Die Türkei läutet neue Mobilfunkära mit LTE-Frequenzauktion ein

Während hierzulande bereits die Vorbereitungen für 5G laufen, hinkt die Türkei eine Generation hinterher. Nun erst wird es eine Frequenzauktion für LTE geben. Bislang konnten die türkischen Einwohner nur via 3G ins mobile Internet gehen und dabei boomt das mobile Surfen dort gewaltig. Bis Ende 2015 soll der Startschuss für 4G in der Türkei fallen. Wir haben uns die Hintergründe genauer angesehen.

LTE noch dieses Jahr in der Türkei verfügbar?

Die 80 Millionen Einwohner sollen bald von einem Evolutionssprung beim mobilen Internet profitieren. Man prognostiziert eine Flächenabdeckung des LTE-Netzes von mindestens 90 Prozent des Landes innerhalb der nächsten sechs Jahre. Es wird von einer Summe von 2,3 Milliarden Euro gesprochen, welche das zuständige Ministerium von den Bietern einnehmen möchte. Die staatliche Telekommunikationsbehörde BTK wickelt die Versteigerung der Frequenzen von 800 Megahertz bis 2.600 Megahertz ab.

Mobiles Internet in der Türkei beliebter als Festnetz

Schon der 3G-Funk erfreut sich bei den türkischen Einwohnern größter Beliebtheit. Nur knapp 60 Prozent der Haushalte besitzen in der Türkei einen Internetanschluss. Ende 2014 waren 71,8 Millionen Mobiltelefone im Umlauf – davon 58 Millionen mit 3G. Deshalb wird auch LTE ein ähnlich großer Erfolg vorausgesagt. Im Jahr 2008 nahm die türkische Regierung durch die Versteigerung der 3G-Frequenzen 723 Millionen Euro ein.

Die Wettbewerber der türkischen LTE-Frequenzauktion

Bis zu zehn Mal so schnelles Internet wie bisher soll durch den 4G-Funk in der Türkei ermöglicht werden. Ende Mai endet die Auktion um die wertvollen LTE-Frequenzen, bei denen drei Netzbetreiber präsent sind. Die bekannten inländischen Mobilfunkanbieter Turkcell, Vodafone und Avea werden sich ein Wettbieten liefern, es könnte sich aber noch ein vierter internationaler Konkurrent dazugesellen. Für diesen würde dann zwar nur der Bereich um die 2.600 Megahertz zur Verfügung stehen, im Gegenzug soll sich der Bieter aber von anderen betrieblichen Verpflichtungen freispielen können. Dies verkündete Lütfi Elvan, Verkehrs- und Telekommunikationsminister der Türkei, in einem Gespräch mit der türkischen Zeitung „Hürriyet“.

Wir sind gespannt, ob die LTE-Ausbaupläne der Türkei tatsächlich so reibungslos und schnell wie prophezeit verwirklicht werden.