In Kürze steht eine neue Frequenzvergabe in Deutschland an. Die etablierten Netzbetreiber wettern gegen die geplante Auktion, während sich 1&1 für das gewohnte Vorgehen ausspricht und die Argumente der Wettbewerber mit einer Studie widerspricht.
1&1 veröffentlicht Studien-Ergebnisse
Den Mobilfunkanbietern steht eine neue Frequenzvergabe 2024/25 bevor, bei der im regulären Vergabezyklus der Bundesnetzagentur (BNetzA) ab Januar 2026 neben 240 MHz an Mid-Band-Spektrum (1800 MHz und 2600 MHz) auch 60 MHz an Low-Band-Frequenzen im Bereich 800 MHz vergeben werden sollen. In Erwägung gezogen wird neben einer üblichen Frequenzauktion auch die Verlängerung auslaufender Rechte von Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica. Die etablierten Netzbetreiber plädieren hierfür und argumentieren, dass die enormen Kosten eher in den Netzausbau gesteckt werden sollten.
Zudem führen sie verschiedene weitere Argumente ins Feld, auch mit dem Ziel den Neuankömmling 1&1 als vierten Netzbetreiber in seine Schranken zu weisen. 1&1 wiederum, erst seit einem Jahr mit seinem eigenen 5G-Netz auf dem Markt, wehrt sich mit einer eigens in Auftrag gegebenen Studie der internationalen Beratungsgesellschaft Aetha Consulting, welche die Argumente der Wettbewerber widerlegt.
Argumente widerlegt
Unter anderem argumentieren die drei großen Anbieter damit, dass es zu wenig Spektrum für vier Anbieter geben würde. Dies sieht 1&1 in Berufung auf die Studie allerdings anders. Man argumentiert, dass in allen großen europäischen Ländern vier Netzbetreiber aktiv seien, die sich das vorhandene Frequenzspektrum teilen. Da das Frequenzspektrum europaweit harmonisiert ist, belegen diese Beispiele die Tatsache, dass es auch mit vier Netzbetreibern funktionieren kann. Dazu argumentiert Ralph Dommermuth, CEO der 1&1 AG, wie folgt: „Um den Weg zu bereiten, dass auch Deutschland wieder über vier Mobilfunknetze verfügt, hat die Bundesnetzagentur bei der 5G-Auktion 2019 spezielle Regeln für Neueinsteiger erlassen. 1&1 hat über eine Milliarde Euro für erstes hochfrequentes Spektrum investiert und sich darauf verlassen, dass Ende 2025 weitere Frequenzen verfügbar werden. So sahen es die Auktionsbedingungen ausdrücklich vor.“ Würden sämtliche Low-Band-Frequenzen in den Händen der etablierten Netzbetreiber bleiben, wäre 1&1 für viele Jahre blockiert.
Ebenfalls widerlegt die Studie das Argument, dass die Netzbetreiber ihre großen Frequenzportfolios vollumfänglich nutzen würden. Dies sei in der Realität nicht der Fall. Auch seien sie nicht die Basis für die hohe Netzqualität in Deutschland, wie die drei etablierten Betreiber argumentieren. Im Europa-Vergleich ist das Netz in Deutschland gar nicht so gut, womit die großen Frequenzportfolios der etablierten Netzbetreiber demnach nicht in direktem Zusammenhang mit einer guten Netzqualität ständen.
Bild im Artikel: © 1&1
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