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14. 12. 2017

Der Computer Bild Netztest untersucht auch dieses Jahr wieder die Mobilfunk-Performance der Telekom, Vodafone und o2. Wir haben den umfangreichen Bericht studiert und die für den LTE-Bereich wichtigsten Ergebnisse festgehalten. Den Titel „bestes Netz 2018“ sichert sich die Telekom haarscharf vor Vodafone. Hingegen punktet o2 zwar beim Basisnetz, die LTE-Situation bei diesem Netzbetreiber ist allerdings katastrophal.

 

Computerbild Netztest 2015

Computer Bild Netztest 2017: von Anwendern für Anwender

Bekanntermaßen geht das Axel-Springer-Medium bei seiner Mobilfunk-Studie einen anderen Weg als beispielsweise die Konkurrenz in Form von connect. Die für iOS, Android und dem vom Aussterben bedrohten Windows Phone verfügbare Netztest-App wird von Smartphone-Nutzern heruntergeladen, die Ergebnisse an Computer Bild weitergeleitet. Auf diese Prozedur ist das Magazin sehr stolz, wie man folgendem Zitat aus dem aktuellen Heft entnehmen kann: „Die Redaktion schickt nicht eine Handvoll Tester mit exotischer Spezial-Elektronik über ausgewählte Straßen, sondern misst die Mobilfunk-Performance dort, wo sie jeder Kunde tatsächlich erlebt: auf seinem Smartphone.“ Wobei man diese Aussage etwas relativieren muss, da beim connect-Netztest mit gängigen Smartphones (Xperia XZ, Galaxy S7) gearbeitet wird. Computer Bild wertete über eine Millionen Datenverbindungen von mehr als 52.000 Teilnehmern aus. Zudem wurden fast 16.000 Gespräche analysiert.

Generelle Erkenntnisse des Computer Bild Netztest 2017

Wie wir bereits berichteten, rühmt sich o2 mit dem Urteil des besten Basisnetzes. Hiermit ist die Grundversorgung für die Telefonie und SMS gemeint. Mit 99 Prozent Flächenabdeckung übertrifft der Münchner Anbieter die Konkurrenz allerdings lediglich um magere 0,5 Prozent. Das mobile Internet hat es laut den Analysen des Netztests in ländlichen Gefilden Deutschlands nach wie vor schwer. So sollen über die Hälfte der Smartphone-Nutzer je nach Tarif und Netz in einem Daten-Funkloch stecken. Hinsichtlich der LTE-Bandbreite gibt es einen Aufwärtstrend bei der Telekom und bei Vodafone zu verzeichnen, bei o2 wird – wie schon beim connect-Netztest – Stillstand attestiert.

LTE-Download-Raten und VoLTE-Abdeckung

Die durchschnittliche bundesweite LTE-Geschwindigkeit ist allgemein noch recht niedrig. Die Telekom führt mit ca. 40 Mbit/s das Feld an, dahinter folgt Vodafone mit etwa 33 Mbit/s. Telefónica-Teilnehmer sollten indes nicht mit mehr als 18 Mbit/s im Mittel rechnen. Wie sah die Lage im letzten Jahr aus? Ungefähr 38 Mbit/s beim Bonner und rund 33 Mbit/s beim Düsseldorfer Netzbetreiber wurden 2016 notiert. Bei o2 waren es damals unverändert 18 Mbit/s. In einer Disziplin liegt die Telefónica-Marke dann aber doch deutlich vor den Wettbewerbern. Die Messungen der Netztest-App ergaben, dass 40,1 Prozent aller Telefonate über das LTE-Netz (VoLTE) abgewickelt wurden. Bei der Telekom war dies in 31,7 Prozent und bei Vodafone bei 33,7 Prozent der Verbindungen der Fall.

LTE-Bandbreite- und Abdeckung der Bundesländer (Berlin, Sachsen, Hamburg)

Computer Bild hat die Ergebnisse seiner App auch nach Bundesländern sortiert aufgeschlüsselt. In den folgenden Zeilen gehen wir auf die Auswertungen von Berlin, Sachsen, Hamburg, Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg ein. Der magentafarbene Netzbetreiber kommt in Berlin auf durchschnittlich 40 Mbit/s bei einer Versorgung von 89 Prozent. Die rote Konkurrenz überflügelt die Bandbreite und erzielt 55,9 Mbit/s mit gleicher Flächenabdeckung. o2-Kunden surfen im Schneckentempo (16,7 Mbit/s), aber immerhin noch mit 81-prozentiger LTE-Verfügbarkeit. In Sachsen führt die Telekom mit 39,6 Mbit/s / 84 Prozent Flächenabdeckung das Feld an. Vodafone verweilt mit 32,5 Mbit/s / 76 Prozent auf Platz zwei. Die „Kraft der zwei Netze“ reicht beim blauen Anbieter lediglich für 18,9 Mbit/s und 65 Prozent. Hamburgs Einwohner surfen mit 44 Mbit/s im Mittel über das Vodafone-Netz mit 79-prozentiger 4G-Versorgung des Bundeslands. Die Telekom ist mit 43 Mbit/s nur minimal langsamer und kann bei der Flächenabdeckung von 86 Prozent klar punkten. o2 ist bei 76 Prozent der Region vertreten, allerdings mit gemächlichen 18,6 Mbit/s.

