Netgear verfolgt mit dem 7100LG weniger die Idee eines handlich, portablen 4G-Routers für die Westentasche. Derartige Geräte befinden sich bereits im Portfolio der Kalifornier. Vielmehr sollen Kunden zuverlässig immer und überall ans Internet angebunden werden. Egal ob als „Backup“, falls der (V)DSL-Anschluss zuhause einmal streikt, in Ferienhäusern, kleinen Büros, auf Messen oder Veranstaltungen - Anwendungsmöglichkeiten gibt es zumindest genug. Und das natürlich mit maximaler Performance! Wie wir noch zeigen werden, protzt der R7100LG mit geballter Power – zumindest auf dem Papier. Ob sich die Leistung auch im Alltag auszahlt, dazu hier im Test später mehr. Zunächst schauen wir uns den Nighthawk genauer an.
Wer den Karton bei Lieferung das erste Mal in der Hand hält, wird wahrscheinlich vom Gewicht überrascht sein. Dieser bringt es auf gut 2,4 Kilogramm, was schon ungewöhnlich für einen LTE-Router ist. Enthalten sind neben dem Gerät noch das Netzteil, 1 x LAN-Kabel sowie eine Kurzanleitung in mehrsprachiger Ausführung. Statt nur einem Stromkabel, werden gleich zwei geliefert, welche den Betrieb für die USA und Deutschland ermöglichen. Andere Hersteller behelfen sich an dieser Stelle mit einem kleinen Adapter, doch zwei Kabel sind natürlich auch legitim.
Ebenfalls im Karton befinden sich drei schwarze Paddelantennen. Diese sind aber nicht, wie man meinen könnte, zur Optimierung des LTE-Empfangs gedacht, sondern befeuern das WLAN mit starkem 3x3 Dualband MIMO.
Was beim ersten Anblick des Netgear R7100LG auffällt – er ist keinesfalls zu übersehen! Understatement ist keinesfalls sein Ding und war wohl auch nie Absicht der Designer. Rechnet man die etwas überstehenden WLAN-Antennen hinten mit, vereinnahmt der Router ca. 24 cm Tiefe, 30 cm Breite und 7 cm Höhe bei gut 1,1 Kilogramm Eigengewicht.
Der Namenszusatz „Nighthawk“, welcher stellvertretend für ein Tarnkappen-Kampfjet oder Greifvogel steht, ist Programm und will Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Und ja, die Formsprache ähnelt in gewisser Weise dem der Lockheed F-117. Die eckigen Übergänge samt der rein schwarzen Farbgebung, strahlen Kraft und technische Dominanz aus.
Auf der Vorderseite hat Netgear mehrere Info LEDs verbaut. Während die meisten Hersteller es bei 3-4 belassen, informieren hier den Nutzer sage und schreibe 13 Lämpchen über diverse Statusinformationen. Im Backend lassen sich diese sogar umprogrammieren.
Von links nach rechts: On/Off; Internetverbindung; 3G/4G; 2.4 GHz WLAN; 5 GHz WLAN; USB 1 (Standard 3.0); USB 2 (Standard 2.0); LAN Ports 1-4; WLAN on / off sowie WLAN verschlüsselt (WPS). Schlauer Weise stell Netgear den User vor die Wahl, alle LEDs auszuschalten. Dafür gibt es auf der Rückseite einen Taster. Zum einen spart eine Deaktivierung Strom, andererseits kann die Illumination samt Geblinke von ein dutzend LEDs im Dunkeln schon mal nerven.
Auf der Rückseite befinden sich zunächst 4 Gigabit LAN-Ports sowie 1 WAN Anschluss mit der gleichen Leistung. Darüber hinaus ein weiterer USB Port nach dem Standard 2.0. Für mehr Leistung, steht vorne in der Mitte ein USB 3.0 Anschluss bereit.
Ebenfalls hinten, hat Netgear den SIM-Kartenschacht verbaut. Dieser nimmt Karten im Micro-SIM Format auf. Gleich daneben wurde der Reset-Schalter platziert. Links und Recht gibt es noch zwei Drucktaster. Wie erwähnt, zum Ein- und Ausblenden der Info-LEDs sowie Power on/off.
