarif mit 10-20 GB Datenvolumen. Hier genügt also Prepaid vollkommen.
Social Media Guru: Der zumeist junge und exzellent vernetzte Usertypus, ist in den sozialen Netzen von Facebook, Twitter, Tiktok, Instagram und Co. zuhause. Es wird ständig geteilt, gepostet und Videoclips gehören natürlich auch zum Alltag! In diesem Szenario kommt man leicht auf einen stattlichen Datenbedarf von weit über 20-30 GB je Monat. Unsere Empfehlung wären also Tarife mit viel Volumen oder spezielle Junge-Leute Tarife sofern zutreffend.
Herr und Frau „Müller“: Die Müllers passen so recht in kein Schema. Sie sind quasi an allem interessiert was das Web hergibt, konsumiert aber alles in Maßen. Dann sollten 20-30 GB reichlich dimensioniert sein ...
Multimedia User: Den Media-User interessiert alles, was nicht in Textform vorliegt. Stetig wird Musik gestreamt, Youtube oder TV geschaut und Bilder gepostet. Rein vom Datenbedarf schon ein Heavy-User, der kaum mit 50 GB auskommen wird. Hier sind wirklich sehr hochdimensionierte Tarife mit 50-300 GB oder O2 Mobile Unlimited als Preistipp zu bevorzugen.
Vielnutzer: Ständig online und Akku stetig am Limit? Wer trotzt üppigen Datenvolumen von 100-200 GB ständig in die Drossel fällt, sollte vielleicht über einen Premiumtarif nachdenken. Diese beinhalten teils bis zu 300 GB monatlich. Es gibt sogar etliche Tarife, mit denen man völlig unlimitiert im LTE-Netz surft.
Damit Ihr Volumenpaket länger reicht, genügt es auch schon einige Tipps und Tricks zu kennen, welche den Verbrauch teils deutlich senken können. Das muss nicht immer zwangsläufig auf Verzicht hinauslaufen, mitunter ist nur ein geschicktes Management nötig.
Tipp 1) Datensauger auf WLAN auslagern
Viele Dienste sollte man lieber auf das heimische WLAN verlagern. Allein der wöchentliche App-Aktualisierungsmarathon verschlingt schnell 0,5 bis 1 GB. Betriebssystemupdates bringen es sogar schnell über die ein Gigabyte-Grenze. Im Zweifel zahlt man also nur für Updates, die daheim oder in öffentlichen WLANs genauso gut zu laden sind. In den Standardeinstellungen werden daher automatische Updates nur für den WLAN-Betrieb freigegeben. Sollten Sie dies geändert haben, wäre es Zeit, diese Entscheidung zu überdenken. Denn ein App-Update kann auch mal ein paar Stunden warten. Android-Nutzer finden die Option übrigens in den Playstore-Einstellungen. Einfach im Playstore auf die drei Striche links oben klicken, damit sich das Menü ausführt. Dann Einstellungen -> Automatische App-Updates. Hier muss „nur über WLAN zulassen“ (oder ähnlich) ausgewählt werden (Beispielbild oben).
Gleiches gilt übrigens für viele weitere Apps, wie etwa der Dropbox. Für jede Applikation kann man separat festlegen, ob dies Daten bei Mobilfunkverbindungen oder nur im WLAN austauschen darf. Für iOS Nutzer gilt das natürlich gleichermaßen.
Tipp 2) Offline Nutzung präferieren
Offline-Beispiel 1: Musikdienste! Die populärsten Streaminganbieter wie Amazon Music, Spotify oder Napster, bieten allesamt auch eine Offlinefunktion. Mit der sich Playlists im WLAN runterladen und so unterwegs ohne Datenverbindung Musik genießen lässt.
Offline-Beispiel 2: Wer gerne und viel Google Maps nutzt, kann große Gebiete ebenfalls unterwegs offline zur Verfügung stellen. Gerade bei intensiver Nutzung, spart das ordentlich Volumen. Starten Sie dazu die App und gehen wiederum ins Menü. Dort findet sich der Punkt „Offlinekarten“. Durch Klick auf „Karte herunterladen“, lässt sich ein beliebiger (nicht zu großer) Bereich definieren, den die App cached. Spätestens einmal im Monat will Google dann die Karte aktualisieren, was man bequem per WLAN erledigen kann. Ähnlich funktioniert das auch mit Kartendiensten anderer Anbieter.
Offline-Beispiel 3: Immer mehr Streamingdienste bieten glücklicher Weise eine Offlinefunktion. Seit einiger Zeit neben Amazon auch Netflix. Bei Youtube geht das leider noch nicht.
Tipp 3) Auf Datenfresser unterwegs verzichten
Klar ist es verlockend, überall und jederzeit Youtubevideos sehen zu können oder Mobiles-TV. Dabei dreht der Datenzähler aber auch ordentlich durch! Pro Stunde HD-Video, kommen schnell 2-3 GB zusammen. Mitunter ist nach weniger als 1 Stunde also das komplette Datenvolumen für den ganzen Monat futsch. Videosstreaming sollte daher sehr sparsam dosiert genutzt werden, es sei denn, man hat einen unbegrenzten Tarif wie z.B. O2 Mobil Unlimited.Tipp 4) Browser mit Datenkompression
Sowohl Google Chrome, als auch der Operabrowser können zusätzliche beim Datensparen helfen. Denn von Haus aus komprimieren diese zu ladende Webseiten samt Bildern intelligent nach. Bei 5 Minuten macht das nicht viel aus, pro Monat können so aber gut und gerne einige hundert MB überbleiben. Mehr dazu hier unter Punkt 3.Tipp 5) Werbeblocker
Wenn man viel mobil surft, hilft es meist auch, lästige Werbung abzuschalten. Das funktioniert mit diversen Blocker-Apps. Bedenken Sie allerdings, dass viele Seiten (wie diese) ihr Angebot nur wegen solcher Werbung kostenlos anbieten können. Wenn alle solche Blocker einsetzen, gibt’s irgendwann im Netz jede Info nur noch gegen Bezahlung, ähnlich wie beim PayTV. Die immer häufiger werdenden Pay-Schranken lassen grüßen...
MB und GB - beide Angaben beziehen sich auf Datenmengen. Die Größe MB kürzt Megabyte ab, GB hingegen Gigabyte. Eine kleinere Einheit wäre Kilobyte (KB). Die Umrechnung ist recht simpel. 1024 KB sind 1 MB und 1024 MB wiederum bilden 1 GB. Tarife mit 5 GB Highspeedvolumen bieten also streng genommen 5120 MB. Als Vergleichsgröße werden gerne Bilder oder Musikdaten bemüht. Bilder mittlerer Auflösung, als JPG komprimiert, bringen es im Schnitt auf 5 MB. MP3 Dateien verbrauchen übrigens pro Titel in etwa gleich viel. Fotos von Spiegelreflexkameras können in hohen Qualitätsstufen aber gut und gerne auch 30 MB belegen.