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19. 02. 2015

Kurz vor dem Mobile World Congress in Barcelona, hat sich Claudia Nemat, Vorstand Europa und Technik der Deutschen Telekom, zu Wort gemeldet. Sie spricht über die großen Themen 5G, eSIM und die Integration von Netzen, die wir auf der Messe erwarten können. Doch sie bemängelt auch die Landesschranken, die beim Netzausbau innerhalb Europas bestehen.

MWC 2015 aus der Sicht eines Telekom-Vorstands

Claudia Nemat begrüßt es zwar, dass sich Anfang März Smartphone-Hersteller, Softwarefirmen, Netzbetreiber und Internetgrößen in Barcelona die Klinke in die Hand geben, doch bemängelt sie auch das Fehlen großer europäischer Unternehmen. Nach der Messe würden die meisten gewichtigen Trendsetter wieder zurück in die USA oder nach Asien gehen, was nicht gut für den Standort Europa ist. Sie beteuert, dass es wichtig sei, mit europäischen Unternehmen auf dem Weltmarkt bestehen zu können. Andernfalls wären wir nur Vertriebsgesellschaften für andere. Grenzen sollen überwunden und auf offene Plattformen und Standards sowie Initiativen gesetzt werden. Als die Dreh- und Angelpunkte des Kongresses in Barcelona sieht Nemat drei große Themen. Diese setzen sich aus dem LTE-Nachfolgestandard 5G, der fest verbauten SIM-Karte namens eSIM und der Integration von Mobilfunk und Festnetz zusammen.

5G – Huawei prognostiziert schnellen Netzausbau

Für Europa sei ein großes Mitspracherecht bei der neuen Netzwerktechnik wichtig. Nemat sieht die schnellen Reaktionszeiten durch 5G besonders für Smartphone-Nutzer als großen Vorteil. So könne ein großer Film direkt ohne Verzögerung per Streaming gestartet werden. Um dies zu bewerkstelligen, müssen sehr große Datenmengen sehr schnell zur Verfügung stehen. Die weltweite Allianz für die nächste Generation des Mobilfunks, NGMN, hat sich hier viel vorgenommen. Ein Teil dieser Allianz stellt der chinesische Konzern Huawei dar, welcher über seine Pläne bezüglich 5G spricht. So geht man davon aus, bereits 2018 erste Netze des LTE-Nachfolgers in Innenstädten realisieren zu können. Ein erstes Testgerät für 5G hatte Huawei Anfang des Jahres demonstriert, wie wir bereits berichteten. Des Weiteren setzt sich das Unternehmen auch für einen globalen Standard ein und prognostiziert diesen für das Jahr 2016 oder 2017. Andere sehen den Wachstum nicht so rasant und planen für 2020 und später. Die Deutsche Telekom würde bei der NGMN an der Spitze vorweg gehen und auch zur Gestaltung des neuen Standards beitragen. Die Allianz möchte auf dem MWC 2015 das 5G Weißbuch präsentieren. Dieses gewährt Einsicht auf die Ende-zu-Ende-Anforderungen der neuen Funktechnik an den mobilen Netzzugang.

ESIM – Weiterer großer Trend der Branche

Auch die fest verbaute SIM-Karte ist ein großes Thema in der Mobilfunkwelt. Die embedded simcard, kurz eSIM, bietet einige Vorteile gegenüber dem klassischen Modell. Diese Technik soll nach und nach zum Standard werden und Hersteller wie Apple wollen immer mehr Geräte mit den umprogrammierbaren SIM-Karten veröffentlichen. Bei diesen werden die notwendigen Daten des als Vertragspartner gewählten Netzbetreibers sicher verschlüsselt und „Over the Air“ übertragen und zugestellt. Die Deutsche Telekom sieht in dieser Technologie eine große Chance, teilte Claudia Nemat mit. So beteiligt sich der Netzbetreiber seit mehreren Jahren in internationalen Gremien an der Ausarbeitung eines offenen und einheitlichen eSIM-Standards. Die neue Mobilfunkkarte sei auch deswegen wichtig, weil sie ihren Platz in vielen Gebrauchsgegenständen des Alltags finden würde. Immer mehr neue Geräte sollen mit Internetzugang kommen, neben den sogenannten Wearables, wie Smartwatches und Armbänder, könnten dies auch Kleidung und Schuhe sein. Dank eSIM würde man dann einfach durch einen Vertrag eine einheitliche Dienstwelt erhalten, die sich per simplen Klick auf allen Geräten aktivieren lässt. Bei Maschinen und Automobilen sieht die Deutsche Telekom weitere Einsatzgebiete für die fest verbaute SIM-Karte.

Vernetzung über die Ländergrenzen hinaus

Ein Thema, welches dem Unternehmen besonders am Herzen liegt, ist der effiziente Netzausbau in Europa. Dieser soll sich über Ländergrenzen hinaus erstrecken. Backbone-Netze, quasi das zentrale Nervensystem des Netzes, seien in Amerika sehr effektiv. In den Vereinigten Staaten würde kein Netzbetreiber eine andere Technik verwenden. So würde man es bei der Netztechnik und der Steuerung in New York genauso handhaben wie in Kalifornien oder Florida. In Europa hingegen würde die Planung an den Ländergrenzen enden. Die Branche durchlebe gerade eine fundamentale Änderung durch die Umstellung auf IP in den kommenden fünf Jahren. Doch man muss in eine Netzarchitektur ohne Grenzen denken, so Nemat. Deswegen baut die Deutsche Telekom aktuell ein pan-europäisches Netz. Ein Netz für ganz Europa, welches nicht an Landesschranken endet. Dadurch würde man Innovationen quasi über Nacht in großen Teilen des Kontinents realisieren können. Die Skaleneffekte Europas ließen sich so nutzen, um im globalen Wettbewerb zu bestehen und den USA und Asien Paroli bieten zu können.

 

Quelle: Deutsche Telekom
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