Auf der IFA wurden nicht nur neue Endgeräte für die stationäre und mobile LTE-Nutzung vorgestellt. Ein Unternehmen namens Ubitus präsentierte eine handfeste Anwendung der neuen Funktechnik. Zusammen mit der Telekom, will der Hersteller künftig Computerspiele mobil in einer neuen Dimension den Usern verfügbar machen.
Ubitus
Das taiwanesische Unternehmen sieht sich selbst als weltweit führendes Unternehmen von Cloud-Computing Technologien. Spätestens seit einem etwas quirligen Mircosoft-Werbespot mit dem nervigen „ab in die Cloud“-Slogan, sollte eigentlich jeder schon mal mit dem Begriff konfrontiert worden sein. Gemeint ist die Auslagerung von Hardware-Kapazitäten und/oder Anwendungen auf dezentrale Anbieter von Rechenzentren. So kann man z.B. über das Internet Anwendungen nutzen, die gar nicht auf dem eigenen Rechner installiert sind bzw. dort mangels Leistung nicht laufen würden. Einige sehen in dem „Cloud“-Konzept gar schon die IT-Infrastruktur der Zukunft.
Spielen über die Cloud und LTE
Die Idee, Spiele über die Cloud an die Konsumenten zu bringen, ist nicht neu. Wohl aber der Ansatz, die LTE-Technik dafür zu nutzen. Das Unternehmen „Ubitus“ stellte auf der IFA 2011 erstmals mit der Telekom die GameCloud®-Technologie vor. Damit sollen auf passenden LTE-Endgeräten, wie dem „Galaxy Pad 8.9“ oder dem Smartphone „Galaxy S II LTE“ von Samsung (Details dazu von der IFA hier), künftig hochwertige Spiele angeboten werden können. Ubitus habe viel Entwicklungsarbeit daran gesetzt, künftig „umfangreiche Multimedia- und Spieleinhalte über LTE-Netzwerke bereitzustellen“, wie es in einer Pressemitteilung vor einigen Tagen hieß. Man sehe darüber hinaus enormen „Bedarf an qualitativ hochwertigen Spieledienstleistungen“. Tatsächlich ist in den USA Cloud-Gaming schon seit einiger Zeit ein angesagtes Konzept mit beträchtlichen Wachstumsraten. Führend in diesem Markt ist dort das Unternehmen OnLive (Update: mittlerweile eingestellt).
Vorteile für die Nutzer
Der entscheidende Vorteil für die Konsumenten ist eine weitestgehend plattform- und hardwareunabhängige, dezentrale Organisation. Aufwendige 3D-Grafiken oder Physikberechnungen werden nicht mehr beim User selbst (Client) berechnet. Diese Aufgabe übernimmt der Cloud-Gaming-Anbieter und streamt, wenn man so will, die fertig berechneten Bilddaten zum User. LTE ist wegen der hohen Datenraten und der sehr niedrigen Latenzzeiten dafür prädestiniert. Insbesondere die Reaktionszeit war bei bisherigen Mobilfunktechniken deutlich zu hoch. Der Anwender erlebt die Anwendung so, als ob sie direkt auf dem Endgerät berechnet wird. Auf diesem Wege ließen sich also theoretisch High-End-Spiele mit immensen Anforderungen an die Computerhardware, wie Crysis 2, problemlos auf jedem LTE-fähigen Tablet-PC spielen. Als Abrechnungsmodelle kommen z.B. stundenbasierte Tarife oder Flatratemodelle (rund 10$ bei OnLive) in Frage. Hierzu nannten Ubitus und Deutsche Telekom noch keine Details.
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