Man stelle sich folgendes Szenario vor: Es findet eine Versteigerung statt und der Auktionator bricht ab. Nicht etwa weil keiner bieten möchte, sondern weil die Gebote zu hoch sind. Gibt es nicht? Gibt es doch! So geschehen bei der derzeitigen LTE-Frequenzauktion in Tschechien.
LTE-Ausbau weiter verzögert
Die Tschechen werden sich in Sachen LTE noch eine Weile gedulden müssen. Während im Nachbarland Deutschland bereits kräftig Geld mit der neuen Mobilfunktechnologie verdient wird, wurde in böhmischen Gefilden gerade die laufende Frequenzauktion von der zuständigen Behörde abgebrochen. Grund: Die Gebote seine zu hoch, so die Verantwortlichen. Die beteiligten Mobilfunkanbieter, darunter Telefonica, Vodafone, ein Finanzinvestor und die Telekom-Tochter T-Mobile hätten insgesamt etwa 800 Millionen Euro geboten. Die Grenze der Wirtschaftlichkeit wurde von den tschechischen Behörden mit 785 Millionen Euro taxiert.
Kann sich das rechnen?
Es mutet zuerst etwas seltsam an, dass sich darüber von Seiten der Regierung Gedanken gemacht wird. Schließlich landen die Einnahmen im Staatssäckel. Doch offenbar befürchtet man, dass die enormen Kosten früher oder später an die Endkunden weitergegeben werden und LTE somit auf wenig Interesse in der Bevölkerung stoßen wird. Der Kunde könne der Leidtragende werden, fasste Behördenchef Pavel Dvorak die Lage aus seiner Sicht zusammen. Kritiker bemängeln allerdings, dass die Behörde mit der Auswahl der Art der Auktion selbst zu unrealistischen Spekulationen eingeladen hätte.
Wie geht es weiter?
Freunde schneller mobiler Internetverbindungen werden sich in unserem Nachbarland wohl also noch etwas gedulden müssen. Über die Neuaufnahme der Versteigerung ist bisher nichts bekannt. Doch nicht nur Tschechien „trödelt“ in Sachen LTE. Auch in Österreich soll es erst im Herbst wieder eine neue Auktion geben. Dort gaben allerdings Inhaberwechsel beim Mobilfunkanbieter Orange Anlass zum Aufschub. Der Ausbau in der Metropolregion Wien hat bereits begonnen.
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Dieter Drews
Die Information ist komplett unnütz, weil ohne Datum.