Berlin ist die größte Stadt Deutschlands, bekannt für ihre Vielseitigkeit und ihre unbegrenzten Möglichkeiten. Die meisten neuen Trends müssen sich erst einmal hier in der Hauptstadt beweisen. Nur das mobile Breitband-Internet LTE geht den umgekehrten Weg. Es erobert erst das Land und wagt sich dann in die Städte vor. Dieser Zeitpunkt soll bald gekommen sein, denn der Düsseldorfer Mobilfunkanbieter Vodafone hat heute auf der CeBit bekannt gegeben, dass er noch in diesem Jahr ein LTE-Netz in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen errichten will.
Auflagen bremsen wirtschaftlichen Erfolg
Der LTE-Ausbau auf dem Land ist zeitintensiv und wenig lukrativ. Weite Flächen und eine geringe Besiedelungsdichte sind dafür verantwortlich, dass sich der Aufbau von Sendestationen kaum lohnt. Attraktiver sind da schon große Städte, in denen mit einer Anlage leicht mehrere hundert Nutzer versorgt werden können. Diesem Plan macht allerdings die Bundesnetzagentur einen Strich durch die Rechnung. Denn die Inhaber der LTE-Frequenzen, haben sich an bestimmte Auflagen zu halten. So müssen die Mobilfunkanbieter erst 90 Prozent der weißen Flecken in einem Bundesland abdecken, bevor sie mit dem LTE-Ausbau in den großen Städten beginnen dürfen. Wann Vodafone diese Auflagen erfüllt haben wird, wurde noch nicht bekannt gegeben. Das Unternehmen ließ nur verlautbaren, dass es wohl Ende 2011 so weit sein wird. Im gleichen Atemzug verkündete gestern die Deutsche Telekom, in Köln als erstes ein LTE-Angebot, Mitte des Jahres, zu starten.
Umsatzplus bei den Geschäftskunden
Ein weiterer Vorteil der Stadtstaaten: hier gibt es im Prinzip keine weißen Flecken mehr. Das heißt, schon die erste LTE-Sendestation wird sich wirtschaftlich rentieren. In einem nächsten Schritt will Vodafone Großstädte wie Frankfurt oder München in Angriff nehmen und die LTE-Technologie auf den Markt zu bringen. Mit den zukünftigen Sendestandorten in Großstädten werden nicht nur wesentlich mehr potentielle Kunden erreicht. Es haben auch viel mehr Geschäftskunden Zugriff auf das mobile Breitband und das kann Vodafone nur Recht sein. Denn gerade im Bereich der Geschäftskunden erwirtschaftet das Unternehmen mittlerweile ein Drittel seines Umsatzes. Im letzten Quartal konnte der Mobilfunker in dieser Sparte sogar ein Umsatzplus von 3,9 Prozent verzeichnen.
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