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04. 11. 2012

Connect, Europas größte Zeitschrift für Telekommunikation, wollte es wissen. Welche Vorteile bringt der neue Mobilfunkstandard in der Praxis? Abseits von Datenblättern und Marketingversprechungen, wurden Messfahrzeuge durch Deutschland und Österreich geschickt, um realitätsnahe Ergebnisse zu erhalten.

 

Bei dem Test ging es Connect nicht um den Nachweis einer flächendeckenden LTE-Versorgung. Diese gibt es bekanntermaßen noch nicht, was nicht zuletzt auch an behördlichen Verzögerungen liegt. Daher wäre es unfair gewesen, LTE auf diese Weise vorzuführen. Stattdessen wurden gezielt Gebiete mit guter LTE-Abdeckung aufgesucht. Im Fokus der Untersuchung stand das Abschneiden gegenüber den bisherigen Mobilfunkstandards. In Zusammenarbeit mit P3 communications wurde das Testfahrzeug, ausgerüstet mit aktuellen 4G-Modems der Netzbetreiber, auf den Weg gebracht.

Deutschland: Die Latenz

Als Versuchsobjekt dienten vier typische Websites. Die Überlegenheit von LTE wurde deutlich sichtbar, als diese um 33 Prozent schneller luden, als im gut ausgebauten HSPA+ Netz der Deutschen Telekom. Der durchschnittliche Seitenaufbau in maximal drei Sekunden wurde als „atemberaubend“ gewertet. Grundlage für diesen Erfolg ist die geringe Latenz von LTE. Die Latenz beschreibt die Verzögerung die auftritt, wenn ein Endgerät mit einem Server kommuniziert. Bei den vielen verschiedenen Ladeoperationen, die beim Abruf einer Website entstehen, ist eine geringe Latenz daher wünschenswert. Ein weiteres Feld, indem diese Eigenschaft wichtig ist, sind beispielsweise Onlinespiele. Wer eine geringere Latenz als sein Gegenspieler hat, ist sprichwörtlich einen Schritt voraus.

Deutschland: Download und Upload

Bei den LTE-Downloadgeschwindigkeiten erweist sich die Telekom als führend. Mit einem Mittelwert von 33 MBit/s scheint das Werbeversprechen von 100 MBit/s in greifbarer Reichweite. Schließlich wird das Netz noch mit weiteren Nutzern geteilt. Der Download von YouTube HD-Videomaterial funktionierte über ein mobiles Funknetz noch nie zuverlässiger. Auch beim Upload darf sich die Telekom die Krone aufsetzen. Respektable 17 MBit/s als Maximum, schaufeln Bilder und Videos innerhalb kürzester Zeit ins Netz. Und auch die mehr als 4 MBit/s im Upload, die LTE-Nachzügler o2 noch bei 90 Prozent seiner Uploads erreicht, lassen sicherlich einige DSL-Nutzer nachdenklich werden. Insgesamt freut sich Connect auf eine weitere Verbreitung der „hohen, zuverlässig verfügbaren Geschwindigkeiten“ von LTE.

Österreich: stabil und schnell

Auch in Österreich trat LTE gegen das etablierte UMTS an. Die LTE-Netze von A1 Telekom Austria, Hutchison 3G und T-Mobile Austria wurden auf ihre Tauglichkeit hin überprüft. Beim Browsen im Web wurden zwar keine Wunder vollbracht, die gesteigerte Geschwindigkeit war aber „gut spürbar.“ Es wurde allerdings eine Limitierung seitens der Web-Server vermutet. Richtig stark war dagegen der Down- und Upload. Mindestens die doppelte Geschwindigkeit von UMTS und weniger als ein Fünftel der Ladezeiten im Upload, sind eine deutliche Ansage. Gelobt wurden auch die „extrem kurzen Wartezeiten“ beim Konsum von Youtube-Videos. „Die Lust auf LTE“ würden dadurch „beträchtlich“ erhöht. Nicht zuletzt wurde auch die hohe Zuverlässigkeit der Verbindungen betont, es gab keinen einzigen Ausfall. Aus dieser Perfektion wird eine gute Beherrschung der noch sehr frischen LTE-Technik geschlussfolgert.

 

Quelle: Connect
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