Es ist angesichts der vielen technischen Neuerungen auf dem LTE-Markt nicht zu leugnen, dass dem derzeit schnellsten Datenstandard die Zukunft gehören wird. Das beruht zum einen auf der Tatsache, dass Schnelligkeit eine immer größere Rolle in unserer modernen Gesellschaft von heute spielt, zum anderen es gemeinhin allerdings auch sehr schwer fällt, etwas einmal Gewonnenes wieder abgeben zu müssen. Durch 4G ist zweifelsfrei eine Vielzahl von Vorteilen entstanden, die auch ein Stück weit mit Unabhängigkeit und mehr Flexibilität zu tun haben.
Mobiles Fernsehprogramm
Ein nicht unwichtiges Thema in Zeiten des stetigen Datenflusses ist zudem die Informationsbeschaffung als solches. Das Internet hat als Medium mittlerweile einen sehr hohen Stellenwert erreicht. Das ändert jedoch nichts daran, dass auch dem Fernsehen neben der Unterhaltungsfunktion die Aufgabe zukommt, den interessierten Bürger über alle Neuigkeiten des Tages zu informieren und auch das eine oder andere Mal unterhaltend zu wirken. In diesem Kontext stellt sich deshalb nun die Frage, wie es zukünftig um eine TV-Option via LTE bestellt sein wird. Unserer Einschätzung nach ist es aufgrund der oben geschilderten Konstellationen und Zusammenhänge äußerst unwahrscheinlich, dass unterwegs im 4G-Netz vollständig auf mobiles Fernsehen verzichtet werden muss. Dies entspräche nicht dem Zeitgeist und würde als negativer Aspekt aus dem Konsortium des Fortschrittes herausbrechen. Das sieht ganz offenbar Ulrich Reimers von der technischen Universität in Braunschweig ganz ähnlich, wenn er betont, dass die derzeitigen LTE-Vertragsverhältnisse genau in die richtige Richtung zeigen und es angesichts der Entwicklung auf diesem Sektor prinzipiell keine Zweifel an dem „mobilen Highspeedfernsehen“ geben sollte. Konkret äußerte sich Reimers gegenüber dem „Pressetext“ auf einem Symposium der Landesmedienanstalten bei Mobile TV.
Neue Technologien erforderlich
Nach Reimers Ansicht gibt es momentan nichts desto trotz noch ein großes Aber zu beseitigen. So führt er aus, dass – ausgehend von einem Datenvolumen von 10 Gigabyte im Monat – jeder einzelne Nutzer lediglich 8 Stunden mobiles Fernsehen genießen könnte und das nicht einmal in einer höheren als der Standard-Auflösung. Die Schlussfolgerung hieraus ist, dass es zwar unstreitig TV via LTE technisch möglich ist, allerdings die Zukunft nicht ohne Broadcasting Systeme wie DVB ausgekommen werden kann. Damit bezieht sich Reimers geschickt auf sein eigenes „Projekt“. So ist Reimers Mitgründer der Organisation „DVB“. Im Rahmen eines persönlichen Fazits spricht er auch davon, dass die Einführung einer entsprechenden, problemlösenden Technologie zum derzeitigen Moment recht ungewiss ist und man die Entwicklung abwarten müsse. Nicht aus dem Blick verlieren dürfe man seiner Meinung nach auch LTE Advanced. Hierbei handelt es sich um einen Nachfolgerstandard der jetzigen LTE-Revision 8, der Datenraten bis zu 1000 Megabit pro Sekunde ermöglichen würde. Repräsentanten fürchten diesbezüglich darum, dass die Nutzer die entsprechenden Bandbreiten zunächst teilen müssten, da der aufkommende Datenverkehr sonst nicht anderweitig zu bewältigen sei.
Wenn wir abschließend noch einmal einen Blick auf die Vergangenheit werfen, so springt uns ein zurückliegendes Ereignis aus dem vergangenen Januar an. In diesem Monat hatte Nokia Siemens Network nämlich demonstriert, dass TV-Broadcasting(!) via LTE möglich ist. Das Resümee dieses Tests fiel damals positiv aus und die stabile Performance fand separate Erwähnung. Zudem kam es nicht zu nennenswerten Verspätungen beziehungsweise Wartezeiten bei der Überführung der verschiedenen Daten. Selbst das Broadcasting von TV-Bildern in HD-Qualität sei nicht behindert worden und verlief einwandfrei. Das Problem an dieser Geschichte ist allerdings die nicht vorhandene Umsetzbarkeit auf deutsche Verhältnisse. Zwar sind die erwähnten Broadcasts auch grundsätzlich in Deutschland möglich, jedoch benutzten die Chinesen während ihres Tests im Januar ein anderes System, welches nur bedingt Rückschlüsse auf eine entsprechende Transmission schließen lässt. Final wird es davon abhängen, welche Entscheidung die Netzwerk Administratoren treffen werden, denn die notwendigen Uplink-Datenraten sind alles andere als günstig.
Bestrebungen und Notwendigkeiten
Was erste Bemühungen und Umsetzungen weiterhin angeht, so gab es bereits schon im Jahre 2010 diverse Ansätze bzw. Pläne, speziell von der Deutschen Telekom. In Betracht gezogen wurde von autorisierter Stelle, das bekannte „Entertain“-Paket zunächst via WLAN verfügbar zu machen und später auch über das mobile Datennetz-Fernsehen zu ermöglichen („Entertain-2-go„). Eine Umsetzungen mit zu verzeichnendem Erfolg gab es, soweit ersichtlich, bis dato nicht. Ein wichtigeres Kriterium hierbei ist allerdings die Verhandlungsnotwendigkeit mit verschiedenen TV-Sendern und Rundfunkanstalten, die ihr positives Feedback zu den Plänen geben müssen.
Wissenswertes zum Thema:
» Fernsehen per LTE – Möglichkeiten und Kosten
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