Der internationale Mobilfunk-Verband GSMA hat einen Bericht veröffentlicht, welcher Aufschluss über die derzeitige Verfügbarkeit des LTE-Netzes in Europa gibt. Auch Prognosen bis ins Jahr 2020 werden gemacht und abschließend erhält man einen interessanten Einblick in die Finanzlage beim Netzausbau.
Vollständige Flächenabdeckung auch bis 2020 unwahrscheinlich
Zwar gab es insbesondere 2014 eine deutliche Steigerung in Europa zu verzeichnen, denn immerhin konnte man die LTE-Verfügbarkeit von 50% auf 63% der Bevölkerung ausweiten, dennoch ist es noch ein langer Weg. Eine kontinentale Abdeckung soll laut GSMA auch im Jahre 2020 noch nicht gegeben sein. Man geht ab diesem Zeitpunkt von einer Versorgung von etwa 83% Europas beim 4G-Funk aus. Der Wachstum wird laut diesen Angaben in den kommenden Jahren also etwas entschleunigt.
EU Kommission beeinflusst Netzbetreiber
Doch auch die Politik spielt einen entscheidenden Faktor bei der LTE-Vernetzung Europas. Als die EU Kommission zwischen 2008 und 2014 zur Regulierung in den Mobilfunksektor eingegriffen hatte, sollen die europäischen Netzbetreiber etwa 155 Milliarden Euro investiert haben. Diese Ausgaben müssen die Konzerne selbstredend für weitere Investitionen wieder einfahren. Doch besonders durch das beschlossene Ende der Roaming-Kosten in Europa fehlt es demnächst an einer lukrativen, wenn auch für den Endkunden teuren, Einnahmequelle. Bis Dezember 2015 sollen die, von vielen Konsumenten wenig geliebten, Roaming-Gebühren für das Telefonieren, SMS schreiben und Surfen im EU-Ausland abgeschafft werden.
Bis 2020 deutlich mehr Investitionen denkbar
Die bisher schon investierte Summe von 155 Milliarden Euro für den Netzausbau könnte bis 2020 sogar auf bis zu 170 Milliarden anwachsen. Dafür müsse aber eine entsprechend positive, wirtschaftliche Lage gegeben sein. Die Netzbetreiber möchten mehr Freiheit bei ihren Geschäftsmodellen und Dienstleistungen haben. Die Prognose für die nächsten fünf Jahre zeigt sich hinsichtlich der LTE-Verbindungen jedenfalls positiv. So sollen im Jahre 2020 schließlich 50% aller Mobilfunk-Verbindungen über das 4G-Netz ablaufen. Ein Quantensprung, bei den derzeit geschätzten 10% am Anfang des kommenden Jahres. Vor allem die große Beliebtheit von Smartphones trägt einen großen Teil zu einer besseren LTE-Verbreitung bei.
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