Obwohl seit über zehn Jahren auf dem Markt, wirkt es immer noch mehr wie aus einer Sciene-Fiction entsprungen, als im alltäglichen Verkehr gebrauchsfähig: Das Segway. Und wenn dann noch eine 3D-Kamera mitsamt LTE-Sender auf solch einem Gefährt montiert ist, dann macht dass das ganze noch einen Zacken futuristischer. So gesehen auf der CeBIT in Hannover. Nokia Siemens Network und das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen präsentieren dort dieses Fahrzeug der besonderen Art.
Mobile Live 3D-Übertragung
Show-Cases haben nicht immer einen sofort greifbaren wirtschaftlichen Hintergrund, sondern zeigen in erster Linie was technisch möglich ist. Und das kann immer wieder faszinierend. Das die neue Mobilfunktechnologie theoretisch VDSL-ähnliche Geschwindigkeiten bieten kann, ist problemlos den zahlreichen Werbematerialien der Mobilfunkanbieter und Gerätehersteller zu entnehmen. Sieht man das technisch mögliche dann allerdings noch in der praktischen Anwendung, kann das durchaus beeindrucken. Nokia Siemens Networks zeigt auf der CeBIT in Hannover derzeit einen LTE-Showcase, der durchaus als beachtenswert eingestuft werden kann. Eine Live-3D-HD-Übertragung via LTE. Und das ist noch nicht alles: Die 3D-Kamera, eine Entwicklung des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen, ist nicht statisch aufgebaut, sondern wird auf einem Segway installiert durch die Messehallen gesteuert. Am Steuer ist Daniel Günzel, Implementierungsingenieur bei Nokia Siemens Networks. Er erläutert uns die Idee: „Sie haben mit dem Segway die Möglichkeit umher zu fahren, LTE somit mobil zu nutzen – eine Symbioseidee. Ich habe hier mein LTE-Dongle, welches die Verbindung zur Basisstation herstellt, ein Computer generiert das 3D-Bild, so dass es transportiert werden kann.“ Ein reiner Marketing-Gag? „Das ist kein Gag mehr. Es hat einen realen Hintergrund im TV-Geschäft. Fernsehsender benötigen draußen nicht mehr ein Riesenfahrzeug oder eine Satellitenverbindung sondern nur ein Kamerateam mit LTE-Verbindung.“
Netzwerkpriorität für professionellen Einsatz
So schön und eindrucksvoll diese Idee in der Simulation wirkt, so hat sie doch einen Haken, wie uns Ekke Uhr, Geschäftsführer der Halle 5 Media GmbH und Erfinder des LTE-Segway erläutert. „LTE ist ein Shared Service und machen wir uns nicht vor, viele Nutzer werden darauf zugreifen.“ Ekke Uhr sieht allerdings auch Möglichkeiten, um professionellen Anwendern auch in stark frequentierten Netzen sichere und schnelle Übertragungen zu ermöglichen: Netzwerkpriorität. Ekke Uhr: „Wenn also der Fernsehsender XY mit dem Anliegen zu einem Telefonprovider geht, von einem bestimmten Ort in einem bestimmten Abdeckungsbereich ein Live-Streaming zu machen oder z.B. bei der Tour de France auf der gesamten Strecke, dann kann man diesem Sender natürlich Netzwerkpriorität einräumen. Dafür sehe ich durchaus Anwendungsfälle.“
LTE-Vorteil: geringe Latenzzeit
Die hohe Attraktivität von LTE für die private aber auch professionelle Nutzung sieht Konstrukteur Uhr nicht nur in den hohen möglichen Down- und Uploadraten. Mit Blick auf das ruckelfrei übertragene 3D-HD-Bild erläutert er: „Die Verzögerung die wir hier sehen ist nicht dem LTE geschuldet, sondern der Tatsache, dass die Bilder der Kamera noch in einen IP-Stream kodiert werden müssen und das braucht ein klein bisschen Rechenzeit.“ Begeistert fügt er hinzu: „Aber LTE ist wahnsinnig schnell.“
Wissenswertes zum Thema:
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