Der R7100LG verfügt intern über einen leistungsstarken 1 GHz Dualcore Prozessor, der auf 256 MB RAM zugreifen kann. VPN für sichere Remotezugriffe wird selbstverständlich unterstützt. Gleiches gilt für IPv6. Dank ReadySHARE® USB Technik, ermöglicht der Hersteller eine gemeinsame Nutzung von USB-Festplatten und Druckern. Via ReadyCLOUD lässt sich ein personifizierter Cloud-Zugriff auf USB-Geräte einrichten. Ein integriertes QoS-Management regelt automatisch Priorisierungen für den Down- und Upstream je nach Anwendung.
Wie der Namenszusatz „AC1900“ schon andeutet, steckt im R7100LG ein starkes WLAN-Modul. Dank „Hochleistungsverstärker“ (so die Werbung) und den 3 Zusatzantennen, verspricht Netgear „atemberaubende Geschwindigkeiten ohne Verzögerungen“. Während sich mit den meisten Hotspot LTE-Router zwischen 15 und 64 Endgeräte ins Internet bringen lassen, verwaltet der Netgear bis zu 256!
Dank 802.11ac Unterstützung, sind brutto bis zu 1900 MBit im Heimnetz per Wireless LAN möglich. Genauer gesagt, bei Dualbetrieb auf 2,4 GHz (600 MBit) sowie 5 GHz (1600 MBit). Die schwarzen Paddelantennen sind übrigens abnehmbar, sollten für optimale Leistung aber immer angeschlossen bleiben. Auch bei anspruchsvollsten NAS-Lösungen daheim oder im Büro, stehen also ausreichend Leistungsreserven beim WLAN zur Verfügung.
Für den WLAN-Test haben wir den Nighthawk gegen eine aktuelle FritzBox 7580 von AVM antreten lassen. Für Stabilität und Performance entscheidend, ist vor allem die anliegende Signalstärke in Abhängigkeit von Distanz und Art der Hindernisse. Insgesamt haben wir für beide Router vier Messpositionen im Büro festgelegt. Einmal direkt via Sichtkontakt und 3 m Entfernung (a). Des Weiteren bei einer Distanz von 8 Metern und einer Glastür als Hindernis (b). Die anderen beiden Messstellen lagen eine Etage höher, so dass die Signale mindestens noch eine Decke passieren mussten. Punkt c) liegt direkt über dem Router im Büro und d) abermals einen Raum weiter. Also vier typische Situationen aus dem Alltag in einer Wohnung/Haus oder Geschäftsgebäude. In der folgenden Tabelle haben wir die Ergebnisse zusammengefasst. Vorgenommen wurden alle Messungen übrigens mit einem LG G5 bei WLAN ac im 5 GHz Bereich. Beide Router standen je an derselben Stelle und die Tests wurden nacheinander durchgeführt, um gegenseitige Störungen zu vermeiden. Daher konnte auch das gleiche Band (44) bei 5 GHz verwendet werden.
WLAN Test | Messpunkt a) | Messpunkt b) | Messpunkt c) | Messpunkt d) |
---|---|---|---|---|
Fritzbox 7580 | -48 dBm | -74 dBm | -65 dBm | -69 dBm |
Nighthawk R7100LG | -49 dBm | -80 dBm | -68 dBm | -76 dBm |
Tipp für besseren WLAN-Empfang: Die Antennen des Nighthawk sollten nicht willkürlich angeordnet werden. Richten Sie die mittlere Antenne 90° nach oben aus. Die Paddel links und rechts müssen für optimale Ergebnisse im 45° Winkel abgeneigt stehen.
Wichtig für den Verbraucher ist aber letztendlich die Performance, welche sich mit einem WLAN-Netz netto erzielen lässt. Auch hierfür haben wir einen kleinen Testparcours absolviert, welcher wie folgt aussah. Als Referenz hielt wieder die FritzBox 7580 her. Auf einem USB 3.0 Stick platzierten wir eine 1 GB große nicht komprimierbare Testdatei von Speedtestx.de. Diese wurde je von der FritzBox und dem R7100LG per WLAN im 5 GHz Band heruntergeladen. Als Bindeglied fungierte ein AC54 Wireless-AC1300 WLAN Stick von ASUS. In unserer Konfiguration waren maximal 867 MBit brutto möglich, was aber in der Praxis ohnehin nie erzielt wird. Zwischen Stick und Router herrschte Sichtverbindung bei einer Distanz von 4 Metern.
