Huawei hat in München seine beiden Highend-Phablets Mate 10 und Mate 10 Pro vorgestellt. Dabei greift der chinesische Konzern nicht nur den Trend der 18:9-Displays auf, sondern will mit einem speziellen Prozessor für neuronale Netzwerke überzeugen. Mit diesem soll das Smartphone auf die Wünsche des Nutzers mit Vorschlägen reagieren können. In puncto LTE wird zudem mit bis zu 1,2 Gbit/s die Gigabit-Grenze geknackt.
Huawei Mate 10 Pro | © Huawei
Die neue Phablet-Oberklasse aus dem Hause Huawei
Am Montag, dem 16. Oktober 2017, stellte Huawei seine Antwort auf die diesjährigen Phablet-Schwergewichte Galaxy Note 8 und Apple iPhone X vor. Das Mate 10 Pro weist bereits bei seinem neu konstruierten Gehäuse einen deutlichen Unterschied zum Vorgänger auf. Endlich ist auch Huawei im Zeitalter der möglichst randlosen Mobilgeräte angekommen und verbaut einen 18:9-Bildschirm. Die Vertriebspolitik hat der Hersteller für Deutschland jedoch angepasst. Zumindest dieses Jahr werden wir hierzulande nur die teurere (aber besser ausgestattete) Pro-Version erwerben können. Beide Smartphones haben einen speziellen neuronalen Prozessor gemein, der das Nutzerverhalten anhand von Maschinenlernen studiert und beispielsweise zu einer Situation passende Apps vorschlagen kann. Beim Mobilfunk ist das Highlight aber das rasante LTE-Modem im SoC Kirin 970. Es können Bandbreiten von bis zu 1,2 Gbit/s im Download (Cat. 18) umgesetzt werden.
Huawei Mate 10 Pro: iPhone X in günstig
Der kalifornische Hersteller Apple war schon zuvor für die üppigen Marktpreise seiner Mobiltelefone bekannt, mit dem iPhone X, das mindestens 1.149 Euro kostet, nimmt das Ganze aber eine neue Dimension an. Da wirken die 799 Euro, die Huawei für das Mate 10 Pro haben möchte, geradezu günstig – auch wenn selbstredend dieser Betrag ebenfalls kein Pappenstiel ist. Doch was bekommt der Käufer für sein Geld? Ein 6 Zoll großes Display im 18:9-Format mit 2.160 x 1.080 Pixel nimmt knapp 81 Prozent der Front ein. Das Mate 9 (Pro) kam auf lediglich 73 Prozent. Es handelt sich um ein AMOLED-Panel. Das Herzstück des Mate 10 Pro stellt der Chipsatz HiSilicon Kirin 970 dar, der, erneut von Huawei selbst entworfen wurde. Ein Octa-Core-Prozessor mit bis zu 2,4 GHz Takt treibt im Zusammenspiel mit 4 GB oder 6 GB RAM das Smartphone an. Der Flash-Speicher ist bei der 4-GB-Ausführung mit 64 GB bestückt, bei der 6-GB-Ausgabe sind es hingegen 128 GB. Als GPU dient die Mali-G72 MP12. Dieser Grafikchip mutet zwar neuer als der Mali-G71 im Galaxy S8 an, jedoch hat das Samsung-Pendant acht Kerne mehr.
Huawei Mate 10 Pro – die Konnektivität
Die weiteren Spezifikationen des im 6-Zoll-Koloss verbauten LTE-Modems klingen ebenfalls vielversprechend. So kann der Upload mit maximal 150 Mbit/s vonstatten gehen und es werden zahlreiche Frequenzbänder unterstützt. Selbstredend ist auch das wichtige Band 20 (800 MHz) dabei. Klasse: das Mate 10 Pro wird zusätzlich in einer Dual-SIM-Variante auf den Markt kommen, wobei der zweite Nano-SIM-Slot ebenfalls Zugang zum LTE-Netz bietet. Beide SIM-Kartenschächte sind VoLTE-fähig. Dual-Band WLAN-ac mit 2,4 GHz und 5 GHz gehört in der Oberklasse schon seit Jahren zum guten Ton und fehlt auch beim Mate 10 Pro nicht. Schade hingegen ist der Verzicht auf Bluetooth 5.0, das Handy stellt lediglich Verbindungen über Bluetooth 4.2 her. Zwar gibt es die aktuelle USB-Typ-C-Schnittstelle, leider wird aber deswegen auf einen Kopfhöreranschluss verzichtet. Immerhin liegt ein Adapter bei, mit dem 3,5-mm-Kopfhörer weiterverwendet werden können. Eine Rarität bei aktuellen Smartphones ist der Infrarotsensor, durch diesen wird das Mate 10 Pro zur Universalfernbedienung. Abgerundet wird das Paket mit dem Nahfunkstandard NFC und der Navigation via GPS.
