Steht man unter den „Schutzschirmen“ der Deutschen Telekom auf der diesjährigen CeBIT in Hannover, scheint kein Zweifel daran zu bestehen, dass der rosa Riese auch in Sachen Hybrid-Internet mit seinen neuen Tarifen der Magenta-Reihe die Nase vorn hat. Die rheinland-pfälzische Netzwerkspezialisten Viprinet stellt auf der Computermesse mit dem VPN 200 einen leistungsstarken Hybrid-Router vor, der den Modellen im Telekom-Angebot nicht nur Konkurrenz machen könnte, sondern auch überlegen sein soll.
„Loadbalancing war gestern“
Auch wenn der Viprinet-Messestand deutlich bescheidener ausfällt als der der Deutschen Telekom, so ist hier mit dem Multichannel VPN Router 200 ein kleines Highlight zu sehen. Das Gerät bietet, analog dem Hybrid-Router von Huawei, welchen die Telekom mit ihren MagentaHybrid-Tarifen vertreibt, die Möglichkeit, mehrere Empfangstechnologien zu kombinieren, um einen flüssigen hochbreitbandigen Internetzugang zu erreichen. Der VPN 200 sei aber „einfach die bessere Lösung“, wie uns ein Mitarbeiter am Viprinet-Stand erläutert. Und er kann das auch belegen, schließlich habe Viprinet das Prinzip erfunden, mit dem es möglich wird, beispielsweise DSL und LTE dauerhaft zu bündeln.
Dies geschehe zwar im Prinzip auch bei der Telekom-Variante, dort wird aber bei abnehmender Bandbreite lediglich zwischen den Empfangstechniken hin und her gewechselt (Loadbalancing). Der VPN 200 hingegen verschlüsselt die Daten und verteilt sie bei Lastspitzen simultan auf die Internetanschlüsse (z.B. DSL und LTE), in der sogenannte KombiLine Lösung. Im Rechenzentrum des Internetanbieters (Allnet und Spacenet) werden die Daten decodiert, zusammengefügt und an das eigentliche Ziel gesendet. Durch den modularen Aufbau kann der VPN 200 beispielsweise auch zwei DSL-Anschlüsse kombinieren. Die größeren Modelle 300 und 500 können auch drei beziehungsweise fünf Anschlüsse zusammenschalten.
Spezifikationen
Der Viprinet-Router wiegt rund ein Kilo bei einer Größe von 14,7 x 13 x 17,7 cm und ist mit einer passiven Kühlung ausgestattet. Das LAN-Interface bietet Gigabit Ethernet, integriert ist ein Ethernet Slot und ein variabler Slot, welcher mit ADSL- oder LTE-Karte bestückt werden kann. W-LAN bietet der Router im 2,4 und 5 GHz-Bereich, die maximale Übertragungskapazität liegt laut Hersteller (lediglich) bei 35 Mbit/s. Ängste zwecks Datensicherheit möchte Viprinet und auch Anbieter Allnet mit dem Hinweis zerstreuen, die Server lägen in einem Hochsicherheit-Rechenzentrum in Deutschland.
Eines von vielen möglichen LTE-Modulen – hier 4G Europe II
Verfügbarkeit
Das Gerät war bisher schon für Geschäftskunden verfügbar, der Kaufpreis bewegt sich um die 890 Euro. Nun soll auch der Endkunden-Markt geöffnet werden. Gemietet werden kann der Router in Kombination mit Paketen von Allnet und Spacenet, über Preise hält man sich aber noch bedeckt. Der Routerhersteller Viprinet sorgte bereits vor einigen Monaten für Aufsehen, da er der Telekom gerichtlich verbieten wollte damit zu werben, als erster Anbieter Hybrid-Router auf dem deutschen Markt zu offerieren (wir berichteten). Vor Gericht erwirkten die Rheinland-Pfälzer eine einstweilige Verfügung gegen den rosa Riesen.
Update
Wie uns das Unternehmen auf Anfrage im April 2015 mitteilte, wird es wohl nun vorerst doch keine Varianten für Privatkunden geben. Die Angebote richten sich also vornehmlich noch an Geschäftskunden.
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