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06. 09. 2012

Eine aktuelle Studie bestätigt die Erfolgswelle der Datendienste. Der mobile Zugang zum Netz wird zum permanenten Begleiter. Doch die Geschwindigkeit soll dabei nur eine untergeordnete Rolle spielen, trotz steigender Datenvolumen. Ein Blick auf die Akteure hinter der Studie bringt Klarheit.

Hinter dem amtlich klingenden Mobilfunkmonitor 2012 (nicht mehr verfügbar) verbirgt sich eine im Auftrag von E-Plus durch TNS Infratest durchgeführte Marktanalyse zum Thema Mobilfunk. Ein Kapitel darin widmet sich der hohen Nachfrage nach mobilem Internet. Quer durch alle Altersgruppen ist es mindestens zu einer Verdopplung der Nutzerzahlen gekommen. Gleichzeitig nimmt die Intensität im Aufruf von Onlinediensten zu. Von den besonders aktiven Surfern unter 40 Jahren gehen 66 Prozent mehrmals am Tag ins Netz. Während die Kunden von Telekom (71 Prozent) und Vodafone (68 Prozent) zu großen Teilen unterwegs nicht surfen wollen, gilt das bei o2 und BASE (E-Plus) für weniger als die Hälfte.

Datenvolumen schwillt an, Geschwindigkeit nicht?

Bei den Datendiensten ist der Zugang zu den privaten E-Mails (83,8 Prozent) der populärste Dienst. Dicht darauf folgt die Nutzung von Websites (83 Prozent). Auf dem dritten Platz steht bereits mit Abstand der Aufruf von Apps (58,2 Prozent), es folgen die sozialen Netzwerke (52,8 Prozent) und die Kontrolle geschäftlicher Mails (40,9 Prozent). Das dagegen datenintensivere Anwendungen, wie der Download von Videos, weniger häufig stattfindet, wird auf einen „praxisorientierten Umgang mit [dem] monatlich verfügbaren Datenkontingent“ zurückgeführt. Hier wird bereits die Überleitung zum nächsten Abschnitt hergestellt. Die Geschwindigkeit, eine leidiges Thema für E-Plus. Doch dazu später mehr.

 

Der im Vergleich gering erscheinende Abruf von Videoinhalten ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Zum einen liegt es in der Natur der Sache, dass Mails und andere Kommunikation in wesentlich höherer Frequenz passieren. Zum anderen ist es auch logisch, dass die zig Apps, die auf jedem Smartphone und Tablet vorhanden sind, wesentlich öfter gebraucht werden, als ein Video. Die Untersuchung, welche Datenarten den meisten Traffic verursachen, wäre hier fairer, als die Frage nach der Nutzungshäufigkeit.

 

Gerade hat die IFA 2012 gezeigt, wohin die Reise der Unterhaltungselektronik geht. Mobile Endgeräte nehmen Smart-TV, Video-on-Demand (VoD) und Co, über das heimische Netzwerk hinaus, überall hin mit. Die jährlich immer aggressiver steigenden Datenmengen belegen dabei den Trend, jederzeit multimedial unterhalten werden zu können. Die Flaggschiffe der Gerätehersteller sind für diese Aufgabe längst gerüstet. Ob es nun das Samsung Galaxy S3 mit beachtlichen 1280×720 Bildpunkten auf 4,8 Zoll, oder das Nokia Lumia mit 1280×768 Pixeln auf 4,5 Zoll ist. Und auch Apple wird bei dem kommenden iPhone sicherlich nicht auf seine extrem scharfe Retina-Technik verzichten.

E-Plus Kunden mit der Geschwindigkeit am zufriedensten

Jeder zweite Nutzer ist nach eigener Aussage zufrieden mit der aktuellen Geschwindigkeit seines mobilen Internets. Doch fast ein Drittel (30 Prozent) wünscht sich mehr Bandbreite. Obwohl E-Plus, im Gegensatz zu Telekom, Vodafone und o2, noch kein LTE bieten kann, will das Unternehmen, in Bezug auf die Geschwindigkeit, die glücklichsten Kunden haben. Bei E-Plus ist für 65 Prozent der Kunden die Geschwindigkeit „genau richtig“ (Telekom: 53 Prozent, Vodafone: 59 Prozent und o2: 44 Prozent). „Zu langsam“ sagen dagegen schlanke 33 Prozent bei E-Plus (Telekom: 44 Prozent, Vodafone: 37 Prozent und o2: 55 Prozent). Wie kommt das? Erscheint doch in den großen Netztests der Name E-Plus nur selten unter den Spitzenreitern …

 

Als Begründung wird angeführt, dass den Kunden die Netzstabilität wichtiger ist, als reine Geschwindigkeit. Auch regionale Unterschiede spielen eine bedeutende Rolle. Während zahlreiche Menschen mit den erhältlichen Datenübertragungsraten zurechtkommen, scheint der Anspruch im Westen höher zu sein. Nicht zuletzt darf mehr Geschwindigkeit, analog nicht auch mehr kosten.

UMTS = LTE? Geschichte wiederholt sich?

E-Plus beschwört das UMTS-Trauma. Auch von der anfänglichen Euphorie bei LTE sei nicht mehr viel geblieben, prognostizierte Geschwindigkeitsrekorde nicht eingetroffen. Dabei wird unterschlagen, dass LTE-Masten erst seit wenigen Jahren funken und die Bundesnetzagentur mit Auflagen und langwierigen Prüfungsverfahren auf die Bremse tritt. Um das eigene Zögern beim LTE-Ausbau zu rechtfertigen, wird es als Vorteil dargestellt, dass sich nicht beim Abdecken der „weißen Flecken“ beteiligt werden muss. HSPA+ wäre daher der richtige Weg und viele Kunden wären ja auch schon zufrieden damit (ein Hinweis, der mehr als einmal bemüht wird). Eine ungenügende Auswahl von Endgeräten und unausgereifte Technik schließen dann die Contra-LTE Argumente ab.

Kommentar: Weckruf

Es mag richtig sein, dass derzeit viele E-Plus Kunden sich mit den erhältlichen Geschwindigkeiten gut bedient fühlen. Unternehmerisch ist es zurzeit sicherlich ebenfalls entspannend, die Konkurrenz bei teuren Investitionen zu beobachten und bedächtig die bestehende Infrastruktur zu erweitern. Etwas weiter in die Zukunft gesehen, kann sich das kurzfristige Planen mit alter Technologie als bitterer Fehlschlag herausstellen. Denn Mobilfunkkunden kennen wenig Treue. Wird ein neuer Vertrag fällig, werden auch die Karten neu gemischt. Und wer dann das Ass hält, sticht die Konkurrenz aus. Ist LTE erst in der Fläche ausgerollt, purzeln auch die Preise. Es nützt wenig, wenn zwar alle Trends richtig erkannt werden (mobiles Internet auf Smartphones und Tablets), aber die falschen Schlüsse gezogen werden (alles gut so, wie es ist). Am Ende interessiert den Verbraucher nur, wo er die meiste Leistung pro Euro bekommt. Und ohne größere LTE-Ambitionen, kann E-Plus da schon bald nicht mehr dazugehören.

Wissenswertes zum Thema:

» News zu LTE und E-Plus (Base)
» LTE Karte

Quelle: E-Plus
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