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28. 05. 2012

Die Einführung von LTE als neuem Standard für mobiles Breitbandinternet, bringt nicht nur Vorteile mit sich. Aufgrund der Frequenznähe zum digital terrestrischen Fernsehen, kann LTE massive Störungen bei der Signalübertragung verursachen. In Deutschland ist dieses Problem seit geraumer Zeit bekannt und auch in Großbritannien sucht man mittlerweile nach Lösungen.

Die Situation

Empfangsstörung durch LTE

Der nach eigenen Angaben größte Anbieter von Digitalfernsehen in Großbritannien, Freeview, sieht in der Nutzung der LTE-Frequenzen eine Gefahr für das digital terrestrische Fernsehen. DVB-T sendet unter anderem im Frequenzband zwischen 474 – 786 Mhz. Dieser Bereich liegt sehr nahe an den 800 Mhz-Frequenzen, die zur Übertragung von LTE genutzt werden. Sind in einer Region also sowohl Sendemasten für LTE als auch für DVB-T vorhanden, kann es zur gegenseitigen Störung der Signale kommen. Freeview befürchtet, dass das Fernsehsignal auf diese Weise stark beeinträchtigt werden könnte. Im schlimmsten Fall können bestimmte TV-Sender dann nicht mehr empfangen werden.

Lösungsansätze

Eine Idee, das Problem zu umgehen ist, zusätzliche Filter in den betroffenen Haushalten einzusetzen. Das würde nach Angaben von Freeview etwa 2,3 Millionen Haushalte betreffen. Das Problem: Wenn die LTE-Antenne genau zwischen dem DVB-T-Sender und dem Empfänger steht, kann auch ein Filter die Frequenzstörung nicht unterbinden. In diesem Fall bleibt den Betroffenen nur ihr Fernsehprogramm künftig über einen anderen Übertragungsweg, wie Satellit oder Kabel, zu empfangen. Das betrifft etwa zehntausend Haushalte. Stellt sich die Frage, wer soll die Kosten für den Einbau von Filtern für den störungsfreien Empfang tragen? Freeview hat hier eine ganz klare Ansicht. Die Mobilfunkanbieter, die bei der LTE-Versteigerung den Zuschlag bekommen, sollten auch dafür sorgen, dass bisher bestehende Technologien, wie DVB-T, weiterhin störungsfrei genutzt werden können. Schließlich ziehen die Mobilfunker einen hohen Nutzen aus der Versteigerung. Momentan werden die Kosten für einen solchen Umbau auf 200 Millionen Pfund (ca. 250 Millionen Euro) geschätzt. Auch in Deutschland gibt es Diskussionen zum Thema Störung durch LTE-Frequenzen. So gibt es hierzulande seit längerer Zeit ein Entschädigungsprogramm zur Umrüstung von Funkmikrofonen.

Wissenswertes zum Thema:

» weitere Informationen zu Entschädigungen bez. LTE
» Interview mit Prof. Dr.-Ing. Thomas Kürner vom Institut für Nachrichtentechnik an der Technischen Universität Braunschweig zum Thema: Wie sehr stört LTE?
» Interview mit N. Hilbich von Sennheiser zur LTE Störproblematik

Quelle: Heise, Freeview; Testbild © Dirk Schumann – Fotolia.com

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