Abgelegene Landstriche werden noch immer nicht komplett mit schnellen DSL-Anschlüssen versorgt, sodass die Bewohner meist nur per EDGE-Geschwindigkeit (in der Praxis unter 260 kBit/s) im Internet surfen und E-Mails abrufen können – an Video Streaming in vollem Umfang ist da gar nicht erst zu denken! LTE als vierte Mobilfunkgeneration soll hier Abhilfe schaffen. Zwar ist diese noch lange nicht verfügbar, trotzdem ist der Nachfolger des HSDPA-Standards bereits in aller Munde.
Wie das Portal „Light Reading berichtet“, plant die Deutsche Telekom zum Ende des Jahres erste LTE-Tests auf Basis der kürzlich erworbenen Frequenz-Blöcke. Als allererstes müssen die Deutsche Telekom, Telefónica O2 und Vodafone rund 90% der bisher nicht mit Breitband abgedeckten abgelegeneren Landstriche mit dem neuen Standard versorgen. Diese Forderung kommt von der Bundesnetzagentur, welche die LTE-Frequenzen zur Verfügung stellen und an die Anbieter versteigert haben.
Die Ausbreitung von LTE wird sich also zunächst auf diese Gebiete konzentrieren und erst später auch in größeren Städten angeboten werden – eine unglaubliche Bandbreite von bis zu 150 MBit/s soll nach erfolgtem Ausbau des Netzes ab 2015 flächendeckend in Deutschland verfügbar sein. Bis dahin werden sich die Bandbreiten schrittweise von zunächst 35 MBit/s mit Ausbau der Mobilfunkzellen erhöhen. Klar dass der Ausbau der nicht erschlossenen Gebiete vorangetrieben wird, damit danach auch rasch in den Städten das neue Netz ausgerollt werden kann – dort lässt sich nämlich besseres Geld verdienen als auf dem Land!
Erst kürzlich endete die Auktion über die Frequenz-Blöcke für den LTE-Standard. Dabei wurden 41 Blöcke in den Frequenzbändern 800 MHz, 1.8 GHz, 2.0 GHz und 2.6 GHz versteigert. Bei einem Gesamtwert von etwa 4,4 Milliarden Euro haben Vodafone 12, Telefónica O2 11, die Telekom 10 und E-Plus 8 Blöcke ersteigert. Dabei interessierten sich die Netzbetreiber vor allem für die Blöcke im 800-MHz-Frequenzband, da bei einer niedrigeren Frequenz vergleichsweise weniger Infrastruktur benötigt wird um eine weite Ausbreitung des Netzes zu gewährleisten. Jeweils zwei Frequenz-Blöcke von 10 MHz im 800-MHz-Frequenzband gingen an Vodafone, Teléfonica O2 und die Telekom.
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