Der GSMA Mobile World Congress ist die wichtigste Mobilfunk-Messe der Welt und findet alljährlich Ende Februar in Barcelona statt. Im Jahr 2016 haben wieder viele große Smartphone-Hersteller die Messe für Ankündigungen neuer Smartphones genutzt, darunter Größen wie Samsung, LG und Sony aber auch unbekanntere Hersteller wie Xiaomi.
Doch zu den Highlights zählten neben neuer Smartphones, vor allem Demonstrationen der nächsten Mobilfunk-Generation 5G sowie das Thema Virtual Reality. Vom MWC in Barcelona berichtet Max von LTE-Anbieter.info.
Neue Smartphone-Highlights
Traditionell nutzen die Smartphone-Hersteller den Mobile World Congress für die Präsentation ihrer neuen Top-Smartphones für das noch recht junge Jahr. 2016 haben insbesondere Samsung und LG sehr interessante Geräte vorgestellt, die jeweils im Frühjahr in den Handel kommen sollen. Erstmals kommt auch eine neue Chipsatz-Generation mit deutlich höheren LTE-Geschwindigkeiten als bisher zum Einsatz.
Das neue Flaggschiff von LG heißt G5 und bringt als Besonderheit einen wechselbaren Akku mit – für moderne Smartphones eine absolute Seltenheit. Auf ein hochwertiges Metallgehäuse muss man dennoch nicht verzichten. Das Gerät kommt mit einem 5,3 Zoll großen QHD Display mit Always-On Funktion sowie zwei Kameras auf der Rückseite, eine davon mit Weitwinkel-Linse, wie man es von Action-Kameras her kennt. Das LG G5 lässt sich mit Modulen, sogenannten „Friends“, erweitern. So kann man zum Beispiel einen Kamera-Griff mit erweitertem Akku sowie ein Audio-Modul von Bang & Olufsen anschließen. Da das LG G5 mit dem neuesten Qualcomm Snapdragon 820 Chipsatz ausgeliefert wird, sind über LTE-Advanced der Kategorie 10 Geschwindigkeiten von bis zu 600 MBit/s im Download und bis zu 150 MBit/s im Upload erreichbar.
Das Samsung Galaxy S7 edge ist das Flaggschiff-Smartphone von Samsung für das Jahr 2016. Der Nachfolger des Samsung Galaxy S6 edge hat ein 5,5 Zoll großes QHD Super AMOLED Display, welches zu den Seiten hin deutlich abgerundet ist und daher sehr futuristisch aussieht. Das Gerät hat einen Metallrahmen und eine Rückseite aus Glas, außerdem ist es gegen Wasser und Staub geschützt. Die integrierte Kamera ist, laut Samsung, die bisher beste in einem Smartphone. Sie nimmt Fotos mit 12 Megapixel auf und kann dank f1.7 Optik auch in Momenten mit schwachem Licht noch scharfe Fotos schießen. Der interne Speicher ist 32 Gigabyte groß und lässt sich – wie beim LG G5 – mit einer MicroSD Speicherkarte erweitern. Auch das Samsung Galaxy S7 edge erlaubt Geschwindigkeiten von bis zu 600 MBit/s über LTE Cat10, je nach Tarif und Netzausbau. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 799 Euro, erhältlich ist das Gerät ab 11. März 2016. Wem das zu teuer ist, der sollte sich den kleinen Bruder Samsung Galaxy S7 anschauen. Im Gegensatz zum „edge“ Modell, ist das Display nicht gebogen, dafür ist der Preis mit 699 Euro etwa 100 Euro niedriger.
Virtual Reality wird massentauglich
Auf dem Mobile World Congress war die virtuelle Realität allgegenwärtig. Sogenannte VR Brillen konnten an gefühlt jedem zweiten Stand ausprobiert werden und viele Unternehmen haben Anwendungen vorgestellt, welche von Virtual Reality profitieren. Samsung hat die Präsentation seines Galaxy S7 Smartphones sogar in Teilen virtuell über eine VR Brille durchgeführt, um sein Gerät namens „Gear VR“ bekannt zu machen. Die Gear VR ist eine Virtual Reality Brille, bei der ein kompatibles Smartphone in die Brille eingelegt wird. Anwendungen wie Spiele, Filme oder bestimmte andere Apps können mit der Gear VR auf eine ganz neue Art erlebt werden. Bei der aktuell laufenden Vorbestellung des S7, erhalten Vorbesteller noch für kurze Zeit diese Brille gratis dazu.
Auch LG hat eine neue VR Brille vorgestellt, die deutlich kleiner und leichter als die Samsung Gear VR ist und per Kabel mit dem Smartphone verbunden wird. Dadurch soll der Tragekomfort besser sein. Das Highlight war aber die HTC Vive VR Brille, die in Zusammenarbeit mit dem Spiele-Distributor Steam entwickelt wurde. Die HTC Vive ist für die Nutzung an einem leistungsfähigen Desktop-Computer entwickelt worden und bietet eine hervorragende Bildqualität und ein tolles Spielerlebnis. Mit etwa 900 Euro ist das Gerät aber auch sehr teuer.
Konkrete Anwendungen für 5G
Ein weiteres großes Thema auf dem Mobile World Congress war die fünfte Mobilfunkgeneration (5G), welche ab etwa 2020 in den kommerziellen Einsatz gehen soll. Diverse Netzbetreiber und Netzwerk-Ausrüster haben Anwendungen vorgestellt, welche mit 5G erstmals möglich sein sollen. Außerdem wurden extrem hohe Bandbreiten von mehren Gigabit pro Sekunde über 5G demonstriert.
Die Deutsche Telekom hat auf ihrem Messestand einen industriellen Roboter gezeigt, welcher über 5G Mobilfunk gesteuert wurde und von den extrem niedrigen Latenzzeiten von unter einer Millisekunde profitiert hat. Damit sollte veranschaulicht werden, dass nur mit so niedrigen Latenzzeiten eine Steuerung von Maschinen über Mobilfunk möglich ist. Zum Vergleich: LTE hat Latenzzeiten von etwa 20 bis 30 Millisekunden. Über 5G soll auch das selbstfahrende Auto möglich werden, Hersteller wie BMW, Audi und Mercedes forschen bereits seit längerem an diesem Thema.
Deutlich wurde ebenso, dass neben den bislang genutzten Mobilfunk-Frequenzen, auch deutlich höhere Frequenzbereiche für 5G genutzt werden sollen, etwa der Bereich um 60 GHz. Das ermöglicht zwar extrem hohe Bandbreiten und damit neue Anwendungen, wird allerdings auch eine andere Netz-Struktur erfordern, da die Reichweiten im Vergleich extrem niedrig sein werden. Auf dem Stand der Telekom wurden Datenraten von rund 70 Gb/s über 5G gezeigt.
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