O2 hat einen technischen Meilenstein in der Weiterentwicklung der eigenen 5G-Netze erreicht. In einem Pilotprojekt konnten unter Praxisbedingungen schwindelerregende 1,7 GBit/s erzielt werden. Also fast 2x so schnell wie ein Heim-Glasfaseranschluss mit 1000 MBit/s.
5G noch nicht mal ansatzweise ausgereizt
Bislang halten sich die Mobilfunkanbieter noch stark zurück, was die Ausschöpfung der Möglichkeiten angehet, welche 5G bietet. Vodafone, O2, Deutsche Telekom und auch 1&1 verweisen aktuell bei fast allen Tarifen auf eine Maximaldatenrate von 300 MBit/s. Nur 1&1 5G-Zuhause wird noch mit 500 MBit beworben. Es ist allerdings ein offenes Geheimnis, dass man über das 5G-Netz bei Telekom und Vodafone teils auch schon deutlich über 1000 MBit erzielen kann. Wir selbst haben schon vor Jahren in der Leipziger Innenstadt mehrmals knapp das volle Gigabit erreichen können. Potenzial bietet die Technik ohnehin noch genug. Theoretisch sind 5, 10 oder 20 GBit/s möglich.
So führte O2 den Gigabit Livetest durch
Zusammen mit dem Netzausrüster Nokia wurden in Potsdam an mehreren Standorten (sogenannte Innovation Cluster) Testläufe durchgeführt. Dabei kam ein handelsübliches Samsung S24 Ultra zum Einsatz. Die Besonderheit: Zum Erreichen der Geschwindigkeit von 1,7 GBit/s verwendeten die Telefónica erstmals vier verschiedene Funkbänder. Das sogenannte Carrieraggregation wird zwar heute schon längst angewandt, aber dann nur mit zwei oder drei Frequenzbändern.
Für den Test bündelte man alle im O2-Netz zur Verfügung stehenden Frequenzen bei 700, 1800, 2100 und 3600 MHz. Zudem wurde echtes 5G (standalone) eingesetzt, besser bekannt als „5G Plus“. Seit Ende 2023 ist 5G+ auch im O2-Netz möglich, wenn auch noch längst nicht überall und mit jedem Endgerät.
Leider machte das Unternehmen keine Angaben dazu, wann man plant die 4-fach Carrier-Aggregation für alle 5G SA Standorte bzw. alle Kunden freizuschalten. Wahrscheinlich dürfte es für einen Praxiseinsatz noch etliche Monate dauern. Oder aber die Technik wird genutzt, um die durchschnittliche Datenübertragungsrate weiter zu erhöhen.
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