In der Schweiz werden die Mobilfunkfrequenzen neu vergeben. Die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) will alle Mobilfunkfrequenzen, die bereits jetzt frei sind oder noch frei werden, öffentlich ausschreiben. Noch vor den Sommerferien 2011 soll eine Auktion erfolgen.
Hintergrund: Auslaufen der GSM- und UMTS-Konzessionen
Alle Netzbetreiber, aber auch alle anderen interessierten Firmen können sich an der Frequenzauktion beteiligen. Die Anzahl der Konzessionen, die ein Anbieter erwirbt und deren Frequenzausstattung sind dabei nicht durch die ComCom vorgegeben. Hintergrund der Auktion: Die GSM-Konzessionen werden am 31. Dezember 2013 auslaufen, die UMTS-Konzessionen zum Jahresende 2016. Die ComCom möchte diesen Zeitpunkt nicht unvorbereitet abwarten, sondern bereits jetzt einen klaren Wettbewerbsmarkt schaffen, auf dem die einzelnen Mobilfunkanbieter langfristig planen können. Die zu vergebenen Frequenzen sind dabei an keine Technologie gebunden. Den Anbietern bleibt somit genügend Spielraum zukunftsträchtige Konzepte zu erarbeiten.
Auch Digitale Dividende wird versteigert
Zusätzlich zu den bisherigen Frequenzen versteigert die Schweiz auch die Frequenzen der sogenannten Digitalen Dividende im 800-MHz-Bereich. Für die Mobilfunkanbieter erschließen sich damit völlig neue Möglichkeiten. Diese zusätzlichen Frequenzen können so z.B. für mobile Breitbanddienste wie LTE (Long Term Evolution) genutzt werden. In Deutschland wurde die Digitale Dividende bereits im Frühjahr 2010 versteigert.
Konzessionen bis Ende 2028
Jedes an der Auktion interessierte Unternehmen muss bis zum 18. März ein Bewerbungsdossier beim Bundesakt für Kommunikation (BAKOM) einreichen. Hier müssen sie unter anderem angeben, welche Frequenzen sie maximal in den einzelnen Bereichen erwerben möchten. Die Auktion selbst erfolgt dann im Sommer 2011. Alle Einnahmen aus der Versteigerung fließen in die allgemeine Bundeskasse. Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur SDA könnten das bis zu 600 Mio. Franken sein, zumindest wenn alle Frequenzblöcke zum Mindestpreis weggehen. In Deutschland hat allein die Versteigerung der Digitalen Dividende 4.4 Milliarden Euro in die Staatskasse gespült. Für sämtliche versteigerte Mobilfunkfrequenzen in der Schweiz werden Konzessionen bis Ende 2028 erteilt.
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