Der Zugang zum Internet ist für Unternehmen heute praktisch genauso elementar, wie die Stromversorgung. 100 Prozent ausfallsicher sind gängige Breitbandzugänge allerdings nicht. Während viele Unternehmen einen Stromausfall noch mit Notaggregaten auffangen, ist eine Störung des Internetzugangs meistens nicht abgesichert. Und auch im privaten Umfeld kann eine redundante Lösung durchaus Sinn machen oder gewünscht sein. Wir zeigen, wie man mit LTE oder 5G Fallback-Lösungen konzipiert und so die Kommunikationsfähigkeit auch im Ausnahmefall aufrechterhält.
Darunter versteht man eine Art Notlösung, falls die primäre Versorgung mit einem bestimmten Service nicht mehr funktioniert. Um beim Strombeispiel zu bleiben: Fällt das Stromnetz kurzfristig aus, kann ein Notstromsystem als Überbrückung einspringen – dieser wäre dann sozusagen das „Fallback“-System. Auch im Bereich der Telekommunikation lassen sich Lösungen implementieren, um den Telefonie- und Internetverkehr auch beim Ausfall der Primärversorgung aufrecht zu erhalten.
Prinzipiell kann der schnelle Mobilfunkstandard „LTE“ - und seit 2019 auch der Nachfolger 5G - zwei Aufgaben in Fallback-Lösungen übernehmen. Einmal als primäre Internetverbindung(1), wobei weit langsamere (DSL-)Anschlüsse das Absicherungsmedium repräsentieren. Zweitens als Übertragungsstandard für den Fallback-Fall Fall (2) - also dann, wenn eine kabelgebundene Breitbandtechnik, wie VDSL, den Primäranschluss stellt.
Fall 2) Selbst moderne Breitbandzugänge bieten keine 100% Ausfallsicherheit. Wenn Hochverfügbarkeit also ein Muss ist, empfiehlt sich eine Lösung, die im Ernstfall auf LTE (4G) oder (5G) umschaltet. Durch diese Redundanz kommt man nahe an die erstrebten 100 Prozent heran. Passende Business-Router, welche Fallback-Systeme von ADSL auf LTE unterstützen, bieten z.B. die Firmen „Bintec“ oder „TDT“. Als Beispiel sei hier der C1550ldi von TDT erwähnt. Seit Ende 2017 gibt es zudem die FritzBox LTE 6890, welche (V)DSL und LTE gleichermaßen unterstützt. Ein sehr preiswerter Backup-Router, im Vergleich zum vorher genannten Modell. Bald soll zudem die FritzBox 6850 5G erscheinen, welche auch den 4G-Nachfolger unterstützt.
FritzBox 6890 für xDSL und LTE als Backup-Kanal
Die erwähnten Spezialrouter liegen durchaus im unteren vierstelligen Bereich, mit Ausnahme der FB 6890, 6850 und dem Speedport Pro. Für Profi-Geräte sollten in jedem Fall knapp über 1000 € in die Kalkulation eingeplant werden. Die genauen, tagesaktuellen Preise, erfahren Sie leider nur auf Anfrage beim Hersteller direkt. Zudem fallen natürlich monatliche Kosten an, wenn z.B. LTE als Backup-Breitbandzugang eingesetzt werden soll. Mehr zu passenden Business-Tarife finden Sie hier.
Egal, ob Sie als Fallback Methode LTE, 5G oder eine VDSL-Lösung einsetzen: Folgende laufende und einmaligen Kosten sollten mit in das Budget eingeplant werden:
Fixkosten Router: ca. 300 € netto
Primärer DSL-Anschluss (Businesstarif) "Komfortanschluss Plus 50 DSL" ab 34,90 € / Monat netto +
Sekundärer LTE-Tarif: Gigacube Business ab 29.40 € monatlich netto als Backup-Kanal
Gesamtkosten pro Monat: 64.30 € monatlich netto
kalkulatorische Kosten / Monat (inkl. Hardware*) auf 2 Jahre gerechnet: 76,80 € / Monat
Fixkosten Router: ca. 300 € netto
Primärer DSL-Anschluss (Businesstarif) Telekom: "Company Start" ab 36,95 € / Monat netto +
Sekundärer LTE-Tarif: DeutschlandLAN Mobile Data Backup Option für 2.95 € monatlich netto
Gesamtkosten pro Monat: 39.90 € monatlich netto
kalkulatorische Kosten / Monat (inkl. Hardware*) auf 2 Jahre gerechnet: 52,40 € / Monat
Bei allen stationären Business-LTE-Tarifen läuft die Telefonie heute nur noch über VoIP (NGN). Fällt also das LTE-Netz regional aus, ist auch der Telefonanschluss betroffen. Neben der Datenkommunikation wird also der Telefonanschluss indirekt ebenfalls über Funk abgewickelt, da auch hier auf "All-IP" gesetzt wird. Mögliche redundante Lösungen wären dann z.B. SIP-Telefonie über das Funknetz eines anderen Providers oder z.B. CompanyFlex Cloud PBX 2.0 von der Dt. Telekom.
Der Wunsch nach permanenter Konnektivität ist natürlich nicht nur für Geschäftsleute legitim. Manch einer möchte (oder kann) ebenfalls keine Ausfälle hinnehmen. Ideal ist hier wie schon beschrieben eine FritzBox 6890, welche auf LTE umschalten kann, falls DSL oder VDSL einmal ausfällt.
Für einige Verbraucher empfiehlt sich zudem folgende Option: Nicht wenige Verbraucher haben damals von DSL-Light zu LTE gewechselt. Oder von einem DSL-Anschluss mit geringer Datenrate, wie z.B. DSL 1000 KBit. Wer diesen NICHT kündigt, hat im Falle des Falles eine gute Alternative, um mögliche Netzausfälle zu überbrücken. Die nicht unerheblichen Mehrkosten pro Monat, sollten natürlich in Relation zum Nutzen stehen. Eine noch bessere und preiswertere Alternative, ist Hybrid-Internet aus DSL und LTE in einem.
Eine weitere Alternative wären spezielle, quasistationäre Heim-Tarife. Möglich bei O2 Home, congstar Homespot, Vodafone (Gigacube Flex) oder dem Angebot der Dt. Telekom (Speedbox Flex). Einige Angebote gibt es, wie im Link gekennzeichnet) als Flex-Version, wo nur in dem Monat gezahlt wird, wo eine Nutzung erfolgt...
Die wohl günstigste und einfachste Maßnahme für Privatnutzer ist einfach der Kauf eines Surfsticks oder günstigen LTE-Router in Kombination mit einem Prepaid-Datentarif. Sollte mal für ein paar Stunden per Festnetz kein Internet anliegen kann man dann wenigstens noch temporär per Funk ins Internet.