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31. 03. 2015

Schon ab Mitte 2016 möchte die Bahn kostenlose WLAN-Zugänge für alle Fahrgäste in ihren Zügen anbieten. Leider jedoch vorerst nur im ICE, damit bleibt ein Großteil der Reisenden außen vor. Die Bahn erklärt die Problematik bei den Regionalzügen und weshalb diese erst frühestens in fünf Jahren bedacht werden können.

 

WLAN für all erst in 5 Jahren?

Zweiklassengesellschaft im Schienenverkehr

Im Dezember 2014 wurde das Serviceangebot der Deutschen Bahn erweitert, die Möglichkeit der kostenfreien WLAN-Nutzung in der 1. Klasse wurde gegeben. Ab Mitte 2016 sollen dann auch die Fahrgäste der 2. Klasse das Netzwerk nutzen können. Somit wird zumindest innerhalb des ICE-Zuges fair gehandelt, denn zuvor benötigten Reisende der 2. Klasse dort einen Tagespass für 4,95 Euro oder eine WLAN-HotSpot-Option. Letztere kommt als Teil eines Mobilfunkvertrages der Deutschen Telekom daher, die mit der Bahn zusammenarbeitet.

Weniger als ein Fünftel können das Gratis-WLAN nutzen

Zwar hört es sich zunächst gut an, dass man in Bälde im ganzen ICE-Streckenverkehr das WLAN der Bahn nutzen kann, doch der Großteil nutzt Regionalzüge. Täglich reisen nur 350.000 Fahrgäste mit IC und ICE, mit Regional- und Nahverkehrsbahnen hingegen 6,7 Millionen. Weniger als 20 Prozent der Reisenden profitieren also von der Umstellung. Die Schuld hieran trifft aber nicht die Deutsche Bahn alleine.

Wer ist schuld am schleppenden Netzwerkausbau?

Gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Die Welt“ äußerte sich Thomas Geyer, Präsident des Dachverbandes der Besteller von Schienennahverkehr. Dass das WLAN bei den Fahrgästen ein Bedürfnis sei, habe man verstanden und es würden gerade Diskussionen stattfinden. Eine Einführung im Nahverkehr wäre jedoch keine Aktion von ein oder zwei Jahren. Realistisch betrachtet solle das WLAN in etwa fünf Jahren in einem nennenswerten Umfang im Schienennahverkehr verfügbar sein. Auch die neuen ICx-Züge, welche die Bahn ab 2017 einführt, sind nur vorgerüstet für das drahtlose Netzwerk. Thomas Geyer will deshalb das WLAN nicht zur verbindlichen Forderung machen. Anders als bei den ICEs liegt die Entscheidung für das Netzwerk nicht nur bei der Bahn, sondern auch bei den Bestellern, dem Bund und den Bundesländern. Somit müssen viele Rädchen ineinandergreifen und eine für alle Parteien zufriedenstellende Lösung gefunden werden.

Auch Mobilfunkanbieter müssen mitspielen

Das WLAN im Bahnverkehr soll nicht zulasten des Kunden realisiert werden. Um das Projekt unentgeltlich umsetzen zu können, müssen aber auch die Netzbetreiber mitspielen. Frank Zerban, Hauptgeschäftsführer des Besteller-Verbandes, hofft hier auf ein Entgegenkommen. Er wertet die Erwartungshaltung der Kunden für ein kostenloses WLAN in Nahverkehrszügen als ein wichtiges Argument. Ob dieses jedoch umsetzbar sei, würde an den Konditionen liegen, die die Mobilfunkanbieter anbieten.

 

Hoffen wir, dass alle Beteiligten bald zu einer effektiven Einigung kommen und tatsächlich eine brauchbare WLAN-Infrastruktur im Schienenverkehr der Deutschen Bahn kommt. Leider werden bis dahin aber noch mindestens fünf Jahre vergehen.

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