Beide Router attestierten einen exzellenten Empfang von -51 dBm (FritzBox) und -53 dBm (Netgear). Als Gegenreferenz luden wir die gleiche Datei noch per LAN herunter. Hier erzielten wir 51 MB/s, was 408 MBit/s entspricht. Die 7580 von AVM schaffte im WLAN-Betrieb im Schnitt 22,5 MB/s, was ca. 180 MBit Nettodatenrate entspricht. Der Nighthawk zog die Datei etwas schneller und kam auf 29,1 MB/s, also ca. 233 MBit/s. Verglichen mit den Bruttowerten aus der Werbung, also rund ein Viertel, aber dennoch für den Heimgebrauch mehr als ausreichend. Die LAN-Direktanbindung ist gut doppelt so schnell, dafür aber auch weniger flexibel. Im Vergleich mit der Fritzbox, erzielt der Nighthawk also knapp 30 Prozent mehr Leistung auf kurze Distanz.
Transferrate von | FritzBox 7580 | R7100LG | Gigabit LAN |
---|---|---|---|
MB/s | 22,5 | 29,1 | 51 |
MBit/s | 180 | 232,8 | 408 |
dBm Empfang | -51 dBm | -53 dbm | - |
Für den Test setzten wir eine Telekom SIM-Karte ein. Somit betrug das technisch mögliche Limit 300 MBit/s. Allerdings herrscht bei uns im Büro nicht die beste Signalstärke für LTE von der Telekom. In Schulnoten ausgedrückt, würden wir sagen eine glatte 4. Allerdings ist dies für den Empfangstest nicht schlimm, im Gegenteil! Denn nur selten werden Kunden ideale Bedingungen vor Ort vorfinden. Und unter widrigen Bedingungen zeigt sich der wahre Meister. Außerdem bietet der Netgear ohnehin keine Möglichkeit zum Anschluss von externen Antennen, sodass man mit dem leben muss, was die Situation vor Ort hergibt.
R7100LG | GigaCube | Zyxel | FB 6820 | |
---|---|---|---|---|
RSRP | -92 | -97 | -91 | -97 |
RSRQ | -8 | -6 | n.v. | -12 |
Signal | -65 | n.v. | n.v. | n.v. |
Band | 3 | 3 | n.v. ? | 3 |
Speedtest MBit/s | 32 Down / 21 Up | 36 Down / 14 Up | 40 Down / 33 Up | 25 Down / 32 Up |
Zur Bestimmung der Empfangswerte und Speedtests bildeten wir den Mittelwert aus zwei Messreihen zu unterschiedlichen Tages- und Wochenzeiten. Die Router wurden jeweils immer an dem gleichen Ort positioniert. Da es sein kann, dass Router A sich für Frequenzband 7 und Router B sich für Band 20 entscheidet, nahmen wir alle Messungen einheitlich bei Band 7 (1800 MHz) vor. Einzig der Zyxel bietet dem User keine Möglichkeit zu ermitteln, welches Band gerade genutzt wird, geschweige denn dies einzustellen. Daher haben wir das Ergebnis mit einem Fragezeichen versehen. Dennoch erscheint es plausibel, dass auch hier 1800 MHz gewählt wurde. Auch lässt sich mit dem Zyxel nur ein Empfangswert ablesen.
Fazit zum LTE-Modul: Auf den ersten Blick glänzt der Netgear mit den besten Empfangswerten, im Vergleich zu den anderen drei Routern. Erstaunlich vor allem, dass gerade der kleinste Router im Bunde mit dem R7100LG am besten mithält und diesen im Speedtest sogar schlägt. Zumindest, was den RSRP betrifft. GigaCube und Nighthwak sind im Mittel in etwa gleich stark. Insgesamt kann sich der Netgear im Testfeld aber sehr gut gegen die Konkurrenz behaupten und lässt gar die FritzBox 6820 hinter sich.
Wer z.B. zur idealen Positionierung im Haus selbst die Empfangswerte ablesen will, findet diese wie folgt: Im Menüpunkt "Internet" (links), lässt sich zunächst der Mobilfunkprovider samt APN einstellen. Normaler Weise erfolgt eine automatische Erkennung, die bei uns im Test gut funktionierte. Etwas versteckt unter dem Reiter „Verbindungsstatus“, können wichtige Eckdaten zur Verbindungsqualität abgelesen werden. Einmal allgemein als Indiz die „Signalqualität in dBm, sowie der RSRP und RSRQ. Darüber hinaus erhält der Nutzer Infos zur verwendeten LTE-Frequenz, der LAC, Cell-ID, Laufzeit, IP, DNS-Server, IMEI, Roamingstatus und dem Internetprovider.