LTE-Bandbreite- und Abdeckung der Bundesländer (RLP, Bayern, Baden-Württemberg)

Im Bundesland Rheinland-Pfalz huschen die Megabits generell eher in überschaubarem Tempo über die Datenautobahn. Die 34,6 Mbit/s des Düsseldorfer Telekommunikationsunternehmens (71 Prozent LTE-Flächenabdeckung) stellen noch den höchsten Schnitt dar. Dahinter positioniert sich die Bonner Konkurrenz mit 33,2 Mbit/s und einer Versorgung von 81 Prozent. o2-Nutzer haben in RLP ganz schlechte Karten. Mit 15,3 Mbit/s bei 59 Prozent 4G-Verfügbarkeit macht das Surfen kaum Spaß. In Bayern zeigt sich eine ähnlich ernüchternde Situation, was allein schon der höchste Mittelwert von 33,8 Mbit/s der Telekom (86 Prozent Abdeckung) bescheinigt. Vodafone rastet mit 29,3 Mbit/s und 78 Prozent auf Rang zwei, während o2 mit 18,5 Mbit/s und 62 Prozent erneut den dritten Platz inne hat. In schwäbischen Gefilden hat das Magenta-Netz deutlich die Nase vorne. Es werden in Baden-Württemberg 39,9 Mbit/s und 78 Prozent Flächenabdeckung protokolliert. Vodafone ist mit 29,9 Mbit/s und 69 Prozent weit abgeschlagen, bei o2 sieht es mit 16,5 Mbit/s und 59 Prozent noch schlimmer aus.

Computer Bild Netztest 2017 – Bewertungen der Netzbetreiber (Telekom und Vodafone)

Die Deutsche Telekom macht es sich auch dieses Jahr wieder auf dem Thron gemütlich und sackt die Note 1,6 („gut“) ein. In Leipzig surfen Telekom-Kunden mit 71 Mbit/s im Schnitt am schnellsten, in Dortmund mit 51 Mbit/s am langsamsten. Deutschlandweit beträgt die Durchschnittsbandbreite 40,2 Mbit/s. Die LTE-Flächenabdeckungen luegen bei 84,6 Prozent (Land), 88,3 Prozent (Kleinstadt) und 85,2 Prozent (Großstadt). Vodafone holt immer mehr auf und landet mit der Bewertung 1,7 („gut“) ganz knapp auf dem zweiten Platz. In der Heimatstadt des Netzbetreibers, Düsseldorf, surfen die Bewohner mit durchschnittlich 73 Mbit/s am schnellsten. Hingegen sieht es in Leipzig mit 34 Mbit/s nicht allzu rosig aus. Insgesamt werden 33,5 Mbit/s im Mittel geboten. Auf dem Land kann Vodafone 72,4 Prozent, in der Kleinstadt 80,9 Prozent und in der Großstadt 84,3 Prozent der Fläche mit LTE versorgen.

Computer Bild Netztest 2017 – Bewertungen der Netzbetreiber (o2)

Wer schnell surfen möchte, macht einen Bogen um o2 (Note „befriedigend“ 2,6). Mit 22 Mbit/s ist Leipzig bereits die Stadt mit der durchschnittlich schnellsten Telefónica-Anbindung. In Düsseldorf fällt o2 sogar auf 13 Mbit/s zurück. Auf ganz Deutschland bezogen lautet der Mittelwert 18,3 Mbit/s. Die LTE-Versorgung auf dem Land ist geradezu frustrierend, lediglich 46,7 Prozent der Fläche kann der Anbieter in ländlichen Regionen abdecken. In der Kleinstadt sieht es mit 58,1 Prozent auch nicht sehr berauschend aus, immerhin werden noch 77,3 Prozent in der Großstadt erzielt.

Fazit des Computer Bild Netztest 2017

Auch in diesem Testverfahren dominieren die Telekom und Vodafone. Wenn Vodafone seine Probleme der ländlichen LTE-Versorgung abstellt, könnte der Anbieter sogar bald an der Bonner Konkurrenz vorbeiziehen. Außer der um 0,5 Prozent höheren Basisnetzabdeckung und die zugegebenermaßen vorbildliche VoLTE-Verbindung kann o2 hingegen nicht punkten. Wer schnelles Internet und eine gute 4G-Abdeckung möchte, ist bei den Rivalen besser aufgehoben.

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