Telefonica Deutschland hat erstmals gemeinsame Geschäftszahlen ihrer Mobilfunktöchter O2 und E-Plus vorgelegt und ist, gemessen an der Zahl der Mobilfunkkunden, zur neuen Nummer 1 im deutschen Mobilfunkmarkt aufgestiegen. Dennoch hat die teure Fusion ein Loch in die Bilanz gerissen.
Marktführer nach Kunden
Während der bisherige Branchenprimus Deutsche Telekom am Donnerstag knapp 39 Millionen Mobilfunkkunden meldete (Stichtag 31. Dezember 2014), kommen O2 und E-Plus gemeinsam auf 42,1 Millionen. Im Schlussquartal des vergangenen Jahres konnte Telefonica 318.000 neue Vertragskunden gewinnen, was der Konzern vor allem auf die Datentarife – und hier besonders LTE – zurückführt. Über 18,8 Millionen Postpaid-Kunden verfügen O2 und E-Plus nun.
Späte Fokussierung auf LTE
Daneben stieg die Zahl der Prepaidkunden von Oktober bis Dezember leicht um 35.000 auf 23,4 Millionen. Drei Viertel aller Vertragskunden buchen inzwischen einen Smartphone-Tarif, was laut Telefonica ebenfalls an der „konsequenten Fokussierung auf LTE“ liegt, wie es heißt. Seit Februar ist die LTE-Option in allen „O2 Blue“-Tarifen des Anbieters enthalten; hier waren Telekom und Vodafone allerdings deutlich schneller.
Rote Zahlen durch Fusion
Während Telefonica im 4. Quartal mit 2 Milliarden Euro einen stabilen Umsatz vorlegte, stand am Quartalsende vor allem wegen der Fusion mit E-Plus ein Verlust von 642 Millionen Euro. Die Synergieeffekte aus dem Zusammenschluss der früheren Nummer 3 und 4 sollen in diesem Jahr allerdings 250 Millionen Euro einbringen, so Konzernchef Thorsten Dirks.
Zu wenig Umsatz pro Kunde
Mit dem Mobilfunk machte Telefonica im Gesamtjahr 2014 einen Umsatz von 8 Milliarden Euro. Das ist weniger als die Konkurrenz, obwohl man über die meisten Kunden verfügt. Zum Vergleich: Die Telekom kam auf rund 22 Milliarden, Vodafone auf 10 Milliarden. Das liegt vor allem am sogenannten ARPU, dem monatlichen Umsatz pro Kunde. Während Telekom und Vodafone hier Werte von über 14 Euro erreichen, setzen O2 und E-Plus pro Kunde und Monat weniger als 11 Euro um.
Shop-Schließungen und Entlassungen
Nach der Fusion verfüge man nun über das am besten ausgebaute 3G-Netz in Deutschland, hieß es. Und das LTE-Netz solle schneller ausgebaut werden als vor der Fusion geplant. Gespart werden muss wegen der teuren Fusion trotzdem: 600 der 1.800 Shops werden wohl geschlossen, 1.600 der 9.100 Mitarbeiter entlassen. Außerdem sollen einige der vielen Marken – Base, Blau.de, Simyo, Fonic etc. – verschwinden, da es laut Konzernchef Dirks zu viele Überschneidungen gebe.
Wissenswertes zum Thema:
» mehr Informationen zum Anbieter O2
» O2 Lte Verfügbarkeit prüfen
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