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27. 05. 2014

Die Deutsche Telekom lud heute zu einem ganz besonderen Workshop. Darin ging es um nichts geringeres als die zukünftige Gestaltung der LTE-Zuhause-Tarife. Mehr Volumen bei weniger Datenrate? Oder doch ein ganz anderes Modell? Was erwartet die Kunden vielleicht in naher Zukunft? Kommt bald der Durchbruch und die „echte“ Gleichstellung?

 

LTE wäre eine perfekte Alternative zum schnellen DSL-Anschluss, wenn doch die Drosselung nach Verbrauch eines bestimmten Datenvolumens nicht wäre. Um das Thema Drosselung gibt es schon viele Jahre Streit, viele Nutzer sehen die Datenvolumina in den Tarifen als zu niedrig an und bemängeln die viel zu langsame Geschwindigkeit während der Drosselung. Nachdem die Verbraucherzentrale Sachsen im Dezember 2013 erstmals eine Unterlassungserklärung an die Deutsche Telekom gerichtet hatte, was unter anderem dazu führte, dass die Tarife nun eindeutiger gekennzeichnet werden müssen, hat sich jedoch einiges getan. So zeigte sich die Deutsche Telekom zuletzt offener gegenüber Kritik und versprach, an neuen Tarifen für die Nutzung von LTE als DSL-Ersatz zu arbeiten.

 

Bei einem Kunden-Workshop in Bonn hatten nun einige Telekom-Kunden die Gelegenheit, Anregungen und Vorschläge einzubringen und mehr über die Hintergründe der Call & Surf via Funk Tarife sowie der Drossel-Thematik zu erfahren. Max von LTE-Anbieter.info war mit vor Ort und berichtet von den Ergebnissen des Workshops.

 

Kundenworkshop

Insgesamt hatten 10 Kunden die Einladung der Telekom angenommen und waren nach Bonn gekommen, darunter war auch Frau Dr. Katja Henschler von der Verbraucherzentrale Sachsen. Nach einer Vorstellung der Räumlichkeiten sowie einer kurzen Einführung in die Call & Surf Comfort via Funk Tarife, hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, in kleinen Gruppen ihre Ideen für künftige DSL-Ersatz-Tarife auszuarbeiten. Dabei ging es den meisten natürlich vorrangig um das Thema Datenvolumen bzw. Drosselung. So kam etwa der Vorschlag, einen Tarif mit 100 Gigabyte Inklusivvolumen und einer Geschwindigkeit von 16 Megabit pro Sekunde im Downlink für monatlich 40 Euro einzuführen.

 

Ergebnisse

Seitens der Kunden wurde oft betont, dass die beworbene Höchstgeschwindigkeit von 50 Mbit/s oder gar 100 Mbit/s für den Endkunden nicht so wichtig ist. Vielmehr sei eine höhere Geschwindigkeit in der Drosselung (aktuell 384 Kbit/s) nötig, außerdem sollte es künftig Tarife geben, die „von Haus aus“ mehr Inklusivvolumen beinhalten oder günstiges Nachbuchen von zusätzlichem Volumen ermöglichen. Die aktuell angebotene SpeedOn Option (10 GB Volumen für 14,95 €) wurde von den Teilnehmern als unattraktiv beschrieben. So erläuterte etwa Robert Manhart von der Initiative für Digitale Spaltung (geteilt.de) die Möglichkeit, Spiele mit 60 GB Volumen aus dem Internet zu laden – hierfür würden aktuell knapp 90 Euro berechnet, wenn man das komplette Datenvolumen mit SpeedOn nachkaufen müsste.

 

Auch innovative Ansätze zur Lösung des Drossel-Problems waren zu sehen. So gab es zum Beispiel den Vorschlag, Down- und Uploads in der Nacht nicht vom Datenvolumen abzuziehen, da die Mobilfunknetze hier weniger stark ausgelastet sind und auch für sogenannte „Heavy-User“ ausreichend Kapazität bieten. Auch das Stichwort „Fair Use Flatrate“ fiel, damit meinte ein Teilnehmer eine Flatrate, welche erst bei mehrfacher Überschreitung des Inklusivvolumens in mehreren Monaten hintereinander gedrosselt wird.

 

Ein weiteres großes Thema waren sogenannte Hybrid-Angebote, welche LTE und DSL kombinieren. Die Deutsche Telekom hat bereits vor einiger Zeit angekündigt, noch im Jahre 2014 entsprechende Angebote auf den Markt zu bringen. Im Workshop hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, ihre Meinung dazu zu äußern, wie mögliche Tarife aussehen könnten. Das Feedback war auch hier, dass die Tarife ein angemessen hohes Datenvolumen enthalten müssen, damit auch Familien die Tarife sorgenfrei nutzen können. So gab es etwa den Vorschlag einer Kundengruppe, einen „Call & Surf Comfort Hybrid“ Tarif mit 200 GB Volumen für 44,95 Euro anzubieten. Das entspricht dem heutigen Preis für den Standard DSL-Tarif, wobei für die Hybrid-Technologie ein Aufschlag von 10 Euro hinzukommt.

 

Die Deutsche Telekom möchte das Feedback der Workshop-Teilnehmer nun in die Entwicklung der neuen Call & Surf Comfort via Funk Tarife mit einfließen lassen und bedankte sich bei den Kunden für die konstruktiven Vorschläge. Insgesamt waren am Ende des Workshops beide Seiten zufrieden: Die Kunden konnten ihre Anregungen einbringen und erhielten positive Signale von der Telekom und die Mitarbeiter der Telekom waren erfreut, dass keine unerfüllbaren Forderungen, wie etwa eine ungedrosselte LTE-Flatrate für 5 Euro gefordert wurden, sondern sachlich über realistische Anregungen diskutiert werden konnte.

 

Einen genauen Termin für die Einführung neuer Call & Surf Comfort via Funk Tarife gibt es noch nicht, ebenso fehlen bisher Details zu den Hybrid-Tarifen aus LTE und DSL. Möglicherweise erfährt man zur Technologie-Messe IFA, Anfang September, in Berlin genaueres – die Telekom wollte sich hier nicht festlegen.

Wissenswertes zum Thema:

» mehr über das Thema LTE-Drosselung erfahren
» LTE Tarife der Telekom zeigen

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