Die Meldungen überschlagen sich. Stau auf der Datenautobahn, die Informationsflut überrollt die Netze, der Datencrash steht kurz bevor. Die mobile Kommunikation ist ein Fluch und Segen zugleich. Während man über Twitter, YouTube und Facebook jederzeit und überall mit anderen Netzbewohner kommunizieren kann fragen sich immer mehr Studien und Experten, wo dieses Surfverhalten hinführen soll. In der Zeit von 2007 bis 2009 hat sich das Datenvolumen verdoppelt. Experten rechnen damit, dass es sich in absehbarer Zeit verzehnfachen wird. Doch die Kapazität kann nicht so schnell erweitert werden wie der Datenhunger der Konsumenten wächst. Werden die Funkzellen also einen Tages einfach zugeparkt sein und nichts geht mehr? Eine neue Hoffnung am Mobilfunkhimmel sind die neuen Miniantennen, die Alcatel-Lucent kürzlich vorgestellt hat. Doch können diese „Lightradios“ wirklich das Funknetz entlasten?
„Lightradio“-Antennen die Wunderwaffe?
Vor knapp einem Jahr wurde noch LTE (Long Term Evolution) als Wunderwaffe im Kampf gegen das explodierende Datenvolumen angekündigt. Allerdings geht der Ausbau nur langsam voran und auch entsprechende Endgeräte stehen noch nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. Auf kurze Sicht wird LTE also wohl kaum die Probleme der Mobilfunkindustrie lösen können. Hoffnung machen die neuen „Lightradio“-Sendestation von Alcatel-Lucent. Diese Mini-Funkstationen sind gerade einmal 6 cm groß und stehen ihren großen Brüdern in nichts nach. GSM, UMTS und LTE können die Funkwürfel übertragen und sind damit eine echte Alternative zu ihren behäbigen Geschwistern.
Vorteile des „Lightradios“
Die „Lightradio“-Sendestationen sind klein und können nahezu überall angebracht werden. Bedingung ist lediglich, dass sie sich in der Nähe des entsprechenden Endgerätes befinden. Die Antennen senden auf einer Frequenz von 2,6 GHz. Durch die geringere Sendeleistung im Vergleich zu einem großen Funkmast verringert sich der Energieverbrauch. Nach Angaben von Alcatel-Lucent spart ein „Lightradio“ die Hälfte der Engerie- und Betriebskosten im Vergleich zu einem herkömmlichen Sendemast ein. „Bell Labs research“ schätzt den jährlichen Emissionsausstoss von Basisstationen weltweit auf umgerechnet 18.000.000 Tonnen CO2! Auch die Betriebskosten könnten um die Hälfte sinken, so die Prognosen von Bell Labs.
Außerdem sind die Miniantennen gerade in verwinkelten Straßenzügen in Großstädten von Vorteil. Die „Lightradio“-Antennen können in U-Bahn-Schächten oder sonst schlecht erreichbaren Ecken angebracht werden. Damit können tote Winkel im Datenverkehr vermieden werden. Neben dem technischen Aspekt, sind die Miniantennen auch optisch unauffälliger und damit prädestiniert für einen großflächigen Einsatz. Allerdings sollen die Geräte frühestens 2012 kommerziell auf den Markt kommen. Bis dahin werden wir wohl noch einige Schreckensmeldungen zu Verstopfungen und Crashs auf der Datenautobahn lesen müssen.
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