Bei dem getesteten Gerät, handelt es sich um einen reinen Internetrouter, der keine Telefonanlage mitbringt. Bei Bedarf, müssen also entsprechende Lösungen nachgeschaltet werden. Allgemein gibt es leider nur sehr wenig moderne LTE-Router mit Telefonanschluss. Verfügbare, aber ziemlich alte Modelle sind die Vodafone EB904 LTE, FritzBox 6840 und die Bx000 Serie von Vodafone, ausgenommen den B1000.
Die erste Einrichtung gestaltet sich ziemlich einfach und ist normaler Weise in weniger als 5 Minuten abgeschlossen. Folgend geben wir Schritt für Schritt Starthilfe. Los geht’s!
Als allererstes benötigen wir die SIM-Karte Ihres LTE-Anbieters. Sollten Sie bislang über keinen passenden Datentarif verfügen, empfehlen wir hier unseren aktuellen, unabhängigen Vergleich der Anbieter. Stellen Sie unbedingt sicher, dass der Router beim Einsetzen der SIM-Karte ausgeschaltet ist! Netgear weist ausdrücklich darauf hin, dass ansonsten keine Haftung für Schäden am Gerät oder der SIM gewährt wird. Das Einlegen ist simpel – einfach die Kerbe der Karte (im Micro SIM Format) wie am Router angedeutet halten und langsam einführen, bis es leise klickt und die SIM eingerastet ist.
Nun verbinden wir den Nighthawk mit dem Netzteil. Auf der Rückseite befindet sich direkt neben dem Stromanschluss ein kleiner, schwarzer Power-Taster zum Anschalten. Die linke Power Info-LED auf der Vorderseite leuchtet zunächst gelb und dann weiß, sofern der Router bereit ist. Der Bootvorgang, bis der Router fertig ist, dauert ca. 30 Sekunden.
Im nächsten Schritt sorgen wir für die Verbindung mit dem Computer oder Laptop per LAN-Kabel. Letzteres am R7100LG bitte in LAN1 stecken. Etablieren Sie nun wie gewohnt am Computer ein LAN-Verbindung, falls dies nicht automatisch erfolgt. Jetzt können wir im Browser erstmals auf den Router zugreifen. Dazu einfach in die Adresszeile routerlogin.net oder die IP 192.168.1.1 eingeben. Als erstes wird nach dem Benutzernamen und Passwort gefragt. Per Werk lauten diese Zugangsdaten admin und password. Später sollte aus Sicherheitsgründen ein komplizierteres Passwort eingestellt werden.
Ein kurzer Assistent führt Neukunden nun durch die wichtigsten Grundeinstellungen. Danach sollten Sie bereits mit dem Internet verbunden sein. Im Test ermittelte der Netgear automatisch korrekt den Anbieter und stellte entsprechend auch die korrekte APN ein.
Wer nicht erst per LAN-Kabel, sondern gleich via WLAN die Einrichtung (Z.B. am Tablet) vornehmen möchte, kann dies natürlich auch auf diese Weise erledigen. Ein Blick auf die WLAN-LED verrät zunächst, ob WLAN aktiviert ist.
Nun benötigen wir nur noch die WLAN-SSID und das Passwort. Beide Daten befinden sich auf der Unterseite des Geräts. Aktivieren Sie im Tablet nun Wireless LAN und wählen die SSID des Nighthawks. Bei unserem Modell war dies „NETGEAR76“. Wer das 5 GHz Band nutzen will, wählt bitte die Variante mit dem entsprechenden Zusatz, also z.B. NETGEAR76-5G. Nach Eingabe des Passwortes, sollten Sie wie oben beschrieben im Browser auf den Router zugreifen können.
Hinweis: Beim ersten Aufruf wird die Auto-Update Funktion wahrscheinlich ein Update der Firmware durchführen wollen. Dies sollte in jedem Fall gleich erledigt und nicht abgebrochen werden! Neue Versionen bringen meist Sicherheits- oder Performance relevante Bugfixes mit sich.
