DSL per Funk: Anbieter & Möglichkeiten

 

Da vielerorts weiterhin keine oder nur sehr langsame Internetzugänge über DSL und VDSL verfügbar sind, fragen sich viele Verbraucher, ob man auch DSL über Funk (also ohne Festnetzleitung) beziehen kann. Indirekt geht das tatsächlich. Wir zeigen, was heute machbar ist, welche Anbieter es gibt und wieviel das kostet.

 

DSL per Funk für zuhause

DSL-Anschluss per Mobilfunk übertragen?

DSL über Funk? Soviel vorweg – rein technisch gesehen ist das natürlich Quatsch! Warum zeigen wir gleich! Aber dennoch können über Funk, genauer gesagt LTE und 5G, Internetanschlüsse mit weit über 100 MBit/s realisiert werden. Fast an jedem beliebigen Ort! Doch der Reihe nach…

 

Bei DSL (eigentlich ADSL) handelt es sich um ein Datenübertragungsverfahren, was vor Jahrzenten entwickelt wurde und die alten Kupfer-Festnetzleitungen nutzt. Bevor es Handys gab, war schließlich fast jeder Haushalt mit diesen Telefonleitungen ausgestattet. Anfang konnten so nur wenige KBit/s übertragen werden. Über die Zeit gab es diverse Verbesserungen bis hin zu ADSL2+, was auch heute noch DSL-Tarife mit maximal 16 MBit/s ermöglicht. Bei DSL handelt es sich also um ein festnetzbasiertes Übertragungsverfahren für Internetzugänge auf Basis des Telefonnetzes. „DSL über Funk“ ist daher eher metaphorisch zu verstehen als Internetzugang über das Mobilfunknetz. Daher setzen wir den Begriff auch in Anführungszeichen.

 

Die 4. und 5. Mobilfunkgeneration, besser bekannt als 4G (LTE) und 5G, sind übrigens dafür wie geschaffen. Selbst die Geschwindigkeit von Glasfaser kann damit geknackt werden…

Erfahrungen: Wie gut funktioniert „DSL per Funk“

Unsere Redaktion selbst hat derartige Internetanschlüsse in den vergangenen Jahren schon mehrfach getestet und sogar privat eingesetzt. Teils auf Reisen oder als Überbrückung bei einem längeren Netzausfall des Kabelanbieters. Sofern das Mobilnetz des gewählten Anbieters (siehe unten) vor Ort schon gut ausgebaut ist, können in der Praxis problemlos 50 MBit/s erzielt werden. Teils sogar 100-200 MBit/s. Rein technisch sind über LTE aktuell 500 MBit/s möglich und via 5G sogar mehr als 1000 MBit/s. Links zu den Test- und Erfahrungsberichten finden Sie gleich folgend in der Anbieterübersicht.

Wie stehts mit der Verfügbarkeit?

Eigentlich sehr gut! Nachdem der LTE- und 5G-Ausbau lange Zeit in Deutschland recht schleppend voran ging, ist der Status quo seit 2022 bereits sehr gut, so dass praktisch jeder und überall „Funk DSL“ nutzen kann. 4G deckt über 98-99 Prozent ab, 5G ca. 75-95 Prozent, je nach Netzanbieter.

mögliche Anbieter im Kurzportrait

Kommen wir nun zu den Unternehmen, die derartige Tarife bieten. Wir werden an dieser Stelle nur kurz eine Übersicht geben. Sie finden aber jeweils finden Sie noch Links für mehr Hintergrundinformationen über die Preise und Konditionen.

 

Deutsche Telekom: Die Telekom bietet sogar gleich zwei Produkte. Das eine kombiniert tatsächlich DSL mit Funkinternet – genannt Hybrid. Eine Volumenbegrenzung gibt es bei den Tarifen nicht. Alternativ hat der Konzern noch die Speedbox-Tarife zu bieten, die „DSL über Funk“ bieten.

 

Vodafone: Die Düsseldorfer waren sogar die ersten, die 2011 erstmals DSL per Funk möglich machten mit den LTE Zuhause Paketen. Die gibt es zwar nicht mehr, dafür aber die noch besseren Gigacube-Tarife. Damit surfen Sie mit LTE oder 5G superschnell überall bundesweit im Internet zu fairen Preisen ab 34.99 € im Monat. Wahlweise sogar ohne Datenlimitierung!

 

DSL daheim per Funk

 

Freenet: Die Freenet-DLS hat ebenfalls einen solchen Tarif über Funk im Angebot – eigentlich sogar zwei. Einmal Freenet Internet LTE – für 30 € gibt’s hier satte 1000 GB Datenvolumen (bundesweit). Oder unlimitiert viel Traffic ab 34.99 € (EU-weit).

 

O2 Telefónica: Ein sehr interessantes Funk-DSL Angebot kommt noch von O2. Im Tarif „my Home S“ per Homespot bietet der Konzern eine unbegrenzte Surf- und Sprachflat ab sagenhaften 29.99 €. Immerhin 50-100 MBit sind so möglich. Mit dem Paket „my Internet 150“ kann der Internetzugang sogar innerhalb Deutschlands mitgenommen werden. Man ist dann nicht auf einen Anwedungsort beschränkt, ohne wie beim Gigacube.

 

> Testbericht Vodafone Gigacube
> Testbericht Speedbox Telekom
> Testbericht Freenet Unlimited
> Testbericht O2 my Home per LTE

 

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