Nicht überall ist schnelles Internet über die DSL-Leitung, Kabel oder gar Glasfaser verfügbar. LTE für Zuhause ist daher eine interessante Alternative zu kabelbasiertem Breitbandinternet. Die Daten kommen einfach per Funk per LTE/5G zum Kunden.
Im Herbst 2020 startete O2 ein neues Angebot, welches „WLAN aus der Steckdose“ verspricht – sogar ohne monatliches Datenlimit! Kunden sollen so immer schnelles Internet erhalten können, selbst wenn vor Ort noch kein DSL/VDSL oder Glasfaser verfügbar ist. Wir zeigen, was die „O2 my Home“ Tarife über Funk alles bieten, für wen sie geeignet sind. Natürlich werfen wir auch einen Blick auf die Kosten, testen die Hardware und zeigen, welche Alternativen erhältlich sind.
Das Konzept ist so einfach wie raffiniert. Schnelles Internet für jeden, so einfach wie möglich. Nur den Homespot Router mit der Steckdose verbinden und mit bis zu 100 MBit schnell im Internet surfen. Auch ganz ohne festnetzbasiertem DSL-Anschluss! Genauer gesagt wird bei der Bestellung hier im Verfügbarkeitstest geprüft, welche Breitbandtechnik bei Ihnen verfügbar ist. Abhängig vom Ergebnis, wird der gewählte Anschluss dann über (V)DSL, Kabel oder Mobilfunk zur Verfügung gestellt. Der Kunde soll sich nach Möglichkeit gar nicht mehr mit der Technik beschäftigen müssen. Wir konzentrieren uns hier folgend auf den letzteren Fall, also per Funk. Der dazu erhältliche Homespot-Router bringt dann alle Ihre Geräte per WLAN ins Internet. Doch dazu später mehr.
Ganz gleich ob Gelegenheitsnutzer, Power-Downloader oder Netflix-Fan, die Angebote decken einen extrem breites Einsatzfeld ab. Die Spanne reicht in den drei LTE/5G Varianten von 100 Gigabyte monatlich bei "my Home S" mit 100 GB, bis hin zu einem völlig unlimitierten Zugang bei "my Home M & L". Vielnutzern empfehlen wir auf jeden Fall die unbegrenzten Varianten, denn 100 GB sind relativ schnell erreicht. Nur wer den Internetzugang überwiegend nur zum Surfen und mailen nutzt (ohne große Up- und Downloads), könnte mit 100 GB relativ gut klarkommen. Wer dennoch einmal mehr als die inkludierten 100 bzw. 10 GB in einem Monat verbraucht, wird auf langsame 32 Kbit/s gedrosselt. Zum Vergleich noch ein kurzer Einblick, wie weit man in etwa mit 100 GB LTE-Datenvolumen kommt:
Der unlimitierten "my Home" Tarife können dagegen auch ohne Hybrid-Internet Lösung einen DSL-Anschluss vollwertig ersetzen, sofern vor Ort die Empfangsbedingungen ausreichend sind. Selbst bei regelmäßigem Netflix oder Youtube-Konsum, ist man nun vom Blick auf den Datenzähler verschont.
Insgesamt offeriert O2, wie schon erwähnt, drei verschiedene Varianten. Den Anfang macht „my Home S“ der 100 GB monatlich bietet, allerdings auch nur 10 MBit/s.
Der mittlere Tarif „my Home M“ fährt dagegen mit der Fünffachen Datenrate auf (50 MBit/s) und unlimitiertem Datenvolumen. „My Home L“ hat das Zeug zum Verkaufsschlager und ist gleichzeitig der Redaktionstipp. Denn hier gibt es ebenfalls keinerlei Volumenbegrenzung (eine echte Datenflat) sowie flotte 100 MBit/s. Der Preis beträgt dabei lediglich 34.99 € im Monat. Es gibt aber noch einen weiteren Vorteil: Im Gegensatz zu den Angeboten von Vodafone (Gigacube) oder der Telekom (Speedbox), ist sogar noch eine Festnetz-Telefonflat enthalten. Dafür lässt sich der Router nur am Wohnort nutzen und nicht mitnehmen...
O2 my Home Tarife | my Home S | my Home M | my Home L |
---|---|---|---|
Internet per LTE/5G | ![]() |
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Datenrate bis maximal | 10 MBit/s | 50 MBit/s | 100 MBit/s |
Upload bis | 2 MBit/s | 10 MBit/s | 40 MBit/s |
Datenvolumen | 100 GB / Monat | unlimitiert | unlimitiert |
bundesweit nutzbar | nein | nein | nein |
mit Telefonie | Festnetzflat | Festnetzflat | Festnetzflat |
Drosselung auf | 32 KBit | keine | keine |
Preis monatlich ab | 24.99 € | 29.99 € | 34.99 € |
zum Anbieter | « hier gehts zu O2 » |
Leider hat O2 eine regionale Begrenzung eingebaut, ähnlich wie bei congstars Homespot. Die Nutzung ist daher nur an der angegeben Wohnadresse möglich. Die mobile Nutzung der SIM-Karte, etwa im Tablet, ist also nicht vorgesehen, sondern nur im Homespot-Router vor Ort.
