Wie der schwedische Kommunikationsausrüster Ericsson gestern bekannt gab, hat das Unternehmen mit der australischen Telstra erstmals LTE-Advanced in einem kommerziellen Endkundennetz gestartet.

Wie die Bezeichnung „Long Term Evolution“ schon nahe legt, gibt es nicht nur einen LTE-Standard. Dieser unterliegt vielmehr einem (standardisierten) Entwicklungsprozess. Das sogenannte „LTE-Advanced“ ist der nächste große Meilenstein. Durch diverse technische Neuerungen können die Netzbetreiber künftig höhere Datenraten und höhere Netzkapazitäten, bei gleichzeitig größerer Effizienz bieten. Ein adäquates Mittel also auch gegen den steigenden Datenverkehr in den Mobilfunknetzen. Von Südkorea abgesehen, gab es bisher weltweit noch kein einziges kommerzielles LTE-Advanced-Netz. Also welches für Endverbraucher offen steht und nicht nur Testzwecken dient. Dies Australier sind sozusagen fitze LTE-Advanced Führungsnation. Das Netz ging am 31.07. in Queensland online.
Trägerbündelung – Carrier Aggregation

Einer der wohl bedeutendsten Features von LTE-Advanced ist die sogenannte „Carrier Aggregation“. Damit können vereinfacht gesagt Frequenzbänder-Schnipsel auf verschiedenen Abschnitten zusammengefasst und für die Datenübertragung genutzt werden. Also eine Bündelung verschiedener Abschnitte auf dem Frequenzband zu einem Nutzband. Dies ist gerade für die Industrienationen elementar. Denn überall sind freie Bänder knapp und für LTE z.B. benötigt man bisher immer ein zusammenhängendes Band. Zum Beispiel 810-820 MHz für den Downstream. Mit LTE-Advanced wäre es für einen Provider möglich, ein 20 MHz breites Band, aus 810-820 UND 950-960 MHz, zu definieren. Auf diese Weise kann jeder Mobilfunkanbieter sein Spektrum ideal ausschöpfen.
Telstra zufrieden
Mike Wright von Telstra äußerte sich in einer Pressemitteilung sehr zufrieden über das Pilotprojekt mit Ericsson. Die Zahl der LTE-Kunden sein im vergangenen Halbjahr um über 40 Prozent(!) gestiegen. Dank LTE-Advanced könne man diesem Wachstum standhalten. Sobald Telstra 2015 die Rechte an weiteren Frequenzen erhält (bei 700MHz), könnte man Bänder auf 1800 und 700 MHz kombinieren und den Kunden auch höhere Datenraten anbieten. Etwa um die 300 MBit/s.
LTE-A in Deutschland?
Aufgrund der enormen Netztechnischen Vorteile, dürften die deutschen Mobilfunkkonzerne eigentlich große Ambitionen hegen LTE-Advanced auch in den eigenen Netzen einzusetzen. Wir glauben jedoch, dass es mindestens noch bis 2016 dauern wird, bis wir erste öffentliche Tests hierzulande sehen werden. Noch sind die Provider schlicht und einfach mit dem elementaren Netzaufbau gut ausgelastet.
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