LTE-Advanced in Südkorea getestet

Der mobile Breitbandstandard LTE ist noch nicht richtig auf dem Markt angekommen, da steht schon die nächste Technologie in den Startlöchern. LTE-Advanced heißt die Wunderwaffe, mit der theoretisch Übertragungsraten von bis zu 1.000 MBit/s möglich sind. Südkoreanische Forscher haben jetzt die ersten Testergebnisse bei der Nutzung des weiterentwickelten Netzes vorgestellt.

700 MB in 9,3 Sekunden

Die Tests liefern beeindruckende Ergebnisse. So wurden Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 600 Mbit/s im Download gemessen, das ist sechs mal schneller als herkömmliches LTE und 40 mal so schnell wie der bisherige 3G-Standard. Bei den Tests zeigte sich außerdem, dass man mit LTE-Advanced problemlos 3D-Videostreams in einem fahrenden Auto anschauen kann. Der Download eines 700 MB großen Videofiles (~ 1 CD-Kapazität) dauerte zudem gerade einmal 9,3 Sekunden. Zum Vergleich: mit „einfachem“ LTE würde derselbe Download eine Minute dauern. Entwickelt wurde die Technologie in Südkorea vom staatlichen Electronics and Telecommunications Research Institute (ETRI). Und das hat sich die High-Speed-Verbindung einiges kosten lassen. 470 Forscher haben LTE-Advanced innerhalb von fünf Jahren für 64 Billionen Won (umgerechnet 57 Millionen US-Dollar) entwickelt. Damit hat das ETRI allerdings in die Zukunft investiert, denn bereits jetzt hat sich das Unternehmen 24 Patente und 500 Patentanmeldungen gesichert. Zukünftig rechnet das Unternehmen daher mit hohen Lizenzgebühren.

Inteferenzen meiden, Leistungsfähigkeit fördern

Die Technologie LTE-Advanced ist als Ausbaustufe für die „einfachen“ LTE-Netzwerke gedacht. Mit ein paar technischen Veränderungen an den Basisstationen soll die schnellere Übertragung ermöglicht werden. Ein Ansatzpunkt ist, sogenannte Relay-Stationen in den Basisstationen zu installieren. Dadurch kann die Abdeckung der einzelnen Mobilfunkzellen erhöht werden. Auch in den Randgebieten soll damit eine schnelle und qualitativ hohe Internetverbindung möglich werden. Ein weiterer Vorhaben ist es, Inteferenzen zu meiden, die vor allem in Ballungsgebieten entstehen. Dadurch sind im Endeffekt ebenfalls höhere Übertragungsgeschwindigkeiten und auch eine bessere Verfügbarkeit des mobilen Internets möglich. In Südkorea soll diese weiterentwickelte Technologie bereits 2014 kommerziell zum Einsatz kommen, erklärt das Electronics and Telecommunications Research Institute. Auch in Deutschland wird an LTE-Advanced gearbeitet. Allerdings ist man hier noch lange nicht soweit. Nächstes Ziel bis 2014 wird es erst einmal sein 75 Prozent aller Haushalte mit einer LTE-Verbindung von 50 Mbit/s zu versorgen.

Wissenswertes zum Thema:

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Sarah

Klare