Geht es nach dem chinesischen Hardware-Hersteller Huawei, könnte die LTE-Technik spätestens 2020 schon wieder zum alten Eisen gehören. Und das obwohl „echtes 4G“, also LTE-Advanced (bis 1000 MBit), frühestens in 2-3 Jahren in erstzunehmenden Umfang erwartet wird. Mit der 5G-Technik könnten 100-mal mehr Daten per Funk übertragen werden.
5G: 100 GBit/s
Wie Huawei gestern in einer Pressemitteilung bekannt gab, investiert das Unternehmen jetzt schon massiv in die Zukunft der mobilen Datenübertragung. In den kommenden 4 Jahren, wolle man die Forschung an 5G-Netzen mit 600 Mio. US-Dollar unterstützen. Das Geld diene der Grundlangenforschung für verbesserte Technologien der Luftschnittstelle, also der Datenübertragung von vom Nutzer zur Sendestation. Schon jetzt gibt der Konzern eine wage Hausnummer an, die sich zunächst wie ein Tippfehler ließt und selbst die schnellsten Glasfaser-Breitbandanbindungen von heute (FTTH), recht lahm erscheinen lässt. Satte 10 GBit/s seinen via 5G realisierbar, so Huawei. Das entspräche 1250 MBit/s – also dem 25fachen einer VDSL50-Leitung. Außen vor seien beim Investitionsvolumen aber Forschungen für 5G-fähige Endgeräte. Derartige Netze könnten „[..]hochauflösende Filme in Sekundenschnelle herunterzuladen, und werden eine lebensechte Videokommunikationserfahrung ermöglichen.“, so Eric Xu, CEO von Huawei.
Vorreiter für 5G
Für Huawei ist der Forschungspfad allerdings nicht neu. Bereits 2009 startete das Unternehmen mit der Entwicklung und präsentierte schon 2011 auf dem Mobile World Congress ein lauffähiges Testnetz mit 5G-Basisstation. Zudem sponsert man etliche Forschungsprojekte in der EU. Des weiteren beteiligt sich Huawei an einem 5G-Forschungscenter in UK (5GIC). Allein auf diesem Feld bewegt man sich allerdings auch nicht. Die japanische NTT DoCoMo forscht ebenfalls an 5G und plant ab 2020 erste Erfolge für die kommerzielle Nutzung ein.
Die verbesserten Datenraten sollen aber nicht nur Endnutzern mehr Komfort bieten. In den kommenden Jahrzehnten erwarten Experten einen regelrechten Boom in der sogenannten M2M-Kommunikation. Sprich – Maschinen kommunizieren zunehmend autark über mobile Datennetze. Etwa im Bereich Logistik, und Verkehr, aber auch Haushaltsgeräte. Bis 2020 erwartet man im Hause Huawei weltweit 100 Milliarden solcher „Netzteilnehmer“.
Fazit
Auch wenn es so klingt, als könnte 5G schon in wenigen Jahren die nächste Revolution im Mobilfunkmarkt einläuten – bis erste Nutzer in Deutschland (oder anderswo) per 5G-Stick mit 1000 MBit surfen, wird es noch lange dauern. Wahrscheinlich nicht vor dem Jahr 2025. Auch der LTE-Standard sollte ursprünglich schon Jahre vor der eigentlichen Einführung marktreif sein. Zudem müssen zunächst sämtliche Mobilfunkstationen mit extrem leistungsfähigen Glasfasernetzen angebunden werden oder mit neuen Richtfunktechniken ausgestattet sein. Letztendlich gilt es die weltweiten Forschungsergebnisse aller Unternehmen dann in einem gültigen Standard von der ITU zusammenzufassen.
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Alex
Mein Gott! Wer braucht denn eine Internetverbindung mit 1000Mbit?
Sollen Rechenzentren in Zukunft per Funk angeschlossen werden? So ein Schwachsinn…