Huawei Mate 10 Pro – ein Paradies für Kamera-Fans
Die Dual-Kamera auf der Rückseite ist mit allerlei technischer Schmankerl ausgestattet. Es wurde eine Optik mit 20 Megapixel (monochromer Sensor) und eine mit 12 Megapixel (RGB-Sensor) integriert, die in Zusammenarbeit für bessere Fotos sorgen sollen. Dabei hilft auch die lichtstarke Blendenöffnung von f/1.6. Um das Motiv zügig scharfzustellen, vereint Huawei bei seinem Mate 10 Pro einen Phasen-Autofokus, einen Laser-Autofokus und einen Tiefen-Autofokus. Die Frontkamera ist mit 8 Megapixel ausgestattet, durch die Blende von f/2.0 dürften auch bei schlechterem Umgebungslicht noch brauchbare Aufnahmen möglich sein.
Weitere Eigenschaften des Huawei Mate 10 Pro
Beim Betriebssystem zeigt sich der Hersteller am Puls der Zeit und installiert direkt Android 8.0 Oreo auf dem internen Speicher. Darüber liegt – nummerisch passend – die Benutzeroberfläche Emotion UI 8.0. Für die Ausdauer des Mate 10 Pro ist ein fest verbauter Akku mit einer Kapazität von 4.000 mAh zuständig. Auf einen physischen Home-Button hat Huawei wie Samsung bei seinem Galaxy S8, Apple bei seinem iPhone X und LG bei seinem G6 verzichtet. Neu ist der Staub- und Wasserschutz nach dem Standard IP67, ein Feature, das es zuvor in noch keinem Mate-Modell gab. Das Huawei Mate 10 und das Mate 10 Pro unterscheiden sich übrigens ausschließlich beim Display. Die Standardausführung ist mit einem 5,9 Zoll großen IPS-Bildschirm ausgerüstet. Dieser basiert noch auf dem 16:9-Formfaktor und löst mit 2.560 x 1.440 Pixel etwas höher auf, als das Panel in der Pro-Version.
Preis und Verfügbarkeit des Huawei Mate 10 Pro
Ab Mitte November wird das Mate 10 Pro im Handel erhältlich sein. Die Verfügbarkeit variiert je nach Anbieter. Die Deutsche Telekom hat das Mate 10 Pro hier bereits in ihr Sortiment aufgenommen. Dort gibt es das Smartphone beispielsweise für einmalig 1 Euro in der 128-GB-Ausgabe zusammen mit dem Tarif MagentaMobil L (66,10 Euro monatlich, 6 GB LTE-Datenvolumen). Vodafone weist zwar auf die Möglichkeit des Vorbestellens hin (www.vodafone.de/shop), ein entsprechendes Angebot konnten wir derzeit allerdings nicht vorfinden. O2 offeriert das Mate 10 Pro für einmalig 19 Euro, dazu gibt es den Tarif Free M (52,49 Euro monatlich, 10 GB LTE-Datenvolumen). Der Provider 1&1 lässt es sich ebenfalls nicht nehmen, eines der wichtigsten Smartphones 2017 anzubieten. Direkt hier beim Anbieter, gibt es das Mate 10 Pro beispielsweise mit dem All-Net-Flat Pro (10 GB LTE-Datenvolumen) für einmalig 0 Euro. Der Tarif dazugehörige Tarif schlägt im ersten Jahr mit 44,99 Euro und im zweiten Jahr mit 54,99 Euro zu Buche.
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