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12. 02. 2013

Für LTE könnte 2013 das Jahr der Entscheidung werden. Während eine potentielle Frequenzversteigerung die Telekommunikationsunternehmen verunsichert, zeigen aufregende Weiterentwicklungen wie LTE-Advanced, wohin die Reise geht. Eine wachsende Anzahl von Menschen vertraut bereits vollständig auf drahtlose Kommunikation.

 

Netzausbau ist noch im vollem Gange

Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) umreißt im Jahrbuch 2013 die prägenden Trends der Branche. Der Stau der LTE-Anträge bei der Bundesnetzagentur ist noch nicht völlig verwunden und so bleibt Thomas Ellerbeck, Geschäftsführer bei Vodafone Deutschland, skeptisch: „Wir haben weit vor der Frequenzauktion im Jahre 2010 auf den zu erwartenden Engpass hingewiesen, der Bund hat dann mehr als vier Milliarden Euro eingenommen.“ Zudem müsse jeder Antrag von den Unternehmen bezahlt werden. Dieses lukrative Geschäft sollte eigentlich ein ausreichender Anreiz für eine angemessene Personalstärke sein.

Leinen los! Der Abschied vom Festnetz

Die Zeit drängt. Der innerdeutsche Breitbandausbau hängt in der Fläche massiv von LTE ab. Keine Technologie kann schneller und vor allem kostengünstiger, auch entlegene Winkel erreichen. Der Trend der „Mobile Only Haushalte“ (MOH) treibt den Bedarf zum Transfer von hohen Datenvolumen weiter nach oben. Diese Nutzergruppe verzichtet auf Festnetzanschlüsse gänzlich und kommuniziert vollständig über ihr Mobiltelefon. In Tschechien (81 Prozent) und Finnland (78 Prozent) bestimmen die MOH bereits den Markt, während der europäische Schnitt noch bei 27 Prozent liegt.

 

MOH greifen doppelt so häufig zu mobilen Breitbandzugängen, wie Festnetz-Konsumenten. In Deutschland wird im Osten Deutschlands und den Stadtstaaten besonders gerne auf drahtloses Breitband zurückgegriffen. Hier offenbart LTE seine Vielseitigkeit: In dünnbesiedeltem Raum und den Ballungsgebieten bringt der Standard gleichermaßen die benötigte Leistung. Vlasios Choulidis, Vorstand Vertrieb und Marketing der Drillisch AG: „Für Zusatzdienste oder höhere Netzleistungen würden 86 Prozent der Befragten auch einen deutlich höheren Preis akzeptieren.“

LTE-Advanced bereits in Vorbereitung

Bei Telefónica Deutschland (o2) wird bereits davon ausgegangen, dass „mittel- bis langfristig“ weitere LTE-Frequenzen nötig sein werden, um die Nachfrage zu bedienen. Dabei wird auch versprochen, dass die ländlichen Räume nachhaltig mit LTE und LTE-Advanced versorgt werden. Stefan Koetz, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Ericsson, erklärt: „Mit LTE Advanced werden über den Mobilfunk Spitzendatenraten im Downlink von über 1 GBit/s möglich, im Uplink sind es mehr als 500 Mbit/s.“

Erneute Frequenzversteigerung unwillkommen

Doch die für 2016 befürchtete Neuvergabe der Frequenzen bei 900 MHz und 1800 MHz bereitet unter anderem Thorsten Dirks, CEO E-Plus, Kopfzerbrechen: „Das Geld für zusätzliche Frequenzkosten könnte den Netzausbau gefährden.“ Noch in diesem Jahr soll daher eine Entscheidung fallen. Laut der Branche wäre eine Versteigerung nicht wünschenswert. Die Staatsfinanzen würden sonst auf Kosten der stockenden Breitbandversorgung saniert. Könnte diese Unsicherheit ein Hinweis auf das Zögern von E-Plus in Sachen LTE sein? Mit seinem Appell ist der Mobilfunkanbieter hingegen nicht allein: Die Bundesregierung müsse den Unternehmen regulatorisch entgegen kommen, ansonsten sei der Ausbau massiv in Gefahr.

 

Quelle: VATM
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