Das Routermenü liefert alle wichtigen Einstellungsmöglichkeiten. Aber gerade für mobile Endgeräte, ist die Bedingung aber etwas schwierig. Alternativ bietet Netgear eine geniale App, mit der die Verwaltung weit einfacher von statten geht. Jene „Netgear genie“ genannte App, kann hier für Android und hier für Apple geladen werden.
Neben dem Standardmenü, finden Interessierte noch eine Expertenansicht im Reiter "Erweitert". Hier lässt sich so ziemlich alles einstellen, was man sich nur vorstellen kann. In der Rubrik "Sicherheit" lässt sich zum Beispiel sehr ausführlich eine Kindersicherung konfigurieren. Einerseits durch Stichwortsperren, Domainsperren oder nach Zeitplan. Auch ganze Dienste lassen sich verbieten, wie ICQ, FTP oder diverse Spiele.
Unter "Erweiterte Einrichtung" finden Profis Menüs für Portweiterleitung/Port-Triggering, DynDNS, VPN, Statistische Routen, Fernsteuerung, UPnP, IPv6, der LED Steuerungseinstellung sowie eine Option zur Optimierung von VLAN- bzw. IPTV. Darüber hinaus existiert ein Menü mit erweiterten WLAN-Einstellmöglichkeiten, wie z.B. der Wechsel des Präambelmodus, siehe folgender Screenshot.
Besonders gelungen fanden wir das Datenvolumen-Management, welches sich ebenfalls in den erweiterten Einstellungen verbirgt. Dort kann optional die Datenverkehrsanzeige aktiviert und ein monatliches Limit hinterlegt werden. Wahlweise auch ein Kontingent pro Verbindung und ab wann vor dem Aufbrauchen eine Warnung erscheint. Weiter unten zeigt die Statistik den Verbrauch pro Tag, Woche Monat und Vormonat.
WLAN-Gastzugänge sind natürlich auch etablierbar, sogar separat für 5 GHz. Das einzige, was wir vermisst haben, ist die Möglichkeit, in ein anvisiertes LTE-Band zu wechseln. Zum Beispiel um festzulegen, dass der Nighthawk bitte 2600 MHz statt 1800 MHz nutzt. Das kann im Bedarfsfall leider nicht vom Endnutzer geändert werden, sondern managt der Router selbst. AVM bietet hierzu schon länger eine entsprechende Einstelloption. Vielleicht kann Netgear das in einem künftigen Firmwareupdate noch nachreichen, da es in einigen Situationen durchaus hilfreich sein kann ...
Fassen wir also noch einmal zusammen, welche Stärken und Schwächen wir insgesamt im Laufe des Tests und der Benutzung festgestellt haben. Zunächst die Vorteile:
Netgear hat mit dem R7100LG im Segment stationärer LTE-Router eine saubere Premiere hingelegt. Einsteiger wie Profis finden hier ein exzellent und robust verarbeitetes Gerät, dessen Einstell- und Einsatzmöglichkeiten bisher seinesgleichen sucht. Das moderne und empfangsstarke LTE-Modem konnte gleichsam überzeugen. Und auch im WLAN-Bereich spielt der R1700LG ganz oben mit.
Wer allerdings einen Billigheimer sucht, ist hier definitiv an der falschen Adresse. Mit aktuell gut 320-350 Euro Straßenpreis (klick), rangiert der Nighthawk im privat- und semiprofessionellen Bereich definitiv auch in der Top-Liga. Nicht das er den Betrag nicht wert sei, aber ob viele Internetnutzer bereit sind, über 300 € in einen LTE-Router zu investieren, wird sich zeigen.
Was unserer Meinung nach aber im High-End-Segment und der Preisrange ein No-go darstellt, ist der fehlende LTE-Antennenanschluss. In vielen Regionen, wo der Router seine Hauptzielgruppe findet, sind nächstgelegene Sendemasten bekanntlich oft 5-10 Kilometer entfernt. Ohne zusätzliche Antenne als Unterstützung, ist da oft nichts zu machen, da kann das integrierte Modem noch so gut sein. Warum Netgear auf dieses wichtige Detail verzichtet hat, werden wir noch erfragen. Wahrscheinlich, weil im heimischen USA-Markt fehlende LTE-Abdeckung selbst im ländlichen Raum heute kaum noch ein Thema ist. Zumindest minimiert hierzulande das Fehlen den anvisierten Kundenkreis wahrscheinlich nicht unerheblich, was sich auch kontraproduktiv auf den Absatz auswirken dürfte …