Der Netzwerkspezialist Nokia plant zum kommenden Mobile World Congress 2016, eine neue Technologie vorzustellen, welche insbesondere LTE-Kunden im ländlichen Raum interessieren dürfte. Mit dem „Fastmile“ genannten Konzept, plant der Konzern die Funkanschlüsse schneller und zuverlässiger zu machen.
Den meisten wird Nokia noch als Smartphone-Hersteller ein Begriff sein. Nach dem Verkauf der Sparte an Microsoft, steht nun vor allem die Netzwerksparte im Vordergrund. Vom 22.2. bis 25.02. findet in Barcelona wieder der Mobile World Congress statt. Hier will Nokia eine neue Technik vorstellen, welche LTE-Anschlüsse für Zuhause nicht nur schneller, sondern auch deutlich stabiler machen soll. Und zwar ganz ohne extra Antennen und Fachinstallation. Nokia nennt die Technik „Fastmile“.
Was ist FastMile?
Vodafone und die Telekom bieten mit LTE seit einigen Jahren schon spezielle DSL-Alternativen per Funk an. Denn nach wie vor gibt es Regionen ohne hinreichenden DSL-Ausbau in Deutschland. Teilweise sind vorhandene DSL-Anschlüsse aber einfach auch viel zu langsam. LTE für Zuhause ist zwar in der Regel recht schnell (gut 50 MBit sind möglich) – allerdings kämpfen die Kunden nicht selten mit instabilen Verbindungen. Meist benötig man sogar eine extra LTE-Antenne, um überhaupt einen akzeptablen Empfang zu haben. Nokia will nun mit „Fastmile“ Verbindungslücken schließen und dabei den Endkunden sogar eine Mindestdatenrate zusichern können. Das Prinzip kann man sich im Prinzip wie eine spezielle Richtfunkverbindung vom LTE-Mast zum Kunden vorstellen, nur eben via LTE. Im Endeffekt, so der Plan, werden die Nachteile der bisherigen Lösungen eliminiert.
Die Mobilfunkprovider müssen für Fastmile keine neunen Funkmasten errichten, sondern bestehende nur aufrüsten. Benötigt werden neue FastMile neue Funkelemente, welche dann auf LTE-Frequenzen betrieben werden, die bisher ungenutzt brach lagen. Auf Kundenseite bedeutet das allerdings auch eine Umstellung. Nokia verspricht jedoch, dass Installation und Einrichtung sehr simpel seien. Einerseits benötigt der künftige Fastmile-Nutzer eine spezielle, externe Empfangsantenne samt Router (Details fehlen noch). Interessant: Die Verbindung zwischen Antenne und Router soll digital erfolgen. Somit würde die Länge des Antennenkabels praktisch kaum noch eine Rolle spielen, was die Installation erleichtert.
Vorteile im Überblick:
– Outdoor Modem mit selbstkonfigurierender Hochleistungsantenne, welche bis zu Faktor 3.5 mehr Reichweite haben soll, als gängige Lösungen heute
– Indoor WLAN-Router mit Gigabit-Ethernet
– Steuerung bequem per Smartphone App
– bis zu 2.5fach so leistungsstark (Datenrate), wie bisherige LTE-Lösungen
– garantierte Datenrate für alle Nutzer
– angeblich kostengünstig und einfach zu installieren
Besonders der Punkt der garantierten Datenrate dürfte für viele interessant sein. Denn bisher teilen sich Smartphone- und LTE-Zuhause Kunden immer die Funkkapazität einer Mobilfunkstation. Durch die Trennung von Heim-Kunden zu Mobil-Nutzern, kann zu Stoßzeiten ein Einbrechen der Leistung verhindert werden. Das ist übrigens ein Punkt, den viele User in unserem Forum in letzter Zeit des Öfteren beklagen.
Fazit:
Die Technik klingt erst einmal vielversprechen. Allerdings muss Nokia hierfür letztendlich auch noch die Mobilfunkanbieter gewinnen können. Ob Telekom oder Vodafone da Interesse zeigen, bleibt abzuwarten. Da Vodafone mit seinem Internet-Zuhause-Tarifen aktuell kaum noch den Hybrid-Angeboten der Telekom Paroli bieten kann, wäre dies zumindest nicht uninteressant. Nach dem Motto, wenn schon Volumenbegrenzt, dann wenigstens zuverlässig.
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