Schon bald zieht sich die RTL-Gruppe mit einigen Sendern beim DVB-T-Empfang zurück. Jedenfalls in Nürnberg. Schuld sind nach Ansicht des Senders die LTE-Frequenzen und mangelnde Tests über Störpotenziale.
RTL geht offline
Im Raum Nürnberg will die RTL-Gruppe die Sender „RTL“, „RTL II“, „Super RTL“ und „Vox“ von der Senderliste beim terrestrischen DVB-T Empfang streichen. Und zwar schon Ende Oktober. Das berichtet die Sendergruppe in einer Pressemitteilung.
Störungen nicht hinreichend geklärt
Hintergrund für die Entscheidung sei, dass die Bundesnetzagentur nicht genügend Tests durchgeführt habe um festzustellen, ob ein störungsfreier Empfang der Sender gewährleistet sei. Daher mache die Mediengruppe „RTL Deutschland“ vom Sonderkündigungsrecht gebrauch. Zudem sei die Frage „… für etwaige wirtschaftliche Schäden aus der Frequenzumwidmung bisher nicht abschließend geklärt.“
Sender wollen Klarheit
Zugleich ließ das Unternehmen den Ruf nach einer eindeutigen Reglementierung und Positionierung der Verantwortlichen in der Politik aus. Ein Investment sei unter den bisher unklaren Bedingungen nicht zumutbar. Auch die Zuschauer wollen Klarheit. Die Angelegenheit betrifft darüber hinaus das gesamte Bundesgebiet und nicht nur Nürnberg.
Senderwechsel in Bayern
Ansonsten bleibt erstmal alles wie gehabt. Nur Zuschauer im Empfangsgebiet des Wendelsteins und des Münchner Olympiaturmes sollten sich ein Kreuzel im Kalender beim 28.10.2010 machen. Dann wird nämlich bei DVB-T wegen der Frequenzänderung einiger Sender ein neuer Sendersuchlauf nötig.
Fazit
Den „Schwarzen Peter“ der Politik zuschieben ist immer einfach. Warum ein Frequenzwechsel bzw. Kanalwechsel es nicht auch einfach getan hätte, drängt sich als Frage auf. Die privaten Sender sind bundesweit beim DVB-T-Empfang zudem eher noch die Ausnahme. Ein Grund, warum DVB-T sich noch nicht so richtig durchgesetzt hat. Eine Karte mit der Verfügbarkeit der Sender (öffentlich/privat) finden Sie hier. Das Störpotenzial von LTE auf DVB-T ist indes tatsächlich noch nicht entgültig ganz geklärt. Das „LTE Projekt NRW“ hat jüngst dazu einige Untersuchungen veröffentlicht. Und zwar auf das Störpotenzial für Mikrofone (hier gab es auch Bedenken). Ergebnis: Selbst unter Vollauslastung der Sendeanlage (800MHz), war das Störpotenzial nicht höher als das eines konventionellen DVB-T-Senders. Dies lässt zumindest vermuten, das auch die „Gefahr“ für DVB-T eher gering ist.
Die oben genannten Sender der RTL-Gruppe sind bisher in Berlin/Brandenburg, München, Halle/Leipzig, Norddeutschland, Nordrhein-Westfalen, Rhein/Main und Stuttgart empfangbar.
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