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19. 04. 2017

Es klingt schon etwas weit hergeholt, aber die Analysten von „Rewheel“ empfehlen in einer aktuellen Studie, O2 einen radikalen Cut im Geschäftsmodell. Der Konzern solle komplett auf unlimitierte LTE-Anschlüsse umsteigen, sonst drohe in den kommenden Jahren ein massiver Umsatzrückgang.

 

Studie

O2 als LTE only Betreiber?

Wie Digital Fuel Monitor berichtet, empfehlen die Rewheel-Analysten O2 Germany den kompletten Umstieg des Geschäftsmodells als Mobilfunkprovider. Rewheel sieht nach der Konsolidierung des deutschen Mobilfunkmarktes von 4 zu 3 Anbietern, die Nachahmungs- und Discountstrategie von O2 als gescheitert an.

 

Umso mehr Chancen gebe es bei einem kompletten Wechsel zur Mobilfunktechnik ohne DSL. Selbst stationäre Internetzugänge und Fernsehdienste, könnte der Provider rein über sein leistungsstarkes LTE-Netz für Millionen von Haushalten stemmen. Auf den zweiten Blick macht die Empfehlung sogar langfristig Sinn. Denn nach der Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone, konkurriert neben der Telekom ein zweiter Mitbewerber mit starkem Glasfasernetz den Festnetzmarkt. Sogar 1&1 übernahm jüngst das Glasfasernetz von Versatel. Ohne eigenes, bundesweites Breitbandnetz, wird es für O2 Germany immer schwieriger als integrierter Provider. Bei ausbleibendem Strategiewechsel, prognostiziert Rewheel bis 2021 ein Umsatzeinbruch von gut 1 Mrd. Euro. Gelinge es durch einen Wechsel die Wettbewerbsfähigkeit aufrecht zu erhalten, könnte sogar wieder ein Wachstum generiert werden.

Festnetz komplett durch unlimitiertes LTE ersetzen?

Eine ähnliche Strategie klang vor einigen Jahren schon einmal bei Vodafone an. Vor der Übernahme von Kabel Deutschland versteht sich. Heute anscheinend kein Thema mehr, aber für O2 würde ein solcher Schritt Sinn machen. Der Fokus liegt ohnehin seit Jahren eher im Mobilfunksektor. IPTV wurde nach der Übernahme von Alice eingestellt und die (V)DSL-Anschlüsse genießen im Marketing eher ein Schattendasein. Auch TV+Festnetz+Internet Komplettangebote mit HDTV fehlen, im Gegensatz zur Konkurrenz völlig. Umso erstaunlicher auch, dass O2 als einziger Netzbetreiber heute kein LTE-Heimtarif anbietet.

 

Den Berechnungen von Rewheel zufolge, könnte O2 Millionen Haushalte mit Highspeed-Internet per LTE und TV-Diensten in 4K versorgen, ohne dass es zu einer Sättigung der Netzkapazitäten käme. Genauer gesagt, der 5 Prozent am meist ausgelasteten Regionen.

 

Als Voraussetzung führt die Studie einige Grundvoraussetzungen an. Dazu gehört unter anderem der effektivere Einsatz vorhandenen Frequenzspektrums (TDD und FDD). Etwa bei 700 MHz oder die 84 MHz bei 3.5 GHz, welche seit Jahren ungenutzt vor sich hinschlummern. Darüber hinaus, sind natürlich auch die künftige Akquisen (per Auktion) von neuen Bändern und der Einsatz von 4×4 MIMO, 256QAM, massive MIMO etc. wichtig.

500 GB per LTE pro Haushalt machbar

In Zusammenhang mit der O2-Analyse steht noch eine weitere Studie von Rewheel namens („Capacity utilization and fixed-to-mobile broadband substitution potential – A study of 64 European operators“). Demnach nutzen die Mobilfunkprovider aktuell nur einen Bruchteil der möglichen Kapazität ihrer LTE-Netze. Beim konsequenten Ausreizen, könnten schon in wenigen Jahren (bis 2021) via LTE 100 GB pro Person und Monat gestemmt werden. Tendenziell wäre sogar 200 GB / Person und Monat machbar bzw. 500 GB pro Haushalt.

 

 

Quelle: http://research.rewheel.fi/downloads/Capacity_utilization_fixed_mobile_broadband_substitution_potential_21032017_PUBLIC.pdf
sowie
http://dfmonitor.eu/downloads/O2_ready_to_disrupt_German_tight_oligopoly_market%20_17042017_PUBLIC.pdf

 

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