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07. 03. 2012

In welche Richtung sollte sich der Breitbandstandort Deutschland entwickeln? Vor welchen Herausforderungen steht die Politik? Wie können die Anbieter aber auch die Gemeinden zu einem effektiven Ausbau beitragen? Beim Breitbandgipfel auf der CeBit 2012 wurden diese und viele weitere Fragen von Vertretern aus Wirtschaft und Politik heiß diskutiert.

Breitbandinternet als Daseinsvorsorge

Brauchen wir wirklich in jedem abgelegenen Bauernhof in Deutschland einen Breitbandanschluss? Peter Bleser, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, meint ja. Seiner Ansicht nach gehört Breitbandinternet zur Daseinsvorsorge. Er kann nicht verstehen, warum wirtschaftlich unrentable Orte beim Ausbau außen vor gelassen werden, schließlich gibt es auch überall einen Telefonanschluss. Mit dieser Meinung stand er auf dem Breitbandgipfel allerdings ziemlich alleine da. Steffen Saebisch, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung sprach sich gegen einen verbürgten Anschluss für jeden Haushalt und stattdessen für einen Wettbewerb der Anbieter aus. Und bisher scheint dieser ja zu funktionieren. Zumindest wenn man die aktuellen Zahlen betrachtet. So sind fast die Hälfte aller Haushalte mittlerweile mit Internetverbindungen von 50 Mbit/s ausgestattet. Angesichts dieser Zahlen hält auch Stefan Kapferer, Staatssekretär des Bundeswirtschaftsministeriums, das Ziel der Bundesregierung bis 2014 75 Prozent aller Haushalte mit einer solchen Verbindung zu versehen, durchaus für realistisch.

Synergien nutzen

Der Vorstandsvorsitzende der Deutsche Telekom AG, Niek-Jan van Damme, bewertete die Situation etwas kritischer. Er sagte: „Wir sind auf einem guten Weg, aber es ist noch viel zu tun.“ Vor allem in Sachen Management und Planung des Breitbandausbaus läuft es in Deutschland noch lange nicht optimal, da waren sich alle Podiumsgäste einig. „Es ist eine Frage des Managements und nicht der Finanzierung“, erklärte Steffen Saebisch. Wichtig sei vor allem das schon vorhandene Strukturen genutzt würden. Als Beispiel führte er ein virtuelles Breitbandkataster an, dass in Hessen Anwendung findet. Hier sind alle vorhandenen Infrastrukturen aufgeführt, sodass Synergien genutzt werden können. Zwar gibt es bereits einzelne Kooperationen, wie z.B. die der Telekom mit NetCologne, jedoch ist dieser Bereich durchaus ausbaufähig. Außerdem sei es wichtig, dass Förderprogramme von Bund und Ländern synchronisiert werden, um hier eine größere Transparenz zu schaffen. Stefan Kapferer wies zum Schluss noch einmal darauf hin, dass eine flächendeckende Breitbandanbindung nur durch den Einsatz verschiedener Technologien gewährleistet werden kann. Vor diesem Hintergrund spielt auch LTE mit, nach Aussage des BITKOM, mittlerweile etwa zehn Millionen angeschlossenen Haushalten, eine wichtige Rolle. Vor diesem Hintergrund gab auch Peter Bleser noch einmal zu Bedenken, dass der Markt sich gerade im Umbruch befindet. „Ich glaube wir sind in einer Phase in der der Markt verteilt wird. Ich als Unternehmer würde mir Marktanteile sichern.“ Diesem Vorschlag wiedersprach auch Alf Henryk Wulf, von Alcatel-Lucent, nicht. Er forderte aber zusätzlich klare Rahmenbedingungen, die den Providern Planungssicherheit beim Ausbau ihrer Netze geben.

Quelle: CeBit 2012 Breitbandgipfel
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2 Kommentare: Das meinen die anderen zu dem Gerät...

3. Kommentare:
1. Im Grenzgebiet zu den Niederlanden bspw. wird es vor 2015 kein LTE geben! Das hängt mit der Frequenzregulierung zusammen. Also diese Thema nicht überbewerten.
2. Der Ausbau von DSL-Anschlüssen lässt sich die Telekom teuer bezahlen, über Fördermittel oder kommunale Zuschüsse. Tolles Geschäftsmodell.
3. Technisch gesehen gibt es keine „weißen Flecken“. Es ist immer nur eine Frage, was der Kunde bereit ist, für seinen Internetzugang zu bezahlen. Das ist die Krux beim Ausbau von neuen Infrastrukturen wie Glasfaser. Haben möchten es viele, dafür zahlen nur wenige.

Das die Telekom noch Verbesserungsbedarf bei der Planung des Breitbandausbaus hat weiß ich aus einem Dorf in meinem Landkreis Prignitz.
Hier gibt es ein Dorf da wurde Mitte Juli 2011 LTE von Vodafone geschaltet, 14 Tage Später gab es im Ort LTE von der Telekom. 4 Monate später hat die Telekom dann auch noch DSL für das Dorf gebuddelt. Jetzt haben die eine schöne Auswahl.
Und dann gibt es noch unser Dorf. Da sollte DSL Gebuddelt werden, aber 1 Woche vor Beginn wurde Alles von der TK gecancelt. Jetzt gibt es inzwischen wenigstens LTE.