O2 bietet für Neukunden einen passenden LTE- oder 5G-Router. Wahlweise kann aber auch ein eigenes Gerät, wie die FritzBox LTE 6890 genutzt werden. Das neuste, aktuelle Modell für LTE von Ende 2021 heißt wieder O2 Homespot II und stammt vom taiwanesischen Hersteller Askey. Bereits der Vorgänger von 2019 hieß Homespot 2 und kann optional immernoch zu den Tarifen bestellt werden. Der Preisunterschied liegt aber nur bei 1 € im Monat. Wir empfehlen dringend die neuste Version, da diese über ein deutlich stärkeres WLAN-Modul (WIFI 6 statt WIFI 5) verfügt. Mehr zu Leistung erfahren Sie auch hier im großen Testbericht zum Homespot 2 von 2021.
Der O2 Homespot 2 bietet prinzipiell alles Nötige zur Etablierung eines modernen, schnellen WLANs mit LTE-Versorgung. Für Neukunden, die sich für eine Mindestlaufzeit entscheiden, ist das Gerät zudem sehr preiswert. Der Aufpreis (wenn man diesen wählt) beträgt 5.99 € monatlich. Das 5G-Modell wird dagegen nur in Regionen mit entsprechender Verfügbarkeit offeriert und kostet dann 20 € Mietgebühr pro Monat.
Seit der Einführung der neuen my Home Tarife im Herbst 2020, muss man nun endlich nicht mehr auf ein Festnetzanschluss verzichten. Im monatlichen Paketpreis ist also bereits eine Sprachflat enthalten, welche unbegrenztes Telefonieren im Festnetz erlaubt. Die Vorgängerangebote "my Data Spot" waren dagegen reine Datentarife ohne Telefon. Aber: Gespräche ins Mobilfunknetz werden mit 19.9 Cent je Minute extra abgerechnet. Die Flat bezieht sich also nur aufs dt. Festnetz!
Kurz gesagt überall da, wo O2 sein 4G oder 5G-Netz schon ausgebaut hat. LTE von O2 war Ende 2021 für ca. 98 Prozent der Fläche verfügbar. Bald soll die Quote aber auf nahezu 100 Prozent ausgeweitet werden. Wer es ganz genau wissen will, kann hier auf der O2-Ausbaukarte seine aktuelle Versorgungslage prüfen.
Da es wahlweise keine Limitierung gibt, eignen sich die Tarife perfekt für Streaming-Fans. Egal ob Netflix, Youtube oder Amazon Prime Video – genießen Sie Monat für Monat so viel Filme und Serien wie sie wollen über den LTE-Anschluss. Selbst mit vergleichsweise langsamen 50 MBit sind sogar Ultra-HD oder 8K absolut kein Problem. Davon konnten wir auch in unserem großen Testbericht zum Tarif selbst überzeugen!
Die netto verfügbare Übertragungsrate vor Ort sollte dafür aber idealer Weise über 20-25 MBit/s liegen. O2 bietet zudem noch einen TV-Anschluss (IPTV) über die O2-TV App. Dahinter verbirgt sich im Prinzip waipu.tv. Der TV-Anschluss ist ab 4.99 € Aufpreis im Monat verfügbar. Dann stehen über 100 TV Sender zur Verfügung – auf Wunsch bis zu 90 in HD.
Fassen wir noch einmal kurz zusammen, was das O2-Heim-Paket via LTE für Vorteile bietet und wann sich die Buchung im Einzelfall lohnt.
Nachteilig ist zunächst (unter Umständen) die örtliche Beschränkung auf die Heimadresse. Die Angebote von Vodafone und der Dt. Telekom können bundesweit nomadisch eingesetzt werden, sind also transportabel. Mehr zu den Tarifen erfahren Sie im folgenden Abschnitt. Der Malus einer örtlichen Beschränkung dürfte aber für jene weniger ins Gewicht fallen, welche die my Home Tarife als DSL-Ersatz einsetzen möchten. Lohnen könnte sich die Offerte besonders für Verbraucher, die auf der Suche nach einem leistungsstarken Internetzugang sind, der nicht leitungsgebunden ist. Falls O2 vor Ort kein LTE bereitstellen kann, haben wir folgend mögliche Ausweichmöglichkeiten recherchiert:
O2 ist wie angedeutet nicht der einzige Anbieter, welche derartige Lösungen bietet. Sowohl die Deutsche Telekom, als auch Vodafone und congstar bieten ähnliche Tarife. Bei Vodafone heißt das Angebot „GigaCube“. Congstars Pendant nennt sich verwirrender Weise wie der O2-Router, nämlich „Homespot von congstar“. Die Deutsche Telekom stellt MagentaZuhause per Hybrid bereit, sofern wenigstens ein langsamer DSL-Zugang mit IP-Fähigkeit vorliegt - ebenfalls ohne Volumenbegrenzung.
Die am Markt verfügbaren Angebote ähneln sich prinzipiell, doch im Detail gibt es mitunter erhebliche Unterschiede. Sei es bei der Übertragungsrate oder einer etwaigen Ortsbindung. Auf dieser Seite stellen wir noch einmal die Angebote von O2, Vodafone, der Telekom und congstar